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Stahl-und Nirobleche miteinander verschweissen, Rost- Probleme ?

willyausdemnorden
Power User 4

Moin

Probeweise habe ich Stahlblech mit Niroblech mit Schutzgasschweissgerät/MigMag verschweisst.

Hier eine Rolle Nirodrahtrolle, 0,8mm,Stahl als auch Niroblech verschweisst, es verlief super 😀

Klarer Fall, unsere blauen Boschgeräte werden zur Blechnachverarbeitung unbedingt nötig😀

Meine Idee:

Wenn ich beim Oldtimer-Auto neue Bleche klempnere, warum nicht gleich Niroblech einsetzen?

Hohlraumekonservierung KÖNNTE entfallen.

Was sagen die Metaller dazu ?

Gruss Willy

 

 

 

 

9 ANTWORTEN 9

Kony
Power User 3

Rostet neben der Schweißnaht weiter, ohne Konservierung. Mein Tipp wäre Fluid Film, ist ein Oldtimer Öl, habe ich mehrfach im Einsatz. 

 

Gruß Kony 

Geht nicht, gibt es nicht!

Moin Kony!

Das alte vorhandene Blech wandert der Rost,auch in das neues Niroblech?

Ich hab noch keine Proben gemacht, eigentlich in Salzlake legen😀

Gruss Willy

Kony hat da vollkommen recht, und selbst reine  VA-Schweißnähte können korrodieren, wenn sie nicht abgebeizt oder mechanisch blank gemacht werden. 

 Wenn es keine tragenden, TÜV-relevanten Verbindungen sind, wird heute geklebt. Hierbei wird der Korrosionsschutz an intaktem Blech nicht durch Hitze zerstört, die Schnittkante wird dabei auch noch mit Kleber versiegelt und wenn du dann tatsächlich VA-, Zink- oder Alu-Bleche zur Reparatur verwendest, bist du innenseitig schon fertig. Selbst die Autoindustrie klebt heute schon hochbelastete Teile, dort sind es selbstredend zertifizierte Klebeverfahren. Die Kleber sind nicht ganz billig, die Vorbehandlung ist sehr wichtig, dafür hast du hinterher keine Spannungs- oder Korrosionsprobleme. Möglicherweise gibt es sogar auch schon zugelassene Reparatur- Klebeverfahren für o.g. Problemzonen an tragenden Teilen, entzieht sich aber momentan meiner Kenntnis.

 

VG

Jürgen

Moin

Ich weiss das moderne Autos gepunktet und geklebt werden, auch spezielle hochfeste Bleche, teilweise verzinkt..auch beim Tüv Unfallschäden instandsetzen.

Aber es gibt Oldies die haben keine Karosserieteile mehr da, da muss alles händisch geklempert werden.

Der Blechaufbau sollen wie vom Hersteller sein, sprich falzen, punkten, teilweise Schweissnähte (zb.Türholme/Träger..).. so der Tüv als auch der Dekra gibt seine HU.

Mich stört nur das normale Blech, warum nicht gleich Niroblech, höhere Festigkeiten?

Gruss Willy

 

 

 

Die Problematik bei Fahrzeugteilen aus Blech unter Verwendung von Edelstahlblechen liegt in der Verformbarkeit. In dem Moment wenn es in die dritte Dimension geht, ist Edelstahl deutlich schwerer bis gar nicht händisch in "Form" zu bringen. Selbst bei Stahlblechen werden für diesen Zweck Bleche mit speziellen Tiefzieheigenschaften verwendet. Und gerade bei hochpreisigen Oldtimern ist natürlich absolute Originalität oder mindestens maximale Originalitätsnähe unabdingbar. Ich durfte vergangenes Jahr einmal einen tieferen Einblick in das Classic-Center eines schwäbischen Automobilherstellers genießen, da wird Originalität bis zum Exzess betrieben und bei hochpreisigen Fahrzeugen auch gefordert, dort müssen es z.B. nicht nur Schweißpunkte sein, es müssen selbst Platzierung und Anzahl stimmen!

