Elektrische Hobel auch für Epoxidharz?

[dirk_a]

Hallo zusammen,
ich habe mit Epoxidharz und Olivenholz eine Tischplatte zusammengegossen. Kann ich mit einem blauen Boschhobel (konkret GHO 18 V-LI) diese Konstellation im Finish bearbeiten?
Grüße
Dirk

[higw65]

Nein...das wird Nichts. Du würdest dich nur ärgern, da du keine Kantenfreie Fläche hinbekommst. Haben schon Andere versucht. Der 18er ist für Epoxi auch ein wenig schwach.

Stabiles Gestell und Oberfräse. Dann Schleifen und Polieren.

Gruß GW

[kuraasu]

Moin,

volle Zustimmung, Finish ist mit dem Elektrohobel sehr, sehr schwierig. Und dann noch in der Kombi Hartholz und Epoxi ...

@Dirk, wie groß ist denn der Tisch? Ich vermute mal, Du hast Fehlstellen im Holz mit 2K-Kleber ausgegossen und willst jetzt die noch über die Tischfläche überstehenden Hubbel auf die Höhe der Tischfläche bringen, bzw. dann im zweiten Schritt die ganze Oberfläche (Holz und Epoxi) nochmal leicht abtragen, um eine ebene Oberfläche zu erhalten.


Gruß
kuraasu

[dirk_a]

Hallo zusammen
vielen Dank schonmal. Die Platte ist nur ca 100x50cm groß, weil es mein erstes Mal mit Epoxi ist und ich ein bisschen rumprobiere. Es geht allerdings nicht um einzelne ausgebesserte Schadstellen sondern ums Prinzip "River Table", d.h. zwischen 2 Holzteilen insgesamt ca. 1/3 der Fläche mit Epoxi ausgegossen.
Grüße
DIrk
 

[kuraasu]

Was ist an Geräten vorhanden? Oberfräse? Schleifer (Schwing, Exzenter, Band, ...)? Hat die Platte schon ein Untergestell (oder gar Beine), oder ist es noch die rohe, "dünne" Tischplatte? Glatte / ebene Unterseite?

[dirk_a]

Habe eine Oberfräse (ausnahmsweise in grün 🙂 ) mit der ich noch nicht viel gearbeitet habe. mir ist aber das Prinzip eines Gestells aus z.B. Mutiplex zum Planfräsen bekannt. Habe ansonsten einen runden Exzenterschleifer (GEX 125-150 AVE) und ordentlich Schleifscheiben in allen möglichen Körnungen auf Vorrat. Wenn der Hobel nicht sinnvoll ist, hätte ich wahrscheinlich es mit grober Körnung mit dem Exzenterschleifer probiert.

Die Platte ist noch ohne Beine und alles. Unterseite ist "ok plan", so dass es ausreichend für die Gußform war und liegt schön ohne zu kippeln.

Anbei mal noch ein Bild.

Grüße

[dirk_a]

PS: mit dem Olivenholz alleine ist der 18V-Hobel erstaunlich gut klar gekommen im Vorfeld

[higw65]

Sieht gut aus ...

Mag sein, dass der GHO mit dem Holz klargekommen ist, aber eine plane Fläche von der Größe mit einem Handhobel hinzubekommen ist Kunst, denn man hat ja keinen Anschlag.

Gruß GW

[higw65]

Grrr

"es tut uns leid, aber die Seite..." blablabla

[dirk_a]

also ich hätte am Ende auf jeden Fall nochmal geschliffen, daher müsste es mit dem Hobel nicht perfekt sein. Dachte man könnte die unebenheiten grob planieren und dann im wirklichen Finish schleifen. Aber die Oberfräsen-Idee hat auch was. Könnte in Summe selbst mit Gestellbau sogar schneller sein, weil der Materialabtrag bei Olive/Epoxi mit dem Schleifer eher gering sein dürfte..

[willyausdemnorden]

Moin
Es gibt aber sogenannte "Gelcoatfräser" damit schält man die oberste Schicht von Bootsrümpfen ab, wird auch als Lackfräse bezeichnet.
Aber ob das tippitop glatt wird weiss ich nicht.
Ich kann mir auch noch nicht vorstellen wie der Tisch mal aussehen soll, denn durch schleifen wird das Epoxy ja matt??
Jetzt siehts ja noch aus wie eine fast echte Flusslandschaft..
Gruss Willy

[higw65]

Das wird dann immer feiner geschliffen und am Ende poliert. Je besser die Oberfläche am Anfang des Schliffes, desto besser. Momentan ein riesen Hype, der da aus den USA rübergeschwappt ist.

Gruß GW

[dirk_a]

Servus,
planieren muss ich auf jeden Fall, weil es so zu uneben ist. Ich hatte gedacht mit Schleifen mit ganz feiner Körnung wird auch das Epoxy dann wieder schön, alternativ würde ich das sonst am Ende noch polieren oder mit Klarlack oder einer aufgepinselten Schicht Epoxi wieder glänzend machen.
Grüße
 

[kuraasu]

Sieht schon mal gut aus die Platte ...

