GSR 18 VE-2-LI vs. GSR 18 VE-2-LI ERC

[higw65]

Nun...war gestern bei meinem Händler...und da stand er: Der neue GSR 18 VE-2-LI mit ERC

In meiner Beklopptheit wollte ich natürlich wissen ob der Nachfolger vom alten GSR 18 VE-2-LI besser ist. Da der alte Schrauber auf der Homepage nicht mehr zu finde ist gehe ich auch davon aus dass es ein Nachfolger ist.

Beim Öffnen des Koffers fallen gleich ein paar Unterscheide auf. Der Handgriff ist anders. Das ist auch der Unterschied den man gleich sieht. Sonst ist kein Unterscheid erkennbar. Leider auch nicht in der Bezeichnung. Daher wird es in der nächsten Zeit auch für die Händler etwas schwer werden und erst recht für die Kunden die dann auch mal ein altes Gerät erwischen können. Hier hätte Bosch eine andere Bezeichnung nehmen müssen oder einfach den Zusatz ERC an die Bezeichnung heften sollen. Bei den kleinen Schraubern steht ja auch ein EC zur besseren Unterscheidung. 
Hier hat es Bosch leider verschlafen auch auf den Geräten oder der Verpackung auf die neue Funktion hinzuweisen...die ja ein Vorteil gegenüber anderen Geräten ist.
Ähnlich wie beim Cool Pack der Akkus...gibt es ja schon lange...aber erst seit kurzer Zeit wird damit auch geworben.


Kommen wir zu den Unterschieden:

1. Der Handgriff
Hier ist jetzt ein Handgriff mit im Lieferumfang der vernünftig ist. Er lässt sich leicht montieren und...viel wichtiger...auch wieder leicht demontieren. Auch wenn man es mir ja immer wieder ausreden wollte, aber das war beim alten Schrauber eine unmögliche Konstruktion.
Neu ist der Tiefenanschlag. Leider nur eine einfache Stange. So muss also immer ein Maßband helfen. Ein paar kleine Kerben alle 5mm wären sicherlich möglich gewesen und würden ungemein hilfreich sein.
Ein Umbau auf den neuen Handgriff wird vermutlich auch bei den alten Schraubern funktionieren...aber teuer sein, denn es müsste der ganze Getriebekasten getauscht werden.

2. Das ERC (Electronic Rotation Control)
Im Grunde der größte Unterschied. Sobald ein Sensor ein Blockieren des Schraubers bemerkt schaltet die Electronic den Motor blitzschnell ab. Verdrehte Handgelenke gehören so der Vergangenheit an.
Dieses Feature gehört auf jeden Fall auch in große Bohrhämmer! Eine Aufgabe für die Entwicklung von Bosch.

3. Die Verpackung
Es ist eine aufgeräumte und recht stabile EInlage. Hier gibt es (fast) Nichts zu beanstanden. Natürlich finde ich immer etwas. Mir sind gleich beim Aufmachen 2 DInge aufgefallen. Zum Einen fliegt der Handgriff gerne aus der Einlage...weil er von Oben nicht gestützt wird und dann ist die Stelle an der der Tiefenanschlag reingelegt wird...nur eine Vertiefung. Hier wäre eine Klammerung besser, denn sobald er Koffer getragen wird rollt er raus. Nicht zu Ende durchdacht. Kleine Ausstanzungen mit ein wenig Klettband würden auch bei beiden Dingen helfen und deutlich professioneller wirken.

Die Leistung und Verarbeitung:
Von der Verarbeitung wie der Vorgänger...bis auf den deutlichen Qualitätsgewinn beim Handgriff und der Verstellung von diesem. Das Bohrfutter ist identisch und bislang kann selbst ich da nichts bemängeln. Kein wirkliches Spiel im Futter zu ermitteln und der Test mit einem Bohrer lies auch keine Unwucht erkennen.
Leistungstechnishc dreht der neue etwas schneller. Krafttechnisch unterscheiden sie sich kaum. Der Neue soll einen 4-Pol-Motor haben. Lässt sich von Aussen nicht eindeutlich erkennen und wenn ich in beide Schrauber von Aussen reinleuchte sehen die Motoren auch identisch aus.

Fazit:
Ein guter Nachfolger mit einigen interessanten Verbesserungen. Werde ihn die Tage mal ausgiebig testen und dann weiter berichten.




