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Grenztemperatur bei Akku-Bohrhämmern

tropfstein
Neuling 2
Hallo Zusammen,
mich beschäftigt folgende einsatztechnische Frage:
Gibt es temperaturbezogene Einsatzgrenzwerte bei Akku-Bohrhämmern (SDS-Plus wie auch SDS-Max)?
Also ==> wie lange darf am Stück maximal gebohrt werden, bis die Wärmeentwicklung des Pneumatikschlagwerks aus dem Hammerrohr das Getriebe soweit aufgeheizt hat, dass zwingend eine längere Abkühlpause eingelegt werden muss?
Der kurzfristige Akkutausch innerhalb von 15 - 20 sec ist zu kurz für eine wesentliche Abkühlung. 
Hauptsächlich eingesetzte Maschine: GBH 18V-26.
Bohrdurchmesser: 12 und 14 mm
Bohrtiefe: 950 mm
Anzahl der Bohrungen: Bis zu 6 Stück
Gruß & Dank,
Otto
16103083.jpg
12 ANTWORTEN 12

ovi651
Erfahrener
Moin!

Kurz: Nein.

Weiter, rhetorische Frage: Wie sollte so eine Temperatur gemessen werden?
Wenn schon, dann gäbe es die schon länger nicht mehr angegebenen Einschaltdauer in max. Zeit und %.

Faustregel:
Nach Entladung ohne Unterbrechung eines zur Maschinengröße passenden Akkus, also für die kleinen GBHs ein 8Ah, ist eine Abkühlpause ratsam.
Die Bi-Turbo-Dinger vertragen mehr und der 18V-45 C ist Kühlmonster und ED=100%-Dauerläufer.

Nun aber zu Deinen Angaben:
Die Bohrerlänge ist etwas viel für den 26er.
Nicht der Durchmesser, aber die Bohrermasse macht's in solchem Fall.
Also: Die 6 Löcher mit der Maschine nicht zu eilig bohren.
Oder, wie mein Opa sagte: Immer sinnig an!
Man lernt nie aus.

steinefreund
Aktives Mitglied
Moin Tropfstein,
ich kann mich ovi nur anschließen, selbst wenn man es mit einer GTC oder GIS messen würde - man misst ja die Außentemperatur des Gehäuses, das Getriebe und demnach das Fett können da schon eine Temperatur erreicht haben, die zu Zersetzungsprozessen und sonstiger Alterung führt. Ich halte daher auch nichts von einer Grenztemperatur ála: "wenn es zu heiß zum anfassen ist..."
Letztlich ist Ovis Ausführungen nur noch hinzuzufügen, dass man halt mit solchen Maschinen zu Lasten der Lebenserwartung der Maschine immer über die (bei Bosch genannten) Grenzen gehen kann.
In dem Fall ist zwar der Durchmesser ok, aber die Länge problematisch - auch wenn die nirgends mit Grenzen angegeben ist. Der Grund hierfür ist einfach: Bohrt man vertikal nach oben, in sehr trockenem Fels/Beton hilft die Schwerkraft zum Bohrmehlaustrag, bei horizontalen oder gar senkrechten Bohrungen nach unten in feuchtem, schmierigen Material potenziert sich die notwendige Leistung um ein vielfaches ein max. Längenwert wäre demnach unseriös.

Ich hoffe, Du willst keinen Tropfstein abbohren - und wenn dann offiziell als genehmigte Bergung - aber Spaß beiseite, Höfos haben ja den "Vorteil" einer (meist) kühlen Umgebungstemperatur, dass kann aber auch täuschen, wenn es um die "innere Hitze" der Maschine geht, insb. wenn Lüftungsöffnungen verschmutzt oder abgeklebt sind.
Sinnig Bohren und nach einer Bohrung oder einem Akku mind. eine halbe Minute ohne Last laufen lassen - kostet eh kaum Akku!
Alternativ, wenn möglich eine größere Maschine leihen.
Viel Erfolg!
Ich mag keine Menschen, Tiere und Pflanzen, ....................................Steine und blaues Werkzeug sind ok.

ovi651
Erfahrener
Klar, mögliche Schwergängikeit durchs Bohrmehl verdränge ich wegen seit langem gemachten, qusi unterbewusstem Automatismus.

