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Schlagleistung beim Meisseln in der GBH 7 Serie

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied

Hallo Forum-Mitglieder, ich habe mir einen gebrauchten GBH 7 DE BJ 1998 gekauft.

Meine Frage: wie lange braucht das Gerät um volle Leistung beim Meisseln zu erreichen ?

Bei dem besagten Gerät dauert es etwa 1 min. - ist das normal oder liegt ein Defekt vor ?

(Ich hatte auch mal die Vorgängervariante (7/45), die ja komplett mechanisch schlug und daher immer sofort volle Leistung hatte und bin daher etwas irritiert... Ein Freund sagte mir jetzt, dass es bei den Nachfolgemodellen mit dem Schlagaufbau länger dauert, da sie druckluftbasiert sind - stimmt das ???)

Danke im Voraus für Eure Hilfe !!!

 

 

7 ANTWORTEN 7

Hermen
Power User 4

Mhhhhh....1Min. bis zur kompletten Schlagstärke...das wäre Rekord (bei einem voll funktionsfähigem Gerät).

 

Hast du das Phänomen auch bei mehrmaliger Nutzung oder hast du den Hammer erst einmal benutzt?

Normalerweise würde ich sagen das dass Fett verharzt ist und deswegen der Hammer länger braucht bis das Fett soweit flüssig (durch Erwärmung) ist, damit das Schlagwerk einwandfrei funktioniert.

 

Ich nutze den GBH 5-40 DCE und da spürt man keinerlei zeitliche Verzögerung im Aufbau der Schlagstärke.

Nichts ist beständiger wie die Veränderung!

mibu3000
Spezialist 2
 Hallo Alexander,
passiert das immer, oder nur wenn die Maschine "aus der Kälte" kommt ?
Ist das Verhalten bei Raumtemperatur anders ?

Jetzt ne Minute ist schon extrem / 10sec können mal sein...

Wie Hermen schreibt
...bei nem alten GBH kann auch gut sein das viel verharztes Fett den Stößel blockiert...

Bosch_Experten
Bosch Experten Team
Hallo Alexander,

die Information von Deinem Freund ist nicht richtig. Fast schon immer - außer in den Anfangsjahren des Boschhammers - wird die Schlagerzeugung durch ein sogenanntes "Elektro-pneumatische" System erzeugt. Die elektrische angetriebene Drehbewegung des Motors wird durch ein Pleuel oder Rationsschwingern in eine Hubbewegung umgesetzt. In einem ausgeklügelten System läuft ein Kolben in einem Rohr (Hammerrohr). Das Hammerrohr ist vorne durch einen sog. Döpper abgedichtet und es entsteht ein Luftpolster. Der Döpper entspannt sich und rast gegen das Einsteckende vom Bohrer und die erzeugte Kraft wird so auf die Bohrerspitze übertragen.
Damit dieses Zusammenspiel funktioniert, müssen die Einzelteile gefettet werden und bei niedrigen Temperaturen kann das Fett verharzen. Abhilfe wie schon beschrieben, eine wärmere Lagerung oder das Warmlaufen lassen.
Je nach Temperatur und langer Lagerung kann dies durchaus ca. 1 Minute dauern bis der volle Schlag einsetzt. Ein kleiner Tipp: beim Laufenlassen einfach den eingesteckten Meißel oder Bohrer fest auf den Boden stoßen, dadurch löst sich der Döpper aus seiner Fangvorrichtung. Diese Fangvorrichtung ist wichtig für einen sicheren Übergang in den Leerlauf.

Schöne Grüße
Das Bosch Blau Experten-Team
Make hard work easier and healthier. Bosch Professional.

mibu3000
Spezialist 2
 Hallo BOB-Team,

da das Thema "Verharzen" gerade recht oft auf taucht, hätte ich in diesem Zusammenhang mal eine Frage:
Kann man das Hammerrohr und den Stößel mit - z.B. Bremsenreiniger - ausspülen, um das alte Harz zu entfernen ? Oder würde man damit mehr Unheil anrichten bzw. nichts erreichen ?

