Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Lochsäge unterschiede und Bosch GST 90

Mike_Reacher
Neuling 3
Hallo,
Ich habe eine Frage zu den Bosch Lochsägen in Weiß.
Da gibt es einmal die Bosch Lochsäge Progressor und einmal die Bosch Endurance Heavy Duty.
Die Progressor hat eine HSS-Bimetall Schneide mit 8 % Kobaltlegierung, welche 2 mal besser sein soll als herkömmliche Bimetalllochsägen.
Die Endurance hat eine Carbide Schneide, welche 20 mal besser sein soll als herkömmliche Bimetalllochsägen.

Für mich als Laie sehen beide gleich aus. Gibt es einen Unterschied zwischen den beiden, außer den von mir genannten?
Oder kann man das anders ausdrücken?

Und zur GST90: Mein Chef hat mir zu Ostern letzten Jahr diese Stichsäge geschenkt. Ich nutze sie oft auf unseren Baustellen im Innenausbau und habe sie versehendlich (DUMM) fallen lassen. Als sie mir so aus der Hand gleitete und etwa 5 Meter im Treppenhaus in die Tiefe fiel, brach das Gehäuse, der Saugeranschluss und der Sägetisch verbog sich.

Ich nahm die GST und ging zum Fachhändler und wollte Ersatzteile für die Maschine haben. Dort teilte man mir mit, die GST 90 taugt nichts und darum wurde sie aus dem Sortiment genommen. Ich solle lieber eine GST 150 oder 160 kaufen.

Da Ich noch eine alte GST 85 habe, dachte Ich, ich lasse den Getriebedeckel und die Hubstange tauschen. Auch das ist nicht möglich meinte der Fachhändler, weil die Maschine zu Bosch geschickt werden muss, diese wird dort geöffnet und weil zu Alt nicht Repariert. Dann kann Ich entweder für 50 Euro meine eigene Maschine zusammengebaut wieder haben, oder sie wird entsorgt.

Was ist das? Ich bin leicht Konfus. A. gibt es doch im Netz Ersatzteile, auch von Bosch direkt, B. warum soll ich 50 Euro für das zusammenbauen Zahlen, wenn doch vorher schon klar ist, das das Gerät zu alt ist und C. wer kann Bosch Geräte reparieren?

Ich hoffe ich habe es verständlich beschrieben und bin im richtigen Bereich.
9 ANTWORTEN 9

kuraasu
Spezialist 2
Moin,

Dein Händler scheint es recht gut mit Dir zu meinen ... fast schon zu gut, bei den Ratschlägen.

Ich teil' das mal etwas auf.

Zu den Lochsägen: den wesentlichen Unterschied hast Du schon genannt, nämlich den zwischen BiMetall und Carbide. Zur Erklärung: BiMetall Lochsägen (oder allgemein Sägeblätter) haben eine Schneide aus Stahl. Das ist ein spezieller Werkzeugstahl, der eben besonders gut für lange scharf bleibende Schneiden taugt. Weil dieser Stahl aber zu spröde ist, um das ganze Blatt daraus zu fertigen, kombiniert man eben zwei Stahlsorten: eine die zäh und dafür nicht ganz so hart ist als Grundkörper und eine harte (und damit sprödere) Sorte an den Schneiden. Daher der Name BiMetall = 2 Metalle.

Carbide dagegen ist ein ganz anderes Material, ein sogenanntes Hartmetall und kein Stahl. Auch hier sind nur die Schneiden aus diesem speziellen Material, d.h. das sind einzelne, eingelötete oder -geschweißte Zähne aus dem Hartmetall. Das besteht aus mikroskopsich kleinen Körnern aus einem extrem harten Carbid (daher der Werbename von Bosch für dies Material), das in einem Metall eingebettet ist. Gerne genommen in der Industrie ist Wolframcarbid in Kobalt, daher taucht hier auch oft die Abkürzung WC-Co auf. Der Rest der Lochsäge bzw. vom Sägeblatt besteht wie beim BiMetall auch wieder aus einem zähelastischen Werkzeugstahl, d.h. die Säge hat die nötige Flexibilität, um nicht bei jeder kleinen Vibration und Erschütterung kaputt zu brechen und die harten Carbid-Zähne bleiben gleichzeitig sehr lange scharf und können auch harte Materialien mit hoher Standzeit schneiden.

