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Wireless Charging - Eine neue Chance für universelles laden?

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo Zusammen,

Steinigt mich bitte nicht wenn das schonmal aufgegriffen wurde, über die Suche habe ich jedoch nichts explizites dazu gefunden.

Schaut man sich auf dem Markt um und betrachtet insbesondere die Akku-Packs von professionellen Elektrowerkzeugen muss man kein Einstein sein um festzustellen das da jeder seine eigene Suppe kocht. Und selbst bei Akku-Packs die theoretisch, der Form nach, untereinander austauschbar wären, wird diese durch diverse minimal Änderungen oft effektiv verhindert.

Das ist aus Produkthaftungsgründen, Patentrecht Geschichten etc. auch erstmal nachvollziehbar. Genauso wie der Wunsch der Hersteller einen Kunden möglichst kuschelig eng an sich und sein "System" zu binden.

Schaut man sich die Akku-Packs allesamt genauer an wird schnell klar die meisten unterscheiden sich in der Form und Anschlüssen so extrem das ein "Universal Akku" pures Wunschdenken ist. Ja quasi von vornherein zum Scheitern verurteilt wäre weil man das keinem gut investierten Kunden erklären oder schmackhaft machen kann - ein "Shitstorm" wäre wohl sicher. 

Der Zug ist lange abgefahren.

Betrachtet man jetzt die Erklärungen zu Wireless Charging und bezieht sie in die obigen Gedanken mit ein, wird schnell klar welcher Geniestreich hier eigentlich gelungen ist. Wie wir wissen kommuniziert hier das Akku-Pack mit dem Ladegerät - das Gerät in dem der Akku steckt spielt dabei keine Rolle.

Jetzt könnte ja so ein Akku-Pack nicht nur kommunizieren "Ja, ich bin ein WLC-Akku-Pack und habe XY% Ladezustand" sondern auch noch ob es ein 10,8/12 , 14,4 oder 18V Akku-Pack ist und das Ladegerät dementsprechend umschalten.

Auch wissen wir das im Hause Bosch enorm viel Erfahrung als Zulieferer existiert, besonders im Bereich Automotive.

Wäre das nicht die Chance "Wireless Charging" als Lizenzprodukt auch anderen Herstellern anzubieten und damit dem Ladegeräte-Chaos sehr kostengünstig und anwenderfreundlich ein Ende zu bereiten? Und keiner würde "gezwungen" denn alle herstellereigenen Ladegeräte funktionieren nach wie vor, auch mit den neuen Akku-Packs da sich am eigentlichen Anschluss nichts ändern würde.

Bedenkenträger werden jetzt sagen das man ja mit Stand der heutigen Technik, also mit gut 2 2,5 - 4 AH  Akkus der diversen Voltklassen schon fast durch einen Arbeitstag kommt, sprich die Kapazität der Zellen die Eröffnung der Baustelle durch suchen einer Steckdose für das Ladegerät bzw. die Ladegeräte abgelöst hat. Und somit, da in den meisten Koffern eben genau Platz für diese 2 bis 3 Akku-Packs ist, das Ladegerät-Thema überbewertet ist.

Auch im Hinblick auf die Kundenbindung kann man an meinem Vorschlag sicher Kritik üben, aber dem stelle ich entgegen das auch gerade so ein Anstoß eines herstellerübergreifenden Lade-Systems zu stark wohlwollender Wahrnehmung durch den/die Kunden führen kann.

Ich finde das hätte Potenzial.

Ich fasse meinen Innovationsvorschlag daher nochmal zusammen:

- Herstellung eines universellen Wireless Charging Ladegerät für 10,8/12 , 14,4 und 18V Akku-Packs
- Lizensierung und "Verkauf" der Wireless Charging Technologie an andere Hersteller für den Einbau in deren 10,8/12 , 14,4 und 18V Akku-Packs

- In einer Phase 2 könnte das universelle Wireless Charging Ladegerät noch universeller werden in dem man es, wie so viele "Kleinelektronik-Netzteile", wahlweise zwischen 110V und 230V betreiben kann.

Viele Grüße,
Oliver
8 ANTWORTEN 8

wuppwop
Power User 2
Moin Oliver,

das das WCS auch für 10,8 v in Vorbereitung ist hatte ich anhand eines "versehentlich zu früh" eingestellten Videos von der WOC 2015 >>hier<< bereits gepostet.

Daher IST das aktuelle Ladegerät ja bereits ein Multilader.

