Seit heute steht der erste GHP 5-13 bei uns im Verkaufsraum, aber keine offizielle Vorstellung seitens Bosch. Selbst die Suche nach der Artikelnummer ergibt noch keine Treffer, obwohl die Geräte in der aktuellen Preisliste ab 1.12.2012 gelistet sind, das kenne ich sonst nur von den BSS Abos.
Spätestens in ein paar Tagen wird von mir noch ein detailierter Bericht zur Funktion und zum Innenleben des Modells folgen, je nachdem wie ich Zeit finde und das Wetter es beim Sprühtest auf einer Styroporplatte zulässt.
EDIT:
Mittlerweile werden die GHP Geräte auf der Bosch Seite angezeigt, und es gibt runterladbare ETL, allerdings ist z.B. die ETL des GHP 5-13 unter der Nummer 3600J10000 bei den Grünen Gartengeräten zu finden.
So etwas verspätet, aber trotzdem wie angekündigt meine Meinung zu diesem Gerät. Nachdem ich mir das Innenleben des Zylinderkopfes angesehen habe und nach anschliessendem kurzem Testlauf bei ca. 5 Grad Aussentemperatur (es darf gelacht werden) kann ich folgendes Fazit ziehen:
Das Gerät:
Der 2-polige luftgekühlte Motor ist ein Asynchron-Induktionsmotor mit Kondensator. Er dreht eine Kurbelwelle, auf der 3 Pleuelstangen sitzen. Die Pleuelstangen treiben einen mehrteiligen Kolben mit einer dünnen schwarzen Keramikbeschichtung an, Kolben und Pleuelstange sind mit einer Edelstahlschraube Inbus Zylinderkopf durch die Stirnseite auf den Pleuelstangen befestigt. Die Stelle wird im laufenden Betrieb sog. Kavitation ausgesetzt, bei der verstärkt Kalk aus dem Wasser ausfällt und der sich an und besonders im Kopf der Inbusschraube ablagern wird, was einen späteren Austausch erschweren wird.
Die Kolben haben je 3 Dichtungen: Einen Nutring Ölseitig, in der Mitte eine Kompaktdichtung, und einen Nutring Wasserseitig.
Die Ventile sind recht klein Ausgeführt, und werden mit Drahthaken im Zylinderkopf befestigt.
Der Hochdruck Wasseranschluss am Zylinderkopf ist nur aus verzinktem Stahl, allerdings auch das Gegenstück am SChlauch.
Die Reinigungsmittelansaugung ist als federbelastetes Ventil ausgeführt.
Die Mengenregulierung ist als Stellschraube in derPumpe ausgeführt, keine Elektrische Regelung des Motors.
Das Zubehör:
-1. Der Schlauch:
-Die Pistolenseitige Schlauchverschraubung mit BSP 1/4" ist verzinkt, und als Konusverschraubung ausgeführt, die per Schraubenschlüssel angezogen werden muss. Nur per Handverschraubung wird es nicht dicht, und ich war dann doch recht überrascht und auch nass.... Schlauch und Pistole sind somit immer Starr miteinander verbunden.
-Die Geräteseite hat M22x1,5mm, innenliegend einen Verzinkten 14mm Nippel, und eine Überwurfmutter aus Messing mit Kunststoffüberzug zur Handverschraubung.
-Der Schlauch ist innen PVC mit Trikotage (kein Drahtgeflecht), und dünner trikotageloser Decklage, und hatte schon im Karton leichte Druckstellen. Bei momentaner Aussentemperatur wollte er auch seine Form aus dem Karton beibehalten und liess sich nur schlecht entrollen, was auf eine PVC-Seele schliessen lässt.
- 2. Die Pistole,
--Der Gehäusekunststoff macht einen stabilen Eindruck.
--Die Strahlrohrverschraubung ist aus Messing M22x1,5mm, aber die Überwurfmutter sitzt verglichen mit Kärcher andersrum so das man Düsen von Kärcher oder andere baugleiche Teile nicht ohne weitere Adapter einsetzen kann, die es aber gibt.
--Die Schlauchverschraubung ist aus Messing und hat BSP1/4" Aussengewinde, als Doppelnippel den man austauschen könnte.
--Das schliessventil ist aus Messing, die Pistole hat nur geringe Abzugskräfte.
--Die Wasserführung in der Pistole ist aus verzinktem Stahl.
-3. Das Strahlrohr/die Düse
--Das Strahlrohr ist aus Edelstahl, Pistolenseitig ist ein M22x1,5mm AG Messinggewinde angelötet, Düsenseitig ist ein BSP 1/4" Gewinde auf das Strahlrohr geschnitten.
--Die Umschaltdüse ist mit hochfestem Loctite gesichert, und soll auch nicht vom Strahlrohr entfernt werden, es liegen auch keine weiteren Düsen bei.