In meinem Bekanntenkreis haben und hatten viele Probleme mit "alten" Bohrhämmern in der Richtung.
Manche hatten das Glück jemand zu kennen, der Ihn günstig beim Hersteller überholen lassen konnte.. Dabei wurde die Pneumatik gereinigt und einiges erneuert... 

Aber vielleicht würd auch nur reinigen reichen 😉

Grüße,
mibu3000

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied

Einen schönen guten Abend an alle Beteiligten und besten Dank für die schnellen und hilfreichen Tips. Bisher war ich immer nur Leser und nie aktiver Fragesteller - aber ich kann nur sagen ein wirklich tolles Forum - ganz ohne Übertreibung.

Der Hammer kam wirklich ziemlich "gekühlt" zum Einsatz, ich werde es morgen unter anderen Bedingungen probieren.

In diesem Zusammenhang würde mich natürlich noch interessieren, wie aufwendig das Einbringen von neuem Fett ist. (bisher habe ich immer alle meine Bosch Werkzeuge selbst repariert und gewartet, bin also kein Anfänger, jedoch noch keinen Bohrhammer der 5-11 Serien )

Nochmals besten Dank an alle "BOSCH-Freunde" !!!!

 

Bosch_Experten
Bosch Experten Team
Hallo Alexander und mibu3000

@mibu3000: Das Reinigen mit Bremsenreiniger oder ähnlichen Fettlösemitteln halten wir für nicht ratsam. Dadurch werden auch die Dichtungen, Lagerungen, Simmerringe , O-Ringe usw. fettfrei. Diese kann man natürlich nachfetten, besser ist jedoch, diese durch Neue zu ersetzen. Das können Spezialisten wie auch z. B. unser Servicezentrum in Kalefeld-Willershausen.

@Alexander: Für Dich dieselbe Empfehlung wie für mibu3000. Nur einfach entfetten und neues Fett einbringen ist "zu kurz gesprungen". Eine gute Wartung führt unser Servicezentrum durch, incl. einer gewissenhaften Überprüfung aller Teile und eine Prüfung der elektrischen Sicherheit. Ein kleiner Überblick über das gesamte Innenleben des Bohrhammers zeigt die Explosionszeichnung. Diese findest Du hier:

www.powertools-aftersalesservice.com/

Für alle Fälle hier noch die Adresse vom Bosch Servicezentrum:

Robert Bosch GmbH
Servicezentrum Elektrowerkzeuge
Zur Luhne 2
37589 Kalefeld-Willershausen

Tel: 0711-400 404 60
Fax: 0711-400 404 61


Also: Service von Spezialisten durchführen lassen, das ist unser gut gemeinter Rat.

Mit den besten Grüßen
Das Bosch Blau Experten-Team
Make hard work easier and healthier. Bosch Professional.

MH1973
Neuling

Hallo zusammen,

ich habe ebenfalls einen GBH 7 DE, er kaum Schlagleistung hat. Ich habe den Hammer zerlegt und alle O-Ringe ausgetauscht. Leider hat er immer noch keine Schlagleistung. 

Der Schlagbolzen, der mit 2 O-Ringen abgedichtet ist, sitzt satt im Werkzeughalter, kann aber problemlos in diesem bewegt werden. Der Schläger, der im Hammerrohr sitzt und mit einem O-Ring abgedichtet ist, sitzt ebenfalls gut im Hammerrohr und scheint ebenfalls gut abzudichten.

Allerdings kann man den Kolben ganz leicht in das Hammerrohr einführen, die O-Ringe berühren zwar das Hammerrohr - ich habe aber den Eindruck, dass der Kolben trotz neuem O-Rings nicht perfekt abdichtet. Somit wird der Schläger nicht vom Kolben angesaugt. Das sollte er doch - oder nicht? Nach meinem Verständnis saugt der Kolben den Schläger bei der Rückwärtsbewegung an und über ein Luftpolster wird bei der Vorwärtsbewegung des Kolbens der Schläger - ohne Berührung - noch vorne beschleunigt.

Was kann man machen - der O-Ring ist ja neu und der Durchmesser des Kolbens wird sich ja an der Stelle, wo der O-Ring sitzt, nicht verändert haben. 

Danke für eure Hinweise

MH