Kompressor kaufen

[haifisch18]

Hi!

Wir haben heute den Steuerbescheid bekommen. Von den 3600€   die es zurück gibt, fliesen 3100 ins Haus. Vom Rest darf ich ne Säulenbohrmaschine oder einen Kompressor kaufen. Da die Bohrmaschine erst aufgestellt werden kann wenn die Werkstatt fertig ist (und ich auf Bohrmaschine mit Bohrständer spekuliere) möchte ich zuerst einen Kompressor kaufen.
Anwendungen:
Maschinen sauber blasen
einen Nagler ab und zu betreiben
Räder mit Luft füllen
gelegentliche Lackierarbeiten (evtl., nur Priorität B)
Tornador Gun betreiben (benötigt 4,5 bar und 270l Fördervolumen, ist aber Prio C)

Jetzt ist Druckluft ein Thema, das vorher immer von Fachfirmen für meine Arbeitgeber konzipiert wurde. Was ist die Ansaugleistung, was die Füllleistung?
Welche Hersteller sind zu empfehlen für gelegentlichen Gebrauch? Ein Kaeser ist sicher übertrieben, obwohl die auch bei schlechter Wartung ewig halten. Was ist von Schneider zu halten?

[wuppwop]

Mahlzeit,

ich bin jetzt auch kein Kompressor-Experte aber einen Kompressor ohne Kessel kannst du für Lackierarbeiten abhaken.

Für's lackieren brauchst du einen gleichmäßigen Druckluftstrom, und ein kleiner Kompressor ohne Tank kann das nicht liefern.

Schussgeräte benötigen enorm viel Druckluft, ebenso das ausblasen von Maschinen.

Wenn tanklos, dann muss es ein Schraubenkompressor sein, kein Kolbenkompressor, weil die Schrauben Kompressoren mehr Luft und einen gleichmäßigen Druckluftstrom erzeugen.

Diese Kosten allerdings bedeutend mehr als Kolbenkompressoren.

Ich würde mir für meine Werkstatt einen kleinen 30L Kolbenkompressor holen, vielleicht mit aufrechten Tank, dann nimmt er weniger Platz weg.

Gruß WW

[haifisch18]

Ich dachte jetzt schon an ein Gerät mit Kessel, also ein Kolbenkompressor mit angebautem Tank, bei Schneider zum Beispiel dieses Modell

[willyausdemnorden]

Moin
Einer der Söhnemänner hat sich diesen hier geholt:
https://www.bauhaus.info/kompressoren/kompressor-hc-52-dc-2-zylinder-scheppach/p/21774403?q=kompress...
Sehr zufrieden damit.
Gruss Willy

[schlacke]

Hallo.
Denke mal mit Füllleistung/Fördermenge ist die Abgabeleistung gemeint.
Ist ähnlich der Stromangaben bei Elektrowerkzeugen, die Bohrmaschine hat z.B. eine Aufnahme von 800 Watt, aber nur eine Abgabeleistung von 500 Watt. Entscheidend ist natürlich die Abgabeleistung.
So als grober Richtwert würde ich sagen etwa 2/3 von Ansaugmenge wird wieder abgegeben.
Zu den jeweiligen Werten gehört dann noch die jeweilige Druckangabe, also z.B. bei 8 bar.
Würde auf jeden Fall einen Kompressor mit Kessel (50l +) nehmen, da ansonsten das Teil dauernd läuft, wenn du Druckluft abzapfst.
Sind nicht gerade leise die Dinger.
Wenn du Lackieren willst, sollte auch ein Wasserabscheider dran sein. Ein Manometer direkt am Gerät, die Möglichkeit den Druck zu reduzieren und möglichst mehrere Abgänge sind auch sinnvoll.
Einige Geräte müssen im Betrieb geölt werden, aber einen solchen Öler kann man nachkaufen. Dafür dann auch und nur dafür einen Extraschlauch benutzen. Damit das Öl auch nur dahin kommt, wo es hin soll.
Ansonsten ist die Frage, ob du das Teil sozusagen festinstallieren möchtest, oder Wert auf Mobiltät legst (dann einer auf Rädern).
Einfach mal schauen, was die diversen möglichen Einsatzgeräte an Luftmenge brauchen, und dann einen Kompressor mit der entsprechenden Abgabeleistung aussuchen. Im Zweifelsfall lieber  ne Nummer größer nehmen. So um 400 Liter Abgabe sollte für die meisten Sachen reichen.