Die Düse ist eine Punktstrahldüse mit Plättchenvorsatz, der den Punktstrahl im Flachstrahlbetrieb plattdrückt, und hat eine Einstellmöglichkeit zur Reinigungsmittelausbringung.
Probelauf und Sprühtest auf Styroporplatte zum Test der Düsenkonturen:
-Das Gerät hat ein ordenliches Motorgeräusch, ist aber weder zu laut noch sonstwie aufdringlich.
-Die Pistole hat beim Abzug einen positiv merkbaren Rückstoss und liegt gut in der Hand.
-Die Düse hat im Flachstrahlbetrieb auch bei nur 5 cm Abstand zum Boden keine Reinigungsleistung auf algenbewachsenen Pflastersteinen gezeigt. Der Punktsrahl hingegen zeichnet deutliche Linien in die Algen, aber mehr als Linien zeichnen kann man nicht.
-Auf der Styroporplatte mit gleichbleibend geführtem Abstand zeigt der Strahl Abweichungen in der Breite von 5 bis maximal 8 cm. Der Abtrag ist eher halbrund, also hat der Strahl an den Kanten keine Kontur und dadurch noch weniger Kraft.
Mein persönliches Fazit
(Achtung persönliche Meinung folgt):
Das Gerät ist solide gebaut, die Qualität braucht sich nicht vor vergleichbaren Geräten dieser Preisklasse zu verstecken, nur die Kolben und die Kurbelwelle sind etwas unüblich, weil sehr viele bewegte Teile im Kolbenbad "unterwegs" sind. Alerdings soll die Kurbelwellenpumpe ja hochwertiger als die Taumelscheibenpumpe sein, und ab einer gewissen Leistung der Geräte so um die 2000 Liter/Stunde gibt es auch fast nur noch Kurbelwellenpumpen.
Die Ventile sind sehr klein, aber um die Qualität zu beurteilen müsste ich ein Gerät sehen, das schon ein paar Jahre und Betriebsstunden auf dem Buckel hat. Wenn da nicht der verzinkte Hochdruck-Wasserausgang und die dünne Ventilbefestigung wäre bekäme das reine Gerät durchweg mein Okay.
Das Zubehör ist für diese Preisklasse nicht akzeptabel, einzig das Pistolen-Schliessventil ist hochwertiger Ausgeführt.
Der Schlauch ist allerbilligste Baumarktware, und in dieser Preisklasse muss da einfach ein besserer Schlauch her, denn jeder Mitbewerber hat deutlich bessere Schläuche.
Die Verbindung von Schlauch zu Pistole hat selbst der 50 Euro Billigkärcher aus dem Baumarkt noch drehbar gelöst,dieser hier nicht. Die Konusverschraubung und die Möglichkeit das diese sich löst, und der Anwender auf einmal nass ist (ich war es) ist nicht akzeptabel.
Die Düse, das Strahlrohr, und die Pistole sind augenscheinlich Teile von R+M de Witt. Nur einen so billigen Schlauch hat selbst R+M, die für mich nur der "billige Jakob" sind, nicht im Katalog stehen. Wo Bosch DEN Schlauch aufgetrieben hat ist mir ein Rätsel.
Der nicht vorhandene Dreckfräser/Rotordüse oder generell nicht vorhandenes Bosch Zubehör sind da noch zusätzliche Nachteile.
ALSO BOSCH: BITTE BEI SCHLAUCH UND DÜSE NACHBESSERN, UND DAS MIT DER DÜSE GILT FÜR DIE GESAMTE GHP SERIE, ABER BESONDERS FÜR DEN GHP 8-15
Das folgende braucht Bosch nicht ganz ernstnehmen, aber wer weiss. Schickt doch mal einen eurer Junior-Produktberater die auf der Roadshow rumhüpften als Mitarbeiter eines Fachhändlers getarnt auf Schulung bei Kärcher, Kränzle oder was weiss ich noch wem. Wenn die zurückkommen, dann erzählen die euch schon wie ein gewerblicher HD Reiniger ausgestattet sein soll.
EDIT2:
Es gibt nun zumindest einen Dreckfräser genannt Turbo Roto Lanze. Der Preis liegt bei 59,00 Euro Liste zzgl MwSt.
Damit kann man nun mit dem Gerät auch vernünftige und wirtschaftliche Reinigungsleistungen erzielen.
Nur schade das die Kunden diese Lanze nun schon fast standartmässig als Kolo Zugabe ansehen. Einer guckte mich mit ganz grossen Augen an: "Ich hab doch schon vor 20 Jahren nen Dreckfräser dabeigehabt, und der hier nun auf einmal nicht? Ich brauch ja eigentlich keine Kurbelwellenpumpe... ...wo waren nochmal die beiden kleine Kränzle Modelle?"
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