Welches Sägeblatt für dünnwandige Kunststoffe (PVC)

[Tenbrock]

Hallo Zusammen,

ich möchte PVC-Kabelkanäle aus dünnwandigen Kunststoff präzise sägen können. Bisher habe ich eine kleine Kapp- und Gehrungssäge von B+D genutzt. Auch hier hatte ich immer das Problem das auch bei sehr feinen Sägeblättern die Kunststoffteile ausgerissen und gesplittert sind.
Mehr durch Zufall hatte ich dann eine Lösung gefunden die präzise Schnitte zugelassen hat:
Ich habe ein H.O. Schumacher+Sohn Kreissägeblatt Chrom-Vanadium C Feinstzahn Sägeblatt mit positiven Spitzzähnen in falscher Drehrichtung genutzt. Es kommt hier nicht zum Ausreißen und die Schnitte sind absolut präzise.
Jetzt suche ich ein Sägeblatt für meine neue Bosch GCM 18V-305 GDC Professional. Durchmesser 305mm und Aufnahmebohrung 30mm. Am besten natürlich mit einem Sägeblatt was richtig herumlaufen kann.
Mit dem Bosch "Best for Laminate Kreissägeblatt 96Z - 305 x 30" auf nidigster drehzahl funktionirt es schoneinmal nicht.

Bin für jeden Tipp dankbar.
Gruß,
Jan
 

[mn]

Hallo Jan. Ist das nicht etwas oversized? Musst du viele solcher Schnitte durchführen?
Auf die Schnelle fällt mir das Top Precision for Multimaterial ein. Aber das kostet halt echt Geld. Vielleicht hat das jemand schon mal ausprobiert.
Ich hab solche Schnitte früher auch mit einer kleinen Kappsäge und Alu-Blatt gemacht. Mittlerweile brauch ich das nicht mehr so oft und dann nehm ich den kleinen GWS 12V oder eine Säbelsäge. Bei mir kommt es da nicht so auf die Optik an.

B. Nr. 2 608 642 099
 

[viertelelf]

 

erstellt von mn am 22.01.2021, 13:50 Uhr
dann nehm ich den kleinen GWS 12V 

+1. Das Risiko, dass es bei einem klassischen Sägeblatt zu Absplitterungen kommt, ist groß.
Ich schneide die mit hoher Drehzahl mit einem Carbide Multi Wheel, entweder von Hand mit der GWS 12V oder in einer Führung mit dem GWS 18V.
 

[Tenbrock]

 

erstellt von mn am 22.01.2021, 13:50 Uhr
Ist das nicht etwas oversized?

Kommt drauf an manche Kanäle sind halt so gross, dass es ein 305er Blatt sein muss.
Ich muss richtig Präzise sein und auch Gehrungen müssen möglich sein. Aus dem Handgelenk mit einer GWS ist nicht möglich.
Das vorgeschlagene Sägeblatt habe ich mir angeschaut. Gibt es überhaupt einen wesentlichen Unterschiet zu dem von mir ausprobierten „Best for Laminate“ Art.-Nr. 2608642137? Die Anzahl der Zähne ist gleich und auch sonst sehe ich nicht wirklich einen Unterschied. Übersehe ich etwas?
So wie ich das sehe, könnte nur ein Blatt mit deutlich feineren und einer größeren Anzahl an Zähnen helfen?

Gruß,
Jan
 

[Tenbrock]

 

Das Risiko, dass es bei einem klassischen Sägeblatt zu Absplitterungen kommt, ist groß.

Ja, mit klassichen aber auch mit speziell für dünnwandige Kunststoffe geeigneten Blättern komme ich nicht zurecht. Selbst wenn ich ganz langsam eintauche, beginnt der Schnitt erst gut und reisst dann im weiteren Verlauf das Material einfach ab. Das Ergebnis sieht so aus, als hätte man eine Axt zum Ablängen genutzt.
 

[mn]

Jan, wie gesagt, ich brauch das nicht mehr so oft. Aber soweit ich mich noch dran erinnere, solltest du die höchstmögliche Drehzahl wählen,  auch wenn das jetzt unlogisch klingt, wegen Schmelzen und so. Ansonsten unterscheiden sich diese Multimaterial- Alu- und Sandwichsägeblätter da vom Ergebnis her nicht mehr so sehr. 
Kann mir höchstens noch vorstellen, dass dieses Flattermoment eine Rolle spielt. Wir haben früher bei Aluprofilen und Kunststoffprofilen immer ein Opferholz drunter oder hineingelegt. Das stabilisiert beim Sägen. Ist aber auch Materialverschwendung. Deutlich bessere Schnittergebnisse.
Probier auch mal aus, wie tief du beim Sägen tauchst. Du merkst irgendwann, dass du eine optimale Tauchtiefe findest und dann bleib dabei. Der Kunststoff reibt sonst am Sägeblatt und dann flattert das wieder und reisst.
Gruß Marcus

[Tenbrock]

 

Kann mir höchstens noch vorstellen, dass dieses Flattermoment eine Rolle spielt. Wir haben früher bei Aluprofilen und Kunststoffprofilen immer ein Opferholz drunter oder hineingelegt. Das stabilisiert beim Sägen. Ist aber auch Materialverschwendung. Deutlich bessere Schnittergebnisse. 