Gruß GW

[Bosch_Experten]

Hallo higw65,

Danke für Deinen ausführlichen Bericht. Der neue GSR18 VE-2-LI Professional mit ERC hat einen 4-poligen Motor.

Bezüglich Deinem Hinweis zu den Bohrhämmer von Bosch: alle haben eine mechanische Überrastkupplung die beim Verhaken des Bohrers z. B. bei Treffern auf Armierungseisen, anspricht.

Mit den besten Grüßen

Das Bosch Blau Experten-Team

[higw65]

Sehr brav abgelesen 😉

Ich hab das mit den großen Bohrhämmern sicher nicht ohne Grund erwähnt und zeige Euch beim nächsten Bob-Treffen gerne eine Narbe die so ein Gerät mit mechanischer Überlastkupplung hinterlassen hat.
Diese Überlastkupplung greift leider nicht immer und sofort.  Das ist das Problem. Ich habe es verschiedenen Geräten (daher ist ein Defekt auszuschließen) schon des Öftern erlebt dass man sich fast das Handgelenk bricht bevor die Maschine stoppt.

Gruß GW

[higw65]

Nachtrag: Auch der Vorgänger hat einen 4-poligen Motor. Hab mich also nicht verguckt. Beide Motoren sind von Aussen identisch 🙂

[higw65]

In den letzten 2 Wochen habe ich beide Geräte mal im Einsatz verglichen. Hauptsächlich beim Bohren für Nieten, beim Schrauben von Blechbohrschrauben und dann noch zum Sägen von Löchern mit einer Lochsäge (68und 102mm).

Im Groben und Ganzen merkt man keine Unterschiede. Der Neue dreht etwas schneller. Ist auch wirklich so. Hab mal meinen Drehzahlmesser drangehalten. Allerdings muss ich mal ergründen ob das Messgerät nue kalibriert werden muss oder aber die angegebene Drehzahl mit anderen Mitteln gemessen worden sind. Als Ergebnisse hatte ich die Drehzahlen beim neuen Schrauber die eigentlich für den alten Schrauber angegeben sind. Eine Messung am alten Schrauber ergab aber den prozentualen Unterschied der auch auf den Geräten vermerkt ist.

Die etwas höhere Geschwindigkeit macht sich beim Bohren nicht wirklich bemerkbar. Da ich selbst eher langsamer als schneller bohre...fehlt mir auch kein hochdrehender Bohrschrauber.

Wo er auf jeden Fall  punkten kann ist beim Arbeiten mit Lochsägen. Der längere Handgriff mit der tollen Rasterung ist ein Highlight. Mich ärgert ein wenig dass ich mir vor einiger Zeit noch einen 2. GSR zugelegt habe. Hätte da warten sollen. Der Handgriff muss nicht sehr fest angezogen werden...und geht sehr gut auch wieder vom Schrauber runter. Beim Handgriff ist endlich wieder echter Federstahl im EInsatz. Nicht nur ein Blechstreifen.
Da man mir hier und in Willerhausen immer erzählen wollte dass es ja mit dem alten Schrauber in Bezug auf den Handgriff keinerlei Probleme gab...erstaunt es dann doch umso mehr dass man da ein neues System entwickelt hat.
Der etwas längere Handgriff lässt sich sehr gut halten. Das ERC musste bei mir noch nicht auslösen. Auch dann nicht wenn die Löchsäge mal gehakt hat. Kommt beim Sägen eben gerne vor. Nur verhindere der Handgriff dann das allzu dolle verdrehen. Man braucht also keine Sorge vor der Empfindlichkeit des Systems haben. Ich habe das Ganze mehrfach mit "Trockenübungen gemacht und es braucht schon eine gewisse Geschwindigkeit und Strecke ehe das System auslöst. Grad richtig wenn irgendwo Einhändig gebohrt/gschraubt wird und der Schrauber blockiert.
Was beide Schrauber gut können ist aus einem 6-Kant-Schaft bei einer Lochsäge einen runden Schaft zu machen. Die Kraft haben sie definitiv.

Ich hoffe ja dass jetzt bald das neue Q-Lock Schnellwechselsystem auch hier in D lieferbar ist. Brauche dringend ein paar neue Aufnahmen 🙂

Gruß GW