Also nach Bedarf und per Gefühl den Bohrer ”lüften”.

Wenn es bei einem Meter-Loch ”blöd' läuft”, zieht der gute Bediener den Bohrer auch zig Mal raus und setzt wieder an.

Lange Bohrer, denen solch Bediener nicht vergönnt war, sind an verschlissener Spirale bei quasi neuwertigen Schneiden zu erkennen.
Man lernt nie aus.

sinus50
Moderator
Moderator
Guten Tag Otto,

zu Deiner Frage sind ja schon einige zielführende Anmerkungen gekommen.
Ergänzen möchte ich das noch um den Hinweis, die genannte Bohrtiefe zunächst mit entsprechend dem Durchmesser kürzeren Bohrern gestuft vorzubohren.
Hilfreich ist es auch, soweit möglich, parallel abzusaugen, um die Reibung durch das Bohrmehl zu reduzieren.

Viel Erfolg. Über weitere Informationen zu dem Projekt und ggf. ein paar Bilder würden wir uns freuen.

Gruß
sinus50

Max-Palue
Treuer Fan
Ich gebe hier mal eine ganz einfache Antwort: Vor kurzen habe ich so um 60 qm Estrich am Stück mit dem GBH 18V 26 F herausgebrochen. Die Maschine hatte für ca. 4 Stunden Dauerfeuer.  Aus der SDS Aufnahme kommt das Fett in flüssiger Form mit Schmutz raus  und du verbrennst dir Finger am Gehäuse wenn Du keine Handschuhe anhast. Die Maschine hätte einfach weiter gemacht, die hat noch keine Flagge geschwenkt "es ist mir zu viel" Der Mensch war halt alle

Das Bauchgefühl hat einfach gesagt mal ein paar Minuten leer laufen lassen, hinlegen und 1 Stunden Pause machen, der Mensch war eh erschöpft und eine Pause tut der Maschine und dem Menschen gut. Dann ging es wieder für 4 Stunden weiter und der Drops war geluscht.

Ein anderes Thema war Dosensenken in Hohlziegel für 68 Dosen in Flur und Bad. Nach 20 Dosen am hab Stück mit einer Tiefe von 8cm (ich verklemme alles in der Schalterdose) war die Maschine handwarm. Klar war das Schlagwerk aus.

Mit einen eine 26er SDS habe ich einige Durchbrüche durch eine Beton Decke (ca. 35 cm dick), dass war für die GBH 18 26 schon etwas Arbeit, aber auch hier nie über Last und handwarm. Das Problem bei den Betondecken war tatsächlich das Borhmehl, eine zweite Person hat ständig dafür gesorgt dass mit dem GAS 35 das Mehl aufgesaugt worden ist was aus dem Borhloch gefördert wurde.

Bei Deiner Anwendung sehe ich eine Akkubohrmaschine sowieso als ungeeignet an, die beschränke Leistungsabgabe über die Zeit der Akkus drüfte hier schnell zum Thema werden. Außer Du hat keine andere Wahl weil Dir 230 Volt fehlt. Bei mir war ein ProCor 8 Ah nach 4 Bohrungen schon Ende Gelände und Du willst ja 950 mm Bohren. Für was eigendlich?
 

donniedarko
Spezialist
Beim alten Makita Stemmhamner (noch mit Sechskant-Schaft) konnte ich das Gehäuse schon nach gut 30Min Stemmen nicht mehr anfassen, weil das Gussgehäuse bereits die 60°C überschritten hatte. Da muss man sich keine Sorgen machen... Bohr- und Stemmhämmer lieben eine gute Arbeitstemperatur. Die Kongoo's waren erst nach 20 Minuten richtig wach und zornig genug, um zu Arbeiten 😉
aus dem echten Nordfriesland!