Welche Du nutzen solltest hängt von den Materialien ab, die Du schneiden willst, und wie oft Du das tun willst. Bei härteren oder abrasiven Materialien ist Carbid im Vorteil, und wenn es viele Löcher werden sollen auch. Für wenige Löcher in normalen Materialien bist Du vermutlich mit der BiMetall-Lochsäge besser bedient aufgrund des Preis-Leistungsverhältnisses.

kuraasu
Spezialist 2
Zur Stichsäge:

5 m Sturz ist ja schon mal eine Hausnummer ...

Wenn es nicht gerade ein Supersonderspezialmodell war, dass Du da geschenkt bekommen hast, dann sollte das noch zu bekommen sein. Bei einer großen Baumarktkette mit B vorne steht z.B. die GST 90 BE noch ganz normal auf der Webseite, und bei anderen Händlern findet man auch die GST 90 E noch ganz normal im Lieferprogramm. Ersatzteile wird es in jedem Fall noch geben.

Die von Deinem Händler vorgeschlagenen GST 150 oder 160 (gibt es jeweils als CE oder BCE) sind ohne Zweifel besser als die 90er. Die 150 ist etwas robuster aufgebaut (eher die Bau-Stichsäge), während die 160 mehr der "Feingeist" ist. Sprich: die 150 hat einer recht dicke und damit stabile Fußplatte, die vielleicht keine 5 m, aber doch mal einen kleinen Sturz ohne größere Blessuren wegstecken kann, während die 160 zwar auch robust ist, aber mit ihrer guten Blattführung eigentlich eher dort zu Hause ist, wo es auf besonders sauberes Sägen ankommt, z.B. im Möbelbau und ähnlichem. Beide (erst recht die 160er) haben aber auch ihren Preis, erst recht im Vergleich mit der 90er.

Was die Reparatur der 85er angeht zwei Dinge.

Erstens kannst Du natürlich vorher mal bei der Servicehotline anrufen und Dir ein paar Infos holen, wie es mit den voraussichtlich nötigen Ersatzteilen für die Säge aussieht. Wenn die Teile aller verfügbar sind, dann sollte die Reparatur auch kein Problem sein. Da die Garantiezeit aber wohl schon ein wenig abgelaufen ist (meint meine Glaskugel), wird das mit Sicherheit kostenpflichtig.

Zweitens die Sache mit den zerlegten Geräten. Das sorgt immer mal wieder für Nachfragen bei Servicefällen, ist aber das ganz normale Prozedere des Servicezentrums und steht auch so in den vertraglichen Bedingungen drin, die man mit dem Reparaturformular unterschreibt. In einem Nicht-Garantiefall läuft es im Service folgendermaßen ab: die Maschine wird (soweit wie nötig zur Diagnose) zerlegt. Dann kommt ein entsprechender Kostenvoranschlag für die Reparatur; man kann aber auch schon eine Freigabe über einen bestimmten Betrag erteilen, um die Abwicklung zu beschleunigen. Die Kollegen an der Ersatzteile- und Reparatur-Hotline geben darüber detailliert Auskunft, die sitzen vor Ort und wissen auch, was an den Service-Stationen so getan wird mit den Geräten.

Der Kostenvoranschlag kommt mit drei Auswahlmöglichkeiten: entweder 1. Annahme des KVA und Rücksendung des reparierten Geräts samt Rechnung, oder 2. Rücksendung des unreparierten, zerlegten (!) Geräts samt (kleiner) Rechnung für die Arbeit bis zum Erstellen des KVAs, oder drittens (kostenfreie) Entsorgung (!!) des Geräts durch das Servicezentrum. Grund für die Punkte 2 und 3 ist, dass das Servicezentrum ein unrepariertes, defektes Gerät nicht wieder zusammenschrauben und so zurücksenden darf, dass es wie ein gebrauchsfähiges Gerät aussieht. Daher: unrepariert und offen, oder Entsorgung, (oder bei Wahlmöglichkeit 1 natürlich repariert und geprüft mit neuer Garantie), anders geht es leider nicht.