Hallo Marcus,
vielen Dank für den Tipp mit dem Opferholz. Ich werde mal probieren ob ich noch eine Lösung finde.
 

[kuraasu]

Moin,

ich finde die Bosch-Sägeblätter, besonders die blauen "Expert" und die "Top Precision", generell immer empfehlenswert. Die Aufgabe hier ist aber wohl zu speziell für das vorhandene Sortiment, und ein Blick rüber zu einem reinen Werkzeughersteller mit etwas mehr Nischen-Auswahl daher gerechtfertigt. Eine kurze Suche hat beispielsweise die Fa. Karnasch geliefert, die Blätter in 305 mm x 30 mm mit für die GCM 18V-305 GDC geeigneter Dicke und mit 120 oder 128 Zähnen anbietet (z.B. Serien 11.1120 oder 11.1130, HM, Trapez/Flachz., neg. Spanwinkel).

HTH & Gruß
kuraasu

[Gelöschter Benutzer]

welchen Querschnitt haben denn die Kanäle überhaupt?

bis ca. 80x40mm schneid ich die Kanäle mit der Gehrungslade und Japansäge. Für Brüstungskanäle nehm ich dann die Kappsäge, da hier das Material "dickwandiger" ist, dann aber mit Negativzahn und Flach/Trapezzahn

[Tenbrock]

z.B. Serien 11.1120 oder 11.1130, HM, Trapez/Flachz., neg. Spanwinkel)

Hallo und vielen Dank für den Tipp.
Ich habe mir die Blätter mal angesehen. Sieht recht vielversprechend aus. Ich glaube ich werde das mit den 128 Zähnen mal kaufen und ausprobieren.
Der Hersteller hat auch diamantbestreute Sägeblätter ohne Zähne Art.-Nr. 53970. Das könnte die Lösung sein, aber leider nicht in der für meine Säge passenden Größe 305x30 verfügbar. Kennt jemand einen Hersteller der soetwas im Programm hat?

[Tenbrock]

 

erstellt von eddinger am 22.01.2021, 23:25 Uhr
welchen Querschnitt haben denn die Kanäle überhaupt? 

Das ist sehr unterschiedlich eigentlich möchte ich von 15x15mm bis größer als Brüstungskanal alles sägen können.
Mit dem verrückten Setup was ich im Eingangspost beschrieben hatte ist das auch möglich.
Ich glaube flache Zähne sind für meinen Anwendungsfall auch besser, da ich vermute das diese dann nicht so reissen.
 

[Gelöschter Benutzer]

bei nem 15/15er Kanal würde ich niemals auf die Idee kommen, das große Besteck, sprich die Kappsäge rauszuholen. Auch weil man mit der Gehrungslade und Japansäge wesentlich schneller ist.

[kuraasu]

@Tenbrock, wenn Du es probierst, berichte gerne von Deinen Erfahrungen!

Über die zu den Blättern passenden Schnitt- und Vorschubgeschwindigkeiten bei Kunststoff steht bei dem Hersteller auch was auf der Homepage; Tendenz ist wie schon von mn auf der vorigen Seite geschrieben eher hoch. Ob Du eher direkt runter kappst oder Dich wie bei größeren Holzquerschnitten üblich mit dem Auszug vorarbeitest, hängt vermutlich sehr von der Größe des jeweiligen Kanals ab. Besonders bei großen Querschnitten kann es günstig sein, die einzelnen Teile (Deckel, Wände, Boden) in unterschiedlichen Bewegungsrichtungen zu sägen, damit immer ein möglichst großer Anteil der Schnittrichtung parallel zum Kunststoff verläuft.

Gruß
kuraasu

[mn]

Ich würde mich auch über einen Erfahrungsbericht freuen. Kleiner Tipp noch am Rande. Ich habe mir für solche Arbeiten einen Handentgrater besorgt, mit dem man einfach und schnell die Schnittkanten entgraten und Kunststoffspäne abziehen kann. Kostet nicht viel und bringt was.
Gruß Marcus

[Tenbrock]

Zunächst vielen Dank an alle die sich hier beteiligt haben.
Mit ist an anderer Stelle dieses Sägeblatt empfohlen worden:
Sägeblatt blueline von AKE 9618.305.96.30 was neu auf dem Markt ist und für Steg-und Hohlkammerplatten geeignet ist.
Bei den geeigneten Materialien sind im Katalog etliche Kunststoffe aufgezählt, PVC natürlich nicht.
 
Ich hoffe ein Link ist hier OK?
https://ake.de/flip-pdf/de/AKE%20Blueline/mobile/index.html
(Seite 34)

Was meint Ihr? Welches Blatt ist am erfolgversprechendsten für meinen Anwendungsfall? Das von kuraasu empfohlene von der  Fa. Karnasch oder das von AKE?

Gruß,
Jan

[Bosch_Experte_1]

Hallo Jan,

unsere Empfehlung für deine Anwendung wäre das Alu-Sägeblatt TTNr.: 2 608 644 547

Mit den besten Grüßen
Das Bosch Blau Experten-Team