Planfräsgestell für die Oberfräse wäre dann auch meine Empfehlung. Als Fräser den "roten" Topfscharnierfräser 2608629367. Den habe ich in einer ähnlichen Konstruktion im Einsatz, und er liefert deutlich bessere Ergebnisse als die schwarzen Nut- oder Planfräser. Drehzahl im Holz am besten auf max, im Epoxidteil ist Testen angesagt damit die Schneiden nicht zu heiß werden (dann Gefahr einer Aufbauschneide aus Epoxi). Eher mit wenig Zustellung und Schnittbreite arbeiten, auch wenn es das Arbeiten deutlich verlängert. Falls irgendwo noch Äste oder starke Änderungen des Faserverlaufs im Holz sind: Vorsicht an diesen Stellen beim Fräsen, da zwangsläufig immer irgendwo die Fasern ungünstig zur Fräsrichtung stehen und der Fräser Fasern herausreißen kann.

Nach dem Fräsen schleifen, am besten mit Netz! Da hast Du deutlich weniger Probleme mit verklebtem Kunststoff oder Harz vom Olivenholz im Vergleich zu Schleifpapier. Für den GEX 125-150 AVE mit Multilochteller (2608601569 mittelhart als Allrounder oder 2608601568 weich für Feinschliff, 2608601570 hart fürs Egalisieren), Zwischenscheibe (Sia F03E006L8G) und M480 Net (z.B. 2608621173 P120 oder 2608621178 P320, jeweils die Nr. für den 50er Karton). Alternativ Sianet 7900, das ist wenn ich mich recht erinnere das gleiche in "gelb". Falls Du bei Papier bleibst - oft wechseln, je feiner desto häufiger.

Die ganz "langweilige" Alternative ist natürlich, zu einer Tischlerei des Vertrauens zu gehen und die Platte dort per Langbandschleifer plan abschleifen zu lassen. Da die Platte mit der Unterseite glatt und ausreichend spielfrei aufliegt ist das ja auch eine Möglichkeit.

Ein GHO kann mit der scharfen Kante des Hobelmessers recht unschöne Ecken in so einer Fläche hinterlassen, da er ja (auch) auf die Funktion des Falzhobelns hin konstruiert ist und das scharfkantige Hobeln dort nicht nur sinnvoll, sondern sogar notwendig ist. Diese "Ecken" lassen sich nur mit sehr viel Aufwand wieder herauszuschleifen und fallen, da es Vertiefungen in gerader Linie sind, leider auch sofort ins Auge wenn man sie eben nicht vollständig beseitigt. Und wenn ein Teil der Platte sich gut hobeln lässt, muss auch dieser danach wieder abgeschliffen werden, um eine plane Oberfläche zu erhalten.

[higw65]

 

erstellt von kuraasu am 10.03.2019, 19:44 Uhr
...
Als Fräser den "roten" Topfscharnierfräser 2608629367. Den habe ich in einer ähnlichen Konstruktion im Einsatz, und er liefert deutlich bessere Ergebnisse als die schwarzen Nut- oder Planfräser...

Andere Fräser als die "Roten" würde ich hier auch nicht empfehlen 🙂

Gruß GW
 

[dirk_a]

puuuuh, noch ne Investition. 🙂
Gute Fräser fehlen mir leider noch generell, schaue ich mir mal an. 

[haifisch18]

Hi Dirk,

ich habe vor kurzem eine Eiche Hirnholzseite mit einer solchen Vorrichtung gefräst. Nimm einen möglichst breiten Fräser kann ich dir nur empfehlen. Die Anzahl an Bahnen ist beim fräsen recht egal, das geht flink. Aber in der Nachbearbeitung sieht man erstmal jede einzelne Kante im Übergang, das muss man dann alles verschleifen.
In dem Zusammenhang wird auch Gleich- und Gegenlauffräsen interessant, wenn man nicht dran denkt, rennt die Fräse los. 
An den Enden solltest du in deiner Vorrichtung Stopklötze für die Fräse vorsehen, sonst fräst man irgendwann aus versehen in die Vorrichtung. Und wenn dann da noch ne Schraube sitzt, ist dein neuer Fräser im Arsch 😞

Bilder von meiner Aktion im Blog.

[dirk_a]

Danke für die vielen Tipps! Ich werde eine Vorrichtung analog zu diesem Video herstellen (darf man YT hier verlinken?)
https://www.youtube.com/watch?v=w6jbgOfVIsM&list=PLussY-8sm8qrZRl4UkyNZAJ3tDcD1pTAd

Überzeugt mich in seiner Einfachheit und gleichzeitig Vielseitigkeit (Einstellbare Höhe etc.). Statt seitlichen/äußeren Führungen für die wird innen per Kopierhülse geführt, was auch gleichzeitig Endanschlag ist!

Nächstes WE geht's dann weiter 🙂

Grüße
Dirk

[haifisch18]

Man kann Videos mit dem letzten Button im Beitragsfeld sogar direkt hier einfügen: