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Betrachtungen Teil 2: Userbefragungen und Aktionen

higw65
Power User 4

Im zweiten Teil meiner Betrachtungen möchte ich auf zwei Themen eingehen.

Zuerst geht es um die Userbefragungen.
Das ist eine hier auch im Forum sehr oft gewünschte, nein...mehrfach geforderte Vorgehensweise die eben seit einiger Zeit auch Vorgabe bei neuen Produkten etc. ist.
Auch ich bin übrigens sehr dafür. Aber es gibt dabei ein paar Dinge zu beachten.
Man kann nicht einfach ein paar Leute befragen und daraus dann seine Schlüsse ziehen. Ok...kann man schon...aber ich bin mir sicher...wenn man am Ende das dann als Ergebnis für die Produktentwicklung nimmt, dann geht das oft nach hinten los.
Ist es ja auch schon, denn den Satz…"wir haben User dazu befragt" gibt es immer mal wieder zu hören.

Woran liegt das? Nun...man bekommt Antworten auf seine Fragen. Aber wen befragt man denn? Befragt man 100 Leute zu einem bestimmten Thema oder Wünschen was Produkte betrifft so sind 90 Leute davon Meinungsnehmer. Ich nenne sie mal so.
Was ist ein Meinungsnehmer? Das sind Leute die eigentlich gar keine richtige eigene Meinung zu den Themen haben, sondern sich diese Meinung aus den verschiedensten Quellen holen und auch die Argumente dazu. Diese Meinung kann sich ganz schnell ändern. Je nachdem wer sie vermittelt...
...und da kommen wir zum Rest. Unter den 100 Leuten wird man vielleicht 1 oder zwei Leute...manchmal auch etwas mehr finden, die diese Meinung für Andere bilden. Denen folgt der Rest. Das kann im Grunde je nach Sachlage in viele Richtungen beeinflusst werden.
Will das jetzt auch nicht weiter ausführen, aber im Grunde kennt das Jeder. Werbung funktioniert so, ebenso Politik, soziale Medien und selbst im Freundes- und Bekanntenkreis ist das so.
Daher gilt es für die Leute die diese Befragungen machen...eigentlich nur genau die Meinungsbilder zu finden. Das ist aber nicht ganz so einfach. Auf jeden Fall wichtig auch auf diese Personen dann zu hören...und deren Argumente, denn dann kommt am Ende Gutes raus.


Das andere Thema ist „Aktionen“
Aktuell gibt es ja die 2 für 1 –Aktion. Für jeden Käufer…zumindest diejenigen die das Prinzip verstanden haben…eine tolle Sache. Aber am Ende auch für Bosch?
Ich stehe diesen Marketing-Aktionen sehr kritisch gegenüber, denn schauen wir mal in die Vergangenheit, dann gab es früher immer wieder tolle Incentives. Heute teilweise heiß begehrt…man denke nur an den „Tragis“ und die Werkzeuggürtel. Das waren Alles echte „Fan-Artikel“ die sonst nicht zu bekommen waren. Man hat hier keine eigenen Produkte beigelegt, die dann komplett an Wert verloren haben.
Wie ich das meine? Nun…denken wie mal an die Click& Go mit den L-Boxxen. Teilweise sind die Solo-Sets in L-Boxxen am Markt günstiger als die Karton-Versionen und auch wenn man sich davor gerne verschließt…ist das so. Das hat zur Folge, dass natürlich auch von Firmen die Versionen in den L-Boxxen gekauft werden und diese L-Boxxen dann entweder im Container landen, für 5,-€ auf dem Flohmarkt verkauft werden oder aber mit viel Glück zu sehr günstigen Kursen in den Kleinanzeigen oder der Bucht. Aber zu Ramschpreisen die dann suggerieren, dass die sonst am Markt angebotenen L-Boxxen  eigentlich völlig überteuert sind. Natürlich verbreitet man so ein System auch. Aber das ist nur ein kleiner Vorteil gegenüber vielen Nachteilen die man sich damit ins Haus holt.
Ebenso die ständig beiliegenden Zusatzakkkus die dann seitens der Händler aus den Sets entnommen und extrem günstig angeboten werden. Auch das hat nicht nur Vorteile hier das System so weiter zu verbreiten.
Man macht sich damit einfach weiter die Preise kaputt…und nun mit ganzen Geräten.
Ja…ich verstehe, dass man in der aktuellen Situation unbedingt produzieren und Ware verschieben möchte. Aber was folgt dann als Nächstes? Gibt es dann beim Kauf eines Sägeblattes eine Säge dazu?
So in etwa ist mittlerweile die Erwartungshaltung vieler Käufer. Aber auf der anderen Seite ist man nicht mal in der Lage eine Fetttube, bzw. den neuen tollen Dispenser den Bohr- und Stemmhämmern beizulegen, weil das "ja zu teuer ist". Oder aber man spart an wichtigen Ausstattungsmerkmalen, an der Entwicklung von Zubehör oder anderen Dingen die wesentlich mehr zum Verkauf beitragen würden als diese Aktionen.

In meinen Augen eine Abwärtsspirale die nur schwer aufzuhalten ist und die Marke Bosch Blau irgendwie „billig“ erscheinen lässt.
Ich werde es nicht ändern können…aber ich kann es ansprechen und das mache ich hiermit.
 
Gruß GW
 
ACHTUNG: Texte können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten! Zu Risiken und Nebenwirkungen konsultieren Sie ihren Psychiater.
2 ANTWORTEN 2

martinleitner
Aktives Mitglied
Ja, stimmt leider.
Userbefragungen neigen auch dazu, dass man auf die gestellten Fragen genau die "erwarteten" Antworten bekommt.
Wenn ich z.B. frage, ob das Sägeblatt 190 oder 210 mm Durchmesser haben soll, werden viele antworten: 210. Aber wahrscheinlich hätten sie 250 noch lieber gehabt - nur das kommt dann nicht raus.

Und mit den ganzen Aktionen ist es so wie mit Werbung grundsätzlich: Würden alle mit Hausverstand einkaufen, dann würden sich gute Produkte am Markt leichter durchsetzen und nicht jene der lautesten Marktschreier. Nur leider funktioniert die menschliche Psyche nicht so rational. Werbung dient hauptsächlich dazu, Menschen etwas zu verkaufen, das sie sonst nicht gekauft hätten. Vom ökologischen Standpunkt her müsste sie also komplett verboten werden.

LG Martin

Holger_Ertel
Erfahrener 2

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