Das System für andere Anbieter zu öffnen ist eine schöne Idee, allerdings glaube ich, das sich Bosch diesen Vorsprung nicht nehmen lassen will, was anhand der sicherlich immensen Entwicklungskosten verständlich ist.

Natürlich ist es nicht ausgeschlossen, wenn Bosch den Markt dominiert, das dann auch andere nachziehen dürfen/wollen.

Ich befürchte nur das Einigungen zu einem gemeinsamen Standard genauso schwer sein werden wie die Festlegung von Micro-USB Ladegeräten bei Smartphones.

Dann muss man auch beachten, das die Systeme der einzelnen Hersteller auch über Jahre entwickelte Systeme sind, die zwar augenscheinlich gleich, aber intern vielleicht unterschiedlicher sind als wir wissen.

Der eine verbaut einen großen Teil der Elektronik im Akku, der andere in Akku und Gerät und der nächste vielleicht nur im Gerät, und alles muss auch für vergangene Gerätegenerationen passen.

Und weiter, passt das WCS z.B. (rein hypothetisch) zum LI-HD System von Metabo oder zum Red-Link von Metabo, alles nicht so einfach.

Aber vielleicht muss Bosch da auch nur eine neue Software schreiben?
Alles möglich......

Gruß WW
 
"Wenn Sie nicht aufhören mich anzuschreien, fang ich an aufzulegen"

tiga
Treuer Fan
In der Praxis wird es eher so aussehen, dass die Akkus erst mal eine Kennung bekommen und diese auch übertragen. Akkus mit "falscher" (fremder) Kennung werden dann einfach mal gar nicht geladen.
Eine mögliche Kompatibilität wird also eher durch Aufwand verhindert, als zur Erschliessung neuer Marktsegmente begünstigt.
Es gibt ja nun mal keinen Marktführer in dem Segment, der von einem Quasistandard profitieren könnte. Vermutlich würden eher die chinesischen Nachbauten von einem offenen Standard profitieren. Die haben zwar evtl. 20% weniger Leistung und halten nur ein Jahr, aber wenn sie dabei nur 20% kosten, werden sie ordentlich im Markt wildern.
Zur Zeit findet die Serienbindung hauptsächlich über das Zubehör statt. Wenn das allgemein kompatibel wäre, hätte der Kunde ja die Freiheit sich von jedem Hersteller die besten Geräte herauszusuchen. Damit wäre der Serienvorteil zum Teufel. 

Bei mir sieht es beispielsweise so aus, dass ich hauptsächlich das 10,8V-Segment von Bosch nutze. Beim 18V-Segment werde ich bei Makita zugreifen, da dort das Angebot mehr meinem Bedarf entspricht.
Bei netzgebunden Maschinen nutze ich (bis jetzt) Bosch, Makita und Fein, da hier kein Vorteil darin besteht, bei einer bestimmten Marke zu bleiben. 
Heute blau, morgen blau und übermorgen wieder

wuppwop
Power User 2
Die Frage ist ja auch: Wollen andere Hersteller das WCS überhaupt?

Wo liegen die Entwicklungsziele, Milwaukee setzt zum Beispiel darauf mit speziellen Apps Maschinenwerte wie Drehzahl, und Drehmoment vom User selbst einstellen zu lassen, Dewalt baut Akkus mit Bluetooth-Schnittstelle und,und und.....

Gruß WW
"Wenn Sie nicht aufhören mich anzuschreien, fang ich an aufzulegen"

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Kabel ist vorsintflutlich und Akku eigentlich auch, wenn der leer ist muss geladen, gewechselt werden. 
Wenn ihr mich fragt sind auch Akkus nur noch eine vorübergehende Notlösung.
Man kann Energie auch so durch die Luft übertragen(Solar, Funk, Mikrowelle), im Grunde ist Wirelsscharging der erste Schritt in die richtige Richtung, irgendwann muss der Akku nur noch 50cm entfernt danebenstehen, dann einen Meter usw.
Ich denke irgendwann stellen wir unsere auf unsere Maschinen programmierte Energiestation auf, vlt. gleich mit Radio drin und alle unsere Geräte laufen in 20m Umkreis, gesichert über Steckquarze wie beim Funk, zuerst nur bis 500W, dann 1kw usw..so Schritt für Schritt.
Wenn ihr mich fragt liegt all das bereits seit langem In Schubladen und wird je nach Marketing so pö a pö an die Leute als DIE NEUHEIT verkauft.
Ich glaube auch das es die heutige Telefon, Funk und PC-Technik bereits in den 60igern gab, nur angeboten wurde es scheibchenweise, jedes Jahr etwas mehr Leistung und kleiner gebaut..oder glaubt einer von euch das sie mit einem Rechner der weniger als ein heutiges Telefon konnte zum Mond geflogen sind?
Ich nicht.
Wir werden sehen was man uns so alles verkauft.
Gruss Willy

 

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo Zusammen,

@WW, oh, das hatte ich noch gar nicht gesehen - das ist super - definitiv ein richtiger und wichtiger Schritt!