 

[Gelöschter Benutzer]

Hallo Haifisch,

hab 2014 für unseren Betrieb auch einen Scheppach gekauft (allerdings -glaube ich- mit 10 bar oder mehr, um auch die LKW-Reifen aufpumpen zu können). Bislang keine Probleme. Weiß allerdings die Bezeichnung nicht mehr und an die Unterlagen komm ich ja nicht mehr dran..

Gruß

Mark

[haifisch18]

Scheppach haftet halt der Makel an, dass sie eher im Lowbudget Bereich unterwegs sind. Allerdings ist das von Willy genannte Gerät schon  von den Daten her interessant. Wenn Ihr damit gute Erfahrungen gemacht habt, schau ich mir die auch mal an.

Was Druckluftaufbereitung u.ä. angeht weiß ich wieder Bescheid, ich brauch nur ne "ordentliche" Quelle die die nächsten 15 Jahre einfach anspringt wenn ich Luft brauche. Im letzten Betrieb hattten wir einen Kaeser Kolbenkompressor aus den 70ern, der den ersten Ölwechsel von mir bekommen hat.

Was mir auffällt, Willys Scheppach hat als 10bar Version nur ne Füllleistung von 118l, dazu gibts da ne Tabelle. Der Schneider wird scheinbar nur bei 10bar angegeben und hat da dann 160l. Wenn ich die Tornador betreiben will bedeutet das ja, das ich dann 320l bei 5 bar ziehen kann? Die Anleitung gibt da leider nichts her. Werde ich wohl ne eMail schreiben und bis Montag warten müssen.

[Steffen_Witt]

 

erstellt von schlacke am 12.08.2017, 15:12 Uhr

Im Zweifelsfall lieber  ne Nummer größer nehmen. So um 400 Liter Abgabe sollte für die meisten Sachen reichen. 

So sehr ich dem auch beipflichte, mit der Lieferleistung von 400 Litern wird man in der Regel bei einem Gerät mit 400V-Motor landen. Das kann oder will nicht jeder.

Zum Thema Lautstärke: ich würde zu einem Aggregat mit Riemenantrieb tendieren. Diese laufen mit niedrigeren Drehzahlen, was leiser und langlebiger ist.
Zwar gibt es auch direktgekoppelte Versionen mit niedriger Drehzahl, allerdings kommt hier dann auch wieder üblicherweise ein 1400 1/min Drehstrommotor zum Einsatz.

[Kony]

Hallo,
ich habe einen mit 50l und 600l Ansaugleistung, der hat mich selbst bei Lackierarbeiten (ganze Autos, Traktoren) nicht in Stich gelassen. Hatte vorher einen von Kaeser 250l mit 50l Kessel, da musste ich immer eine Pause zwischendrin machen, das nervte. Die Lackierpistole hatte ja einen Verbrauch von 400l.
Bei der Marke müsste ich erst einmal in den Keller unter der Garage schauen, hatte damals so um die 700-800 Mark gekostet.

https://www.sata.com/index.php?id=druckluftratgeber
https://www.sata.com/index.php?id=satajetb

Gruß
Kony

[schlacke]

 

erstellt von haifisch18 am 12.08.2017, 15:30 Uhr
Was mir auffällt, Willys Scheppach hat als 10bar Version nur ne Füllleistung von 118l, dazu gibts da ne Tabelle. Der Schneider wird scheinbar nur bei 10bar angegeben und hat da dann 160l. Wenn ich die Tornador betreiben will bedeutet das ja, das ich dann 320l bei 5 bar ziehen kann? Die Anleitung gibt da leider nichts her. Werde ich wohl ne eMail schreiben und bis Montag warten müssen.

