Hallo Zusammen,
Dann möchte ich auch mal wieder etwas konkretes zu einem blauen Werkzeug beitragen, durch meine selbstauferlegte Internet-Pause von Anfang des Jahres kommt dieser Beitrag erst jetzt.
Die GSA 10,8V-Li war nach meinem GSR 10,8 mit unter den ersten blauen Werkzeugen die ich mir angeschafft habe. Die Anschaffung hatte ursprünglich einen ganz bestimmten Zweck, die Demontage eines alten Einbauschrank der in eine Wandverschalung mit integriert war.
Die Verschalung ist ein ziemlich "ekliges" Material, wirkt ein bisschen wie eine Siebdruckplatte, ist aber mit 3-5mm dafür eigentlich zu dünn. Klingt vielleicht etwas komisch, zum besseren Verständnis habe ich mal ein Bild angehängt.
Jedenfalls war der Plan eine "chirurgische" Entfernung, weil ich die Haupt-Unterkonstruktion für die spätere Rigips-Verschalung behalten wollte. Die Säge wurde dafür auch absolut erfolgreich eingesetzt, wo es nötig war, jedoch nicht durch mich, da ich die Aufgabe zwischenzeitlich aus persönlichen Gründen vergeben hatte.
Wie dem auch sei, weder die Platten noch die typischen Latten sind eine Herausforderung für die GSA 10,8 - angegeben mit einer Schnitttiefe von bis zu 65mm in Holz ist das auch nicht weiter verwunderlich.
Mir persönlich sind die 100mm Säbelsägeblätter etwas zu kurz, weswegen ich hauptsächlich welche mit 150mm in der GSA 10,8 nutze, das sind manchmal einfach ein paar entscheidende mm mehr die man hat.
Es gibt aber nicht alle Säbelsägeblätter in 150mm, so z.B. die für "grünes-Holz". Da ich die kleine GSA aber auch mal zum entasten einsetzen wollte, habe ich mir diese dennoch gekauft und auf 150mm gekürzt.
Ich habe die GSA damals etwas "rumgezeigt" und mir oft anhören müssen das sei doch nur Spielzeug. Klar, das ist keine große Säbelsäge sondern mehr ein "Skalpell", wenn man mehr will als mit roher Kraft etwas zu demontieren/zerstören. Heimlich habe ich dennoch immer auf einen Moment gehofft bei dem sie mal zeigen kann, was sie mit dem richtigen Zubehör so "packt".
Nun bin ich ein "Baumfreund" und war entsprechend etwas betrübt als ich eines morgens Anfang diesen Jahres sah, das ein uralter Fliederbaum im Garten einen seiner Hauptäste eingebüßt hatte. Er hing noch an ein paar Stellen fest, war aber "innerlich" völlig kaputt in der Bruchstelle - da hatten sich wohl Insekten eingenistet.
Jetzt kommen wir wieder zum "Skalpell". Ich wollte versuchen den Baum zu erhalten und nur den befallenen, kaputten Teil entfernen - also griff ich zur GSA 10,8 mit den frisch eingekürzten Säbeblättern für "grünes-Holz". Das ganze ging gut, ich konnte den gut 15cm dicken Ast herauslösen und beiseite schaffen. Tja, dann wollte ich zu meiner Schwedensäge greifen und damit den Ast in handliche Stücke sägen. Leider ist die bis heute unauffindbar. Ich habe dann ein ganzes Zeitchen mit mir gerungen ob ich die GSA 10,8 dafür einsetze.
Ich gehöre ja wie schon erwähnt nicht zu den Leuten denen ihr Werkzeug egal ist und es mutwillig zu zerstören kommt für mich nicht in Frage. Aber, was gemacht werden muss, muss halt gemacht werden auch wenn es dabei mal an die Leistungsgrenze geht.
Ich entschied mich also die GSA 10,8 mit dem 4 Ah Akku zu bestücken, etwas Fett für die Hubstange bereitzuhalten und einfach mal loszulegen.
Wie zu erwarten war ist das keine Aufgabe die die GSA 10,8 "mal eben" macht, sie muss arbeiten. Verhältnismässig wenig Druck, immer mal wieder vollständig herausziehen aus dem Ast um alle Späne "abzuführen" und dann eben weiter sägen. Dabei aufpassen das die Schutzelektronik nicht auslöst und das die Säge nicht viel mehr als Handwarm wird.
Sie hat es gemacht. Dabei keine Geschwindigkeitsrekorde gebrochen oder sich als optimales Werkzeug für sowas herausgestellt, aber, sie hat es gemacht. Eine Handvoll Schnitte in passabeler Geschwindigkeit, ohne dabei echte Schwächen zu offenbaren. Für Dauereinsätze dieser Art ist sie sicherlich nicht gemacht, aber wenn es mal muss, dann muss es eben, und es geht.
Für mich ist damit einmal mehr bewiesen das die 10,8V Serie echte blaue Bosch Werkzeuge sind, die selbst in der "kleinsten" Ausführung mit unheimlichen Leistungsreserven aufwarten und durch die 4 Ah Akkus auch die nötige Ausdauer, wenn 's mal wieder länger dauert ;), mitbringen.
Viele Grüße,
Oliver