Ich persönlich sehe Wireless Charging halt als realistischere, neue Chance den "universal" Ansatz zu verfolgen, ob das gewollt ist, mit welchen Akku-Packs es möglich ist - nun, dafür gibt es ja auf allen Seiten entsprechende Fachleute. (Wenn die eine solche Idee nicht sogar schon selbst, eh in der Schublade haben...)

Als Bosch Kunde wollte ich mit dieser "Innovationsidee" zum Ausdruck bringen was für mich ein Grund sein könnte in Wireless Charging zu investieren, kein marktreifes Konzept vorstellen bei dem schon alle eventualitäten einkalkuliert sind. Wenn das gewünscht ist, dann darf sich HR gerne bei mir unter der bekannten Adresse melden 😉 Aber ich glaube in der Realität braucht es mich dafür gar nicht, da ist Bosch schon sehr gut aufgestellt 😉

Während ich jetzt z.B. diese "Universal-Geschichte" für sinnvoll erachte, so interessieren mich pers. z.B. Akkus die mit dem Smartphone kommunizieren oder Geräte die man über ein Smartphone + App einstellen kann sehr wenig. (Ausgenommen Track-my-tools, das ist "gekauft") Das mag sich evtl. irgendwann ändern, es mag auch Anwender geben die sehnlichst auf sowas warten - akut gehöre ich da nicht zu. Für mich fällt das aktuell erstmal noch unter "Spielerei" und da würde ich mir wünschen man würde die Zeit eher dazu nutzen eben an einem Lade-Standard zu arbeiten.

Du hast das richtige Vorbild angesprochen, Smartphones, Lader und der EU-Vorstoß. Gut gedacht, schlecht gemacht. Ärgert mich auch, das war zu Nokia-Hochzeit noch besser, da hatte jeder Nokia und so ziemlich alle Lader passten... 😉 Kann man heute fast nur noch mit Apple vergleichen, aber ich glaube die "Nokia-Dichte" war damals dennoch höher, gefühlt...

Eine solche Marktmacht wird es bei Werkzeug niemals geben, deswegen finde ich den Ansatz auch so wichtig - und jetzt wäre halt der richtige Zeitpunkt, nicht wenn alle anderen auch sowas oder etwas ähnliches haben. Dann sind wir wieder da, wo wir jetzt sind.

Wie gesagt, ich verstehe den Wunsch nach Kundenbindung der Hersteller aber das ist ein sehr schmaler Grat zwischen dem was akzeptiert wird und wann der Kunde fluchtartig mit den Füßen abstimmt.

Am Ende ist es was es ist, ein ungefragter "Vorschlag", eine Idee.

@tiga

Das Problem mit den Nachbauten sehe ich ehrlichgesagt eher nicht, in meinen Augen sind die meisten Kunden vorbelastet genug um darum einen Bogen zu machen. Sowas käme für mich ausschließlich in Frage wenn ich aus nostalgischen Gründen ein uraltes Gerät "Betriebsbereit" aufbewahren will, und es vom Hersteller keine original Akkus mehr gibt. In Geräte mit denen ich Arbeite, die unbeaufsichtigt gelagert werden, da packe ich keine Akkus rein deren Verhalten nicht "100% sicher" (gefühlt) ist und wo man im Regresfall jemanden zu packen bekommt.

Es mag Leute geben die das anders sehen, aber die werden im Zweifelsfall auch gar nicht erst umrüsten, kostet ja auch mehr als der Chinakracher. 😉

Viele Grüße,
Oliver

t_paul
Treuer Fan
@ willyausdemnorden

Die Idee der drahtlosen Energieübertragung hatte auch Nikola Tesla schon Ende des 19. Jahrhunderts - und bis heute ist das Problem nicht die Leistung, sondern die Entfernung zwischen "Sender" und "Empfänger" - zum einen Unberechenbarkeiten bei der Wirkung auf andere Systeme und zum anderen die mit Entfernung massiv sinkende Effizienz.