Wenn sich jetzt im Laufe der Bearbeitung eines älteren Geräts herausstellt, dass ein nötiges Ersatzteil nicht mehr zu bekommen ist, dann fällt natürlich - auch wenn es schade ist um das Gerät - die Auswahl mit der erfolgreichen Reparatur weg, denn die ist dann schlicht nicht machbar.

Langer Rede kurzer Sinn: Dein Händler hat schon recht, dass es bei einer Reparatur im Servicezentrum dazu kommen kann, dass Du das Gerät nur zerlegt und dazu noch kostenpflichtig zurück bekommst. Das passiert aber nur, wenn es wirklich nicht mehr reparierbar ist (oder wenn es reparierbar ist und Du Dich trotzdem selbst für die Option "Rücksendung unrepariert" entscheidest). Wie es mit absehbar nötigen Ersatzteilen (Hubstange oder so, falls das schon von vornherein klar ist) aussieht, kannst Du bei der Servicehotline herausfinden.


In jedem Fall: viel Erfolg!

Gruß
kuraasu
 

Mike_Reacher
Neuling 3
Wow, DAS ist mal ne Antwort. Vielen Dank.
Da Ich ja noch Urlaub habe, bin Ich noch am Suchen für so ein-zwei -33 Sachen....

Die Lochsäge mit Carbide ist schon bestellt, ich mache viele Löcher in GK und Holz, treffe ab-und zu mal ne Profilschine, oder wenn die Platte geklebt wurde und ich das Dosenloch vergas, kommt es vor, das auch mal kurz ein Stein angekratzt wird.

Zu deiner Aussage, der teure Preis, ist mir Persönlich egal, Ich muss Arbeiten, nicht Spielen. Ich gehöre nicht zu den "Geiz ist Geil" Menschen, da sich die Meisten damit selbst belügen.

Sehe ich immer wieder, wenn Freunde oder Nachbarn kommen und Fragen, haste mal dies oder jenes, meine Maschine schafft das nicht....Ich gebe zu, Ich habe auch andere Maschinen außer Blau, aber keine Billigware. Jeder ist auf meinen Duss Abbruchhammer neidisch, warum wohl. Weil er nicht von EH oder aus dem Lidl ist.

Und zur Stichsäge, Ich werde jetzt die 150er bestellen, auch wenn es Videos gibt, wo eine Fernost in Türkis besser sein soll. Aber da Ich nicht auf den mm arbeite, scheint mir die 150er Ok zu sein.

Ein Mitarbeiter des Fachmarktes bot sich mir an, die GST 85 PE zum Materialpreis zu reparieren, da sie eine Scintilla Maschine wäre, welche noch immer gut sind. Somit habe ich eine Neue und eine gute Gebrauchte für den Ersatz.

Ach, wäre es doch immer so einfach.

Vielen lieben Dank.

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Den Ausführungen des Kuraasu ist nichts hinzuzufügen (:)
Meine Ansicht zu den Stichsägen:
Ich hab grad beide da, die 150er als auch die 160er und ich bin auch im Grobbereich zugange, leg einen Fuffi mehr an und hole Dir die 160er, die hat Licht, du siehst wo es lang geht, bei Stichsägen das A und O.
Dazu kommt das die 160er auch ohne Licht bessere Einsicht aufs Blatt hat.
Die 90er hatte ich mal, der Schalter war blöde und schaltete bei kleinsten Erschütterungen auf Aus, ansonsten sägt sich einfach nur, für gelegentliche Anwandung gehts.
Die 85er ist die klassische gute alte Boschstichsäge, gutes Handling, guter Schnitt, stabile Bauart, neigt aber im Alter dazu das sie schief sägt weil die Hubstange (Blattaufnahme) nicht mehr ganz paralell zur Grundplatte steht, man muss sie dann schief vorhalten um gerade sägen zu können, daran kranken alle alten GST 85 wenn sie verkauft werden sollen und noch so toll und ruhig laufen (:)
Wenn Reparatur dann unbedingt auf die richtige Position der Hubstange achten, am besten einfach mal vorher einen Schnitt entlang des Risses machen und schauen wie schief die Grundplatte stand, meist merkt man das nicht mal.
Gruss Willy