Hallo.
Bin mir zwar nicht ganz sicher, -habe mir da nie Gedanken gemacht, ob die Fördermenge steigt, wenn man den Druck reduziert- aber ich denke, dass dem nicht so ist.
Weil
- der Kompressor kann nicht mehr Luft liefern als er ansaugen kann; selbst ein Kessel bietet nur einen minimalen Puffer, wenn man am obersten Limit arbeitet. Ein 50 l Kessel ist bei einem Verbrauch von 300 l/min nach spätestens 10 Sekunden leer.
- die angeschlossenen Geräte saugen oder ziehen die entsprechende Menge nicht vom Kompressor, sondern der Kompressor liefert bei einem bestimmten Druck eine entsprechende Luftmenge, und den angeschlossenen Geräten reicht diese Menge/Druck und sie  funktionieren dann, oder halt, wenn die Luft ausgeht, eben nicht.
- da wir ja im wahrsten Sinne des Wortes von Druck reden, wie soll bei weniger (Luft-)Druck mehr Luft(-menge) raus kommen ? Würde doch von der Logik her erwarten, dass bei weniger Druck auch weniger Menge rauskommt. Wir reden ja hier nicht von einer abstrakten Größe, sondern von einer klar definierten Einheit. Liter pro Minute. Wie soll bei weniger Druck mehr Inhalt pro Minute durchlaufen.
Auch wenn der Vergleich wahrscheinlich hinkt, aber wenn ich einen offenen Wasserhahn weiterzudrehe,verringert sich nicht nur der entsprechende Wasserdruck, sondern auch die Wassermenge. Oder wenn ich an einen Wasseranschluß einen Gartenschlauch kleineren Durchmessers anschließe, erhöht sich zwar der Druck mit dem das Wasser abgegeben wird (kann also die Rosen aus 10 Metern Entfernung gießen), aber die Durchflussmenge pro Minute erhöht sich dadurch nicht.
 

[meier15]

 

erstellt von schlacke am 12.08.2017, 16:41 Uhr

Auch wenn der Vergleich wahrscheinlich hinkt, aber wenn ich einen offenen Wasserhahn weiterzudrehe,verringert sich nicht nur der entsprechende Wasserdruck, sondern auch die Wassermenge.
 

Der Vergleich ist super, nur betrachtest du es von der falschen Seite des Wasserhahns. Du schaust auf die Seite nach dem Hahn, aber vor dem Hahn steigt der Druck in der Wasserleitung und die Menge wird weniger, wenn man den Hahn zu dreht.

MfG
 

[alexandergrosse]

Kauf dir einen stinknormalen 2 Zylinder Kompressor (ich hab einen von Stanley) mit 50l Kessel. Der hat genug Ansaugleistung damit dir die Tornator Gun nicht abschmiert 🙂

 

[haifisch18]

Luft kann ja, im Gegensatz zu Wasser, komprimiert werden. 
Ich weiß aber nicht, ob das bei voller Auslastung funktioniert wie ich denke, bei Druckbehältern auf alle Fälle.

Wenn der Kompressor 600l/min ansaugt, kann er, wenn er 1bar Überdruck herstellen muss, 300l/min liefern. Bei 2bar Überdruck sind es nur noch 200l usw. Das Verhältniss ist sozusagen Va=Vab*1/(Umgebungsdruck+Überdruck). Der Überdruck wird ja immer vor dem Druckregelventil, also im Kessel erstellt und auch über den Kesseldruck gesteuert. 
2 Zylinder mit 50l Kessel ist eine Möglichkeit. Oder was gebrauchtes altes mit nem Riesenkessel...

[schlacke]

 

erstellt von meier15 am 12.08.2017, 17:22 Uhr
 

erstellt von schlacke am 12.08.2017, 16:41 Uhr

Auch wenn der Vergleich wahrscheinlich hinkt, aber wenn ich einen offenen Wasserhahn weiterzudrehe,verringert sich nicht nur der entsprechende Wasserdruck, sondern auch die Wassermenge.
 

Der Vergleich ist super, nur betrachtest du es von der falschen Seite des Wasserhahns. Du schaust auf die Seite nach dem Hahn, aber vor dem Hahn steigt der Druck in der Wasserleitung und die Menge wird weniger, wenn man den Hahn zu dreht.

MfG
 

Habe vielleicht gerade das ein oder andere Brett vor´m Kopf, aber verstehe deine "Botschaft" nicht.
Letztlich geht´s doch darum, was vorne rauskommt und nicht darum, was hinten drinsteckt.
"Vor dem Hahn" bedeutet im Kompressor, brauche den Druck/die Menge aber draußen, also am Ende des Druckluftschlauchs, am Gerät, und nicht im Kessel.
Sorry. aber fühl mich grad "wie´n Ochs vorm Berg"
 

[meier15]

Es geht nur um das "was hinten drinsteckt", was brauche ich, damit vorne was rauskommt.