In Sachen "rostender Edelstahl" muss natürlich klar gesagt werden, dass es auch hier zig verschiedene Sorten gibt. Die noch gängigen aber älteren Bezeichnungen wie V2A oder V4A unterscheiden sich da in Sachen Korrosionsbeständigkeit wie auch im Preis schon gewaltig. In Bereichen wie Medizin, Schwimmbad, Yachtbau, Lebensmittelverarbeitung etc. wird i.d.R. V4A verwendet. V2A ist heute im Baubereich im Grunde ausreichend, wenn es nicht gerade ein Geländer am Straßenrand ist, welches im Winter ständig salziges Spritzwasser von der Fahrbahn abbekommt.

Grundsätzlich mag es aber kein Edelstahl, wenn er in Berührung mit Eisenspänen oder anderen rostenden Materialien kommt, er fängt in Verbindung mit Feuchtigkeit genau an dieser Stelle an zu rosten. Edelstahlverarbeiter sind auch sehr bedacht darauf, dass auf ihren Blechbearbeitungsmaschinen möglichst kein anderes Material verarbeitet wird, Tische und Werkzeuge möglichst sauber und geschmiert sind um keinen fremdartigen Materialeintrag in den Edelstahl zu riskieren.

 

VG

Jürgen

Moin Jürgen!

Sehr interessant, ich weiss das gewisse Nobel-Oldtimer bei 100.000eur beginnen und ab mehrere Millionen eur gibts sogar SÄMTLICHE ERSATZTEILE wieder zum bekommen, es gibt ALLES.

Einige Oldtimerexperten machen aus einem Oldie  sieht aus wie ein NEUWAGEN, es gibt keine Mängel 😀

Nur, versuche mal einen alten Opel GT, einen Kadett, einen Kapitän..da gibts kaum noch was, (zb.Opel Classic, alte Restbestände), aber wer einen alten Lieferwagen sucht,,,kein Mensch kauft keiner, ist wertlos.

Zur Sache:

Bleche immer schwer zu "ziehen", dengeln, pressen, aber auch mit Brenner heiss machen, aber auch Niro geht.

Es gibt auch Nirobecken, zb. Spüle gibts gepresst, auch hier Niroblech nicht mehr so teuer..

Aber Bedingungen: Niroblech auf Oldtimer wohl kein verzinnen möglich ?

                             Aber auch hier nehmen die Oldtimerexperten meist zu gerne mit

                             Füllspachtel .....ich nehms auch 😀

                               Problem: Niro verzieht sich sehr shcnell. Alle Bauteile gut ein-

                               spannen, und gut abkühlen lassen.

Wenn ich normale Bleche nehme, da gibts auch Späne und Rost.

Bei Niroteile Eisenspäne gesehen,leicht braune Flecken,aber deswegen rostet des Niro nicht durch...unsere Nirospaxschrauben meist mit Normalbit genommen, der Kopf leicht bräunlich, aber nix passiert.

Gruss Willy

 

 

 

Hallo Willy,

natürlich gibt es die verschiedensten Methoden Oldtimer zu restaurieren, am Ende ist aber entscheidend was gefordert wird und was sich rechnet. Bei Fahrzeugen wie einem alten 300er SL ist die Messlatte sicher extrem hoch, also maximale Originalitätsnähe. Solche Fahrzeuge werden heute nur noch mit Expertisen z.B. vom Hersteller verkauft. Hierzu steht das Fahrzeug erst einmal mehrere Wochen im Classic-Center, es wird teilweise zerlegt um z.B. o.g. Schweißpunkte etc. zu prüfen, es werden Spektralanalysen von diversen Stahlteilen gemacht um die Legierung auf ihre zeitgenössische Zusammensetzung zu prüfen usw. So eine Expertise kostet dann auch deutlich über 20 000€, spielt aber in dieser Preisliga der Fahrzeuge keine Rolle mehr. Möchtest du aber einen alten Opel GT oder Kapitän restaurieren, ist dein Arbeitsaufwand nicht geringer, der erzielbare Preis allerdings schon, daher wird bei solchen Fahrzeugen die "Originalitätsmesslatte" sicher auch nicht so hoch gehängt resp. Abweichungen davon werden nicht die selben Auswirkungen haben wie im obigen Beispiel. Ich denke in den von dir beschriebenen Fällen geht es um Restaurationen welche funktional in Ordnung, bezahlbar, haltbar und optisch einwandfrei sind. Hier dürfte das Einsetzen von moderneren Reparaturmethoden eher eine untergeordnete Rolle spielen und den "Wert" nicht gleich um zehntausende Euro reduzieren. Es gibt heute natürlich  chemische Entrostungstechniken im Tauchbad, wie auch anschließende KT-Beschichtungen, welche bis in die letzte Ritze gehen wie bei Neuwagen, der finanzielle Aufwand ist aber enorm und rechnet sich wohl eher bei Fahrzeugen die Werte von 100.00€ schon deutlich übersteigen. 