Es ist überhaupt kein Problem mehrere kW Leistung zu übertragen - Das WCS ist dahingehend nichts anderes als ein Induktionskochfeld und die übertragen auch 1-3kW - Aber wenn man die Magnetfeldstärken hochtreibt, läuft nicht nur dein Akkuschrauber, sondern es glüht sich auch dein Ehering durch den Finger und die Töpfe im Kücheschrank sich durch den Spanplattenboden, auf dem sie stehen ... Von Elektromagnetischen Störungen aller Elektronischen Geräte mal ganz zu schweigen.

apefred
Neuling 3
Hallo,


also zum einen bei den Handys gibt es schon länger entsprechende herstellerübergreifende Drahtlosladesysteme (Qi und Powermat als Stichworte). Da gibt es dann tatsächlich auch beispielsweise von Ikea Tische oder Lampen mit entsprechendem Lade-Sender, welche mit den Handys funktionieren, die den Standard beherrschen. Aber auch hier ist die Konkurrenz zwischen den Systemen relativ groß und es hat sich noch keiner so richtig abgesetzt.
Mit dem Qi Standard klappen derzeit bis zu 120 W, also eigentlich ganz ordentlich (größenordnungsmässig ungefähr wie der AL 1860), leider ist der, wie auch das Bosch System proprietär und somit nicht einfach von jedem nutzbar.

Die unterschiedlichen Akkuspannungen kleiner 18 Volt sollten kein Problem darstellen, da sicherlich durch das Spulensystem eine ausreichend hohe Spannung jenseits der Akkuspannung (ohne es genau zu wissen, könnten beispielsweise 30 V sein), welche dann mit entsprechenden Wandlern (Schaltregler oä) mit relativ wenig Verlust auf niedrigere Spannung gebracht werden um dann den Akku zu laden. Hinter der Spule im Akku sitzt quasi ein komplettes Ladegerät (jedenfalls die Niederspannungsseite).

Als sehr großer Nachteil ist sicher zu nennen, dass der Abstand zwischen den Spulen relativ gering sein muss und die Effizienz von dem Ganzen immer deutlich unter der von einem normalen Ladegerät mit physikalischen Kontakten liegen wird. Hohe Leistungen über Luft dürften auch ziemlich schwierig werden, denn alles was sowas wie eine Spule ist und zwischen Sender und Empfänger sitzt, also beispielsweise irgendetwas aus leitendem Material, bekommt zwangsläufig auch Energie ab (-> Wärme, kann auch gerade bei hohen Leistungen schnell unangenehm werden, Stichwort Induktionsherd).
Bosch (und die anderen Systeme) lösen das derzeit mit einer Kommunikation zwischen Sender und Empfänger (wenn das nicht klappt wegen zum Beispiel Schlüssel auf der Ladefläche etc gibt's bei Bosch beispielsweise die rot blinkende Lampe am Lader), welche nur dann laden, wenn ein passend antwortender Akku auf der Ladefläche steht.

Mal angenommen Bosch würde die Spezifiaktionen für Wireless Charging mit allem Drum und Dran offenlegen: Zum einen wie will Bosch kontrollieren (und garantieren), dass jedes Zubehör (Akkus, Lader, etc.) von den anderen Herstellern mit allem aus dem eigenen Sortiment läuft. Lizenzierung geht sicherlich, aber ehrlich gesagt funktioniert das zum Beispiel bei Apple schon gewaltig schlecht (Stichwort "Made for iPhone").
Andererseits wäre ein Zwang durch EU etc., anders als bei den Handys (auch wenn das genau genommen auch zumindest teilweise nach hinten losgegangen ist), wohl kaum zu rechtfertigen, Elektrowerkzeug ist ja doch eher ein "Nischenprodukt". Spannender wird das sicherlich bei hochvolumigen Produkten wie (in Zukunft) bei Elektroautos, denn da herrscht ja auch derzeit großes Ladeanschlusschaos.

Gruss

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Ich weiss ja das es nach unserem Kenntnisstand zur Zeit illusorisch ist durch die Luft..
ABER, alles andere wäre halt Kasperkram, mags vlt. noch 2 oder 3 neue Akkutypen geben aber irgendwann ist es ausgelutscht, bis es dann doch einer schafft Teslas Ideen umzusetzen.
Was hätte euer Opa gesagt wenn er wüsste das man mit "Batterieschrauber" 1000 Schrauben eindreht ehe die "Batterie" alle ist und man diese dann noch fast umsonst wieder vollmachen kann?
Ich glaube insgeheim wir stehen erst am Anfang was die drahtlose Versorgung angeht.
Gruss Willy