MfG

[willyausdemnorden]

Moin
Ich hab einen uralten (1968) 400v Werkstattkompressor 2zyl. Direktantrieb, Kessel 1986 geschweisst worden wegen Durchrostung..damals günstig geschossen, neues Öl rein welches bis heute wie neu ausschaut.
Da steht auf dem Typenschild irgrendwas mit 150l..
Egal wie, damit kann ich ein Auto/Boot lackieren ohne das da irgendwie auf Luft gewartet werden muss.
Das Teil blubbert gemütlich vor sich hin und gut ist..
Damit ich ruhigere Luft und mehr Luft habe hab ich den Kessel vergrössert, dazu eine alte 33kg Propangassflasche umgbaut, mit Schläuchen verbunden und die Gasflasche hängt unter der Decke.
Durch das grosse Kesselvolumen hab ich auch sauberere, kühlere und trockene Luft als ohne weil sich dort Kondensat absetzen kann.
Dazu hab ich beim Lacken direkt am Schlauchstutzen einen Wasser und Ölabscheider dran der auch einen Druckminderer hat.
Das funktioniert alles sehr gut.
Wichtig ist das der Komperssor kein Öl durchzieht weil dann habt ihr Fischaugen im Lack!!! das hatte ich früher mal bei einem Leihkompressor gehabt und die kleinen Kompressoren die ständig auf Überlast laufen neigen eher dazu mal Öldaämpfe mit einzubringen.
Von daher mein Tip zu einem etwas grösseren Kompressor mit etwas mehr Volumen.
Es gab auch mal von Elektra Beckum fahrbare 2Zyl. über 240V, auch eine gute Wahl, wie die heute heissen weiss ich nicht, vermutlich Metabo.
Die "billigen" Low Budget Dinger kommen meist aus Italien wie auch die teuren auch...(:)
Hätte Bauhaus statt 209 eben 409 dran geschrieben hätte keiner was gesagt (:)
Gruss Willy

 

[Matthias_Rupp]

Servus Haifisch, 

schau doch mal hier. 
http://www.aircraft-kompressoren.de/fileadmin/Kataloge/Aircraft/AIRCRAFT%20Katalog%202016_DE.pdf
Hier findest du auf den ersten Seiten viele Infos zu Technik und Tabellen welcher Kompressor für welche Anwendung. 

Und die Geräte selbst sind auch zu empfehlen. Verkauf ich schon lange und haben ein gutes Preis Leistungs Verhältnis. 

Gruss Matthias 

[rolfce]

Hab den günstigen Güde genommen, nach dem einlaufen lassen ein Ölwechsel, läuft jetzt seit 3 Jahren problemlos. 200€, Doppelzylinder, 50Liter Kessel. Hab damit schon praktisch alles betrieben was es in Druckluft gibt und es geht. Was man aber klar sagen muss, für "lufthungrige" Geräte reichen die Teile bei weitem nicht für Dauerbetrieb. Flex, Sandstrahler, Tornador brauchen immer wieder Pausen da sie selbst bei laufendem Kompressor die Tanks leer kriegen. Ich hab bei mir anfang Jahr noch nen günstigen 50L Einhell drangehängt, hauptsächlich als Tankerweiterung um die weniger Krach zu haben, kann aber auch beide laufen lassen und hab dann etwas mehr Nachschub.

Für Lackierarbeiten ist vor allem ein guter Abscheider wichtig, gerade bei geölten Kompressoren. Die 1-2 Bar die da gehalten werden müssen sind weniger ein Problem.

[haifisch18]

Ich möchte mich mal bei allen bedanken.
Es wird ein Aircraft werden, allerdings wird das wohl Weihnachten. Hab das Geld gestern für nen Wabeco Bohr- und Fräsständer und ne GSB 21-2 RCT ausgegeben. Und der Rest reicht jetzt nicht mehr. 😄

[Gelöschter Benutzer]

"Hab das Geld gestern für nen Wabeco Bohr- und Fräsständer und ne GSB 21-2 RCT ausgegeben"

Ist das die Holzwurmtom-Kombi?

Gruß

Mark

[haifisch18]

Ja, genau die ist das. 
Ich hätte ja ne GBM gekauft, will aber ne Maschine an der ich die Drehzahl nicht IM Schalter sondern getrennt einstelle.
Die Bosch ist da noch mit die günstigste, ne L-Boxx ist auch noch dabei, was will man mehr.
Bin mal gespannt wie der Eurohals aussieht, es gibt da Berichte das die gerne mal oval sind und die Maschine dann nicht richtig gehalten wird. Die dreht dann mit bis der Stecker aus der Dose kommt...