Hallo erstmal, ich repariere mir meine Maschinen meistens selbst und habe gerade eine ältere Zweigang Bohrmaschine restauriert.
Es ist das Modell UB2J75 - 0 601 102 005. Kennt jemand das genauere Herstellungsdatum? Geschätzt ist sie aus den 70ern.
Die Maschine ist super robust und wenn man sie alle 40 Jahre neu fettet, wird sie einen wahrscheinlich überleben. Die Kohlen waren so gut wie nicht verschlissen. Kugellager auch noch im Großen und Ganzen gut, aber wurden sowieso getauscht.
Die Maschine wurde komplett zerlegt, gereinigt, Lager gewechselt, neu gefettet, abgedichtet. Ersatzteildienst lieferte die Teile auch noch nach 40 Jahren, Getriebedichtung, Simmerring, Ausgleichsscheiben, Kohlen, Kabeltülle etc..
Beim Zerlegen war das Ausgangsgetrieberad und die Lager das größte Problem. Es ist auf die Ausgangswelle aufgepresst, was sich nur sehr schwer abziehen/ausdrücken ließ. Da könnte man jetzt lästern, hier wurde nicht mit Wartung gerechnet, aber wie soll man es sonst lösen eine Welle mit 2 Kugellagern und aufgepresstem Rad im Gehäuse unterzubringen. Hier ist halt kontrollierte Kraft nötig. Eventuell mit aufgeschraubtem Ausgangsrad. Das Problem ist, die Ausgangswelle mit dem äußeren Lager einzusetzen und dann das innere Lager auf die Welle und gleichzeitig in das Gehäuse zu pressen ohen die Lager zu zerstören. Anschließend das heiße Außgangsrad aud die Welle pressen. Lötlampe ist dein Freund.
Ansonsten war der Zusammenbau kein Hexenwerk.
Der Motoranker hatte am hinteren Ende ein kleines Lager was aus nur einer Lagerschale bestand und herausgezogen werden konnte. Dieses wurde durch ein 627-C3-2Z ersetzt und der Lagerdeckel im Kunststoff modifiziert. Lässt sich auch ohne Hitze gut einsetzen.
Eins noch zum Simmerring beim Bohrfutter. Der originale hatte eine Filzdichtung und die Welle eine spiralförmige Nut um Schmiermittel im Gerät zu halten. Das neue Ersatzteil war ein klassischer Simmerring. Dieser funktioniert bei rechtsdrehung gut aber bei linksdrehung frisst sich die Nut in die Gummilippe. Aber macht nichts da nur rechtsbetrieb möglich ist.
Eine Frage zur Elektrik habe ich aber. Das Kabel ist 2 polig und es gibt keinen Erdungsanschluss am Gerät. Ist es möglich diesen einfach anzuschließen (vorne beim Getriebe) ohne die Maschine zu modifizieren?
Funktionieren tut soweit alles wie es soll, nur der Schutzleiter bereitet mir sorgen?!
Eventuell hat hier jemand Rat oder man lässt es original.