 Um aber wieder auf dein konkretes Scheißnahtproblem, bei der von dir genannten Fahrzeukategorie zurück zu kommen, würde ich ganz klar schweißen oder kleben bevorzugen und zwar mit klassischen Reparaturblechen. Das neue Blech ist schon mal dicker wie das umgebende und wird auch länger halten. Wenn man beidseitig an die Reparaturstelle herankommt ist auch Korrosionsschutz kein Thema, Hohlräume werden heute vorzugsweise mit Spritzlanzen und heißem Fett versiegelt, welches nach der Abkühlung einen dauerhaft, zähelastischen Schutzfilm bildet. Das Material haftet gut und bildet im Lauf der Zeit keine "Bruchritzen" wie Wachse welche austrocknen. Die Idee mit der Verwendung von Edelstahlblechen verhindert nur Probleme in der Fläche selbst, wo es im Grunde kaum welche gibt.

VG

Jürgen

China VA Bleche habe ich schon rosten sehen. V4A Bleche noch nicht.

Gruß Kony 

Geht nicht, gibt es nicht!

willyausdemnorden
Power User 4

Moin

Früher gabs einen Aussenschweller (Rekord C Coupe), einen verzinkten Mittelsteg (1,5mm), danach einen Innenschweller UND einen Innenschweller seperat wegen Coupe, Stabilität.( Hab kein Bild)

Heute so einen "Schweller" zu rekonstruieren, ist eine echte Aufgabe, nachträglich verzinken geht nicht, höchstens Bleche so gut es geht abkanten, lochen, falzen.

Wers schafft alle diese viele Löcher(Gummistopfen) wegen Hohlraumversiegelung schafft, eigentlich kaum möglich, es bleiben Stellen die nichts abbekommen, leider. Am besten noch Kriechöl das es die Zeit wandert, Fett wandert da nix, kleckert höchstens direkt runter.

Ein Längsträger enthält 5 Schichten Bleche,mehrere Träger zusammen gepunktet, ab Werk. Später "versucht" einen Aufbau zu machen,,,es ging nicht..leider nicht, ABER ein dickes besseres Blech nehmen, das geht.

Kurzum, diese herstellermässigen Bleche sind für einmal punkten, danach wandern die Autos in Schrott. Damals Salz im Winter, billigste Bleche geliefert, (besonders DB/8, VW Golf I, Fiat...) 5 Jahre durchgerostet, mit viel Pflege und guter Garage vlt. 10 Jahre.

Heute haben wir gute Karassorien kaum Rost...20 Jahre völlig normal. (Combo C, 2004).

Zurück: Ich hätte sehr gerne Nirobleche genommen, diese Bauteile kämen auch ohne Mittel zurecht.

Ausserdem, ich denke an Auto vom FAHREN, zum BENUTZEN, ja, da kommt auch Dreck drunter😀

Nein--ich meine nicht die Oldtimer beim Museum, dort trocken, sauber, klimatisiert...auch Finger nicht berühren !!!!

.

Mein grosse Sorge:

Niroblech mit Schwarzblech verscheisst. Wir haben direkte "elektrolytische Korrosion" ?

Direkt neben der Schweissnaht alles weggerostet?

Gruss Willy