Prinzipiell gefällt mir die Idee von einer leichten mobilen Akku Stichsäge die man immer dabei hat sehr gut aber
mir sind bei der GST 12V-70 im Vergleich zu all meinen bisherigen Stichsägen zwei Dinge negativ aufgefallen:
1) Die GST 12V-70 wird im Griffstück bei längeren Schnitten auffallend heiss, es ist praktisch unmöglich ohne Abkühlpausen durchzuarbeiten damit die Säge nicht in die Hitze Not-Abschaltung kommt.
Ich dachte bisher dass der Akku selbst die Abschaltung provoziert und ein 2 reihiger 4Ah/6Ah Akku das Problem lösen würde, habe aber mittlerweile den Motor im Verdacht.
Schaut man sich die Explosionzeichnungen von GST 12V und GST 18V an fällt auf dass- die 12V Säge einen deutlich kleineren Motor hat, keine Überraschung aber das bedeutet auch eine kleinere Wärmeabstrahlfläche
- beim Motor gar
kein Lüfter verbaut ist, hallo?
Beides zusammen scheint einen Hitzestau und damit die Abschaltung zu provozieren, was meint ihr?
2) Die GST 12V-70 sägt ungenau und das Sägeblatt hat eine weitaus größere Tendenz zu verlaufen als bei meiner GST 90E (und allen anderen mir bekannten Stichsägen), man muss praktisch ständig aufpassen nicht schief zu kommen.
Im Vergleich zur GST 90E fällt auf dass- die untere Führungsrolle für das Sägeblatt bei der GST 12V-70 auffallend hoch montiert ist (
18mm vs. 10mm Abstand zum Werkstück, also fast das Doppelte!)
- die Hubstange bei der 12V Säge daher nicht annähernd so nah an das Werkstück herankommt (
28mm vs. 20mm Abstand zum Werkstück)
Beides hat bei der GST 12V-70 zur Folge dass- die Säge prinzipiell weniger präzise arbeiten kann da sich Sägeblattspiel/Ungenauigkeiten aufgrund des größeren Abstand der Führung zum Werkstück stärker auswirken
- Abweichungen von der Idealinie sich schnell aufschaukeln da die Führung weniger effektiv dagegen arbeiten kann
- dickere, steifere Sägeblätter (erkennbar an einem P am Ende, z.b. T 308 BFP) als gängige Abhilfe das Verlaufsproblem bei dieser Säge nur weiter verschlimmern
Mit der GST 12V-70 zu Arbeiten ist in etwa vergleichbar mit dem Gefühl einen Stift auf dem Finger aufrecht zu balancieren, mit viel Übung funktioniert es aber man darf sich keinen Fehler erlauben.
Ich bin nicht in der Elektrowerkzeugentwicklung tätig aber für mich als Laien sieht die 12V Säge sehr nach einer Fehlkonstruktion aus,
welchen Vorteil könnte es haben das man sämtliche Bauteile die für die Führung des Sägeblatts verantwortlich sind weiter weg vom Werkstück positioniert und darüber hinaus keinen Lüfter einbaut sodass es zur Überhitzung kommt?Beides sind anerkannte Probleme dieser Säge und ich würde mich mal über einen Kommentar eines Bosch Ingenieurs freuen der die Hintergründe dieses eigenartigen Designs erklärt. Nicht falsch verstehen, ich bin prinzipiell ein "Bosch Fan" und habe >20 Bosch Geräte aber bei dieser Säge stimmt doch etwas nicht?!
Wenn wir schon dabei sind - es würde mich auch brennend interessieren wieso man es bei der 18V-LI S nicht schafft den Akku ein paar Milimeter höher zu montieren um einen Gehrungschnitt zu ermöglichen? Denn diese Säge hat einen Lüfter und eine Führungsrolle nahe am Werkstück - so wie es Sinn macht.