 

Mike_Reacher
Neuling 3
Die 150er ist bestellt, naja, wird schon werden. Licht? Das A und O bei Stichsägen? Ohje..sorry, aber genauso n Quatsch wie ein Laser an einer Maschine. Geraden Schnitt kann Ich auch ohne und einen anderen Wert hat das Licht nicht. Bei uns ist immer Hell genug, zur Not kommt ein Baustrahler zum Einsatz...

Für die 85er ist das Angebot, Sägetisch, Getriebedeckel mit allem Inhalt, Laufrollen und Hubstange wechseln in Neu für 100 Euro.

Auch wollten schon 2 Verkäufer die GST 85 selbst kaufen...Was ist daran so Toll, Scintilla?

Hier in diesem Forum gibt es soviel zu lesen und zu erfahren, das ist KLASSE !!!




 

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Ja.. ich bin ab und an für Quatsch...
Dann ist ja alles gut.
Gruss Willy

Mike_Reacher
Neuling 3
Eben kam ich vom Fachhändler zurück, weil meine GST 150 CE eingetroffen ist.
Ich habe also den Koffer geöffnet, die Maschine in die Hand genommen und  erster Eindruck: Ojeh

Von der Optik und dem Handling, naja, nix besonderes, unsere Geräte sind auch so. Im vergleich zu meiner alten 90er und 85er ein klares Plus.
Aber: Was hat Bosch sich dabei gedacht, den Geschwindigkeitsregler so Sinnlos vertieft anzubringen? Die Drehzahl einzustellen ohne sich zu verletzen geht wohl nur mit zarten Kinderhänden. Schon bei der 90er hat uns/ mich das gestört, aber hier an der 150 sitzt das Drehrad noch etwas tiefer. Dazu ist genau mittig der Falz, an dem die beiden Gehäuseteile sich verschliessen, das führt zu schmerzhaften Druckstellen.

Dann ist da der Spanhebel vom Schnellwechselverschluss. Genauso mickrig wie bei der 90er, da rutscht man gerne ab.

Die Hebelchen vom Ein-Ausschalter, Pendelhubzuschaltung und vom zuschaltbaren Gebläse sind auch nicht besser wie bei der 90er.

Das einzige was mich gefreut hat, ist der massive Sägetisch, der macht echt was her und die Kabellänge.

Aber da ich ein Baudummbatz bin, öfters auch Grobmotorisch habe ich die GST wieder eingepackt und dem FH gesagt, er solle sie gegen eine 160er tauschen, die hatte ich schon bei ihm im Laden in der Hand. Ist zwar auch nicht das Superding, hat aber die genannten Macken der 150er nicht, der Spalt der Drehzahlverstellung ist breiter, somit klemme ich mir die Finger nicht ein und für meinen Gebrauch ist der Preis ideal.

Wir haben in der Firma auch noch so Türkise und dunkelgrüne, aber ich mag die Persönlich nicht. Und sowas wie unser Chef hat in Rot/Schwarz für 500 Euronen ist zum Angeben, brauch ich nicht. Und die Schwarze mit grünen Schalterchen, ist auch nicht besser, aber teurer.

Ich hätte wohl hören sollen und gleich die 160er bestellen sollen, wie von Willy vorgeschlagen.

Mercy.

 

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Die 160er hat auch einen Schnellverstellhebel für die Grundplatte, hatte ich vergessen, ich brauch das oft und da nervt der Inbusschlüssel.
Dazu kommt das die 160er schlanker ist, lässt sich besser greifen.
Gruss Willy

Mike_Reacher
Neuling 3
Ja, Richtig. Wenn noch n negatives Sägeblatt drinnen ist, spart man sich die Unterschnitte....War in der 90er "unpraktisch" ,vom Handling her.