tropfstein
Neuling 2
Hallo Zusammen,
vielen Dank für Eure vielfältigen Hinweise und Ratschläge!
Es ist natürlich so, dass Bohrungen dieser Art immer mit der nötigen Sorgfalt ausgeführt werden unabhängig davon, ob sie fallend oder steigend verlaufen. Auch wird der Bohrer nach einem Bohr-Fortschritt von ca. 100 mm immer wieder bei laufender Maschine zurückgezogen, um das Bohrmehl auszuwerfen und die stetig ansteigende Mantelreibung zu reduzieren.
Ein Absaugen scheidet generell aus, da die feuchte Umgebung im Untergrund in der Speläologie dieses Equipment nicht zulässt. Ein Vorbohren erfolgt fallweise mit 400 oder 540 mm Bohrern; teilweise reichen diese Bohrerlängen auch aus. Als Stromquelle dienen hauptsächlich Procore Akku´s mit einer Kapazität von 8 Ah. 
Größere Bohrhämmer werden weitgehendst vermieden, da die ganze Ausrüstung über Stunden am Rücken herangeschafft und nachher wieder zurückgetragen werden muss.
Viele Grüße,
Otto

steinefreund
Aktives Mitglied
Hallo Otto,
dann "einfach" ( 🙂 ich kenne lange Anfahrwege) testen und ggf. Wechsel- oder Ersatzmaschine mitnehmen.
Dass das feuchte bis lehmige Bohrmehl ggf. unzureichend ausgefördert wird - eben in einer solchen Umgebung - habe ich schon erlebt, daher schrieb ich das mit dem lehmigen Bestandteilen und der resultierenden Überlastung. Da kann man sogar 230V Geräte durch die Mantelreibung schnell an die Grenzen bringen. Aber mit entsprechend häufigen herausziehen geht es halt doch, das ist ohne Zweifel richtig.
Kennst Du sicherlich schon:
https://www.youtube.com/watch?v=HYgZHrrhvF8
Gruß und viel Erfolg
Ich mag keine Menschen, Tiere und Pflanzen, ....................................Steine und blaues Werkzeug sind ok.

tropfstein
Neuling 2
Beiliegend nun Bilder über diese Aktionen, die bislang alle erfolgreich verlaufen sind!
16103103.jpg

tropfstein
Neuling 2
Bilder der Aktionen...
16103124.jpg16103121.jpg

tt76
Treuer Fan
Hallo Tropfstein.
Danke für die interessanten Bilder.

Hast Du evtl mal den GBH 18V-34 oder gar 18V-36 ins Auge gefasst.
Die sind zwar schwerer, haben aber auch mehr Bumms.
Der 36er ist allerdings SDS-MAX und somit wären wieder (nicht ganz günstige) neue Bohrer fällig.
Ob die beiden großen GBH's effizienter mit den Akkus umgehen, kann ich aber nicht beurteilen. 
Wohl habe ich mit meinem 36er mit nem neuen 8X in 28mm Durchmesser 118cm in Beton ohne Armierung mit einem 8AH geschafft.
Das war Rekord aber gute 90cm gehen immer mit nem 8er PC mit 
_____________________________________ mit blauen Grüßen Torsten

tropfstein
Neuling 2
Hallo Thorsten,
der wirtschaftliche Umgang der Bohrhämmer mit den Akku´s ist das Kernproblem! Auf Baustellen im allgemeinen ländlichen/städtischen Umfeld, die gut zugänglich sind, ist die Nachlieferung geladener Akkus´s kein Problem. An Gebirgs- oder unterirdischen Baustellen hingegen mit ihren stundenlangen An- und Rückmarschwegen jedoch scheiden sich daran die geeigneten Maschinen.
Habe selbst auch einen GBH 18V-36 mit entsprechendem SDSmax Bohrer-Equipment zur Verfügung, welchen ich allerdings auf diesen Touren bislang nie "mitgeschleppt" hatte. Dafür ist der GBH 18V-26 ein guter Kompromiss zwischen Bohrleistung, Einsatzgewicht und Stromverbrauch.
Bereiche hingegen, die mittels Kabel vom Stromerzeuger von außerhalb gut zu versorgen sind, stellen das typische Einsatzbild für die größten 230 V SDSplus Maschinen dar, die dort im 5-stündigen Dauereinsatz fahren.
Viele Grüße,
Otto