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Beschichtung Kreissägeblatt "Expert for Wood" in Ordnung?

Patrick-Blau
Neuling 2

Hallo zusammen!

Ich habe mir vor wenigen Tagen die Handkreissäge GKS 55+ GCE zugelegt und gleich zu Beginn dazu ein
hochwertigeres Bosch-Sägeblatt gegönnt. Es ist das (blaue) Expert for Wood (2608644024).
Heute ist mit der Post das Sägeblatt gekommen und ich bin etwas irritiert, ob die blaue Beschichtung
so in Ordnung ist. An manchen Stellen im Bereich der Zähne wirkt die Beschichtung unsauber, d.h.
als ob sich Schmutz oder leichte Unebenheiten darunter befinden würden.
Natürlich geht es mir bei dem Sägeblatt um die Funktion und nicht um die Optik - aber ich will vermeiden,
dass gerade an diesen hochbelasteten Stellen die Langzeitbeschichtung sich vielleicht schneller abnutzt.

Können mir ein paar Fachleute hier sagen, ob mein Sägeblatt so in Ordnung bzw. "Normalzustand" ist
oder ob ich es doch lieber umtauschen sollte. Das Blatt ist aktuell noch unbenutzt. Vielen Dank!

Gruß,
Patrick


Bosch1a.jpgBosch1b.jpg
1 AKZEPTIERTE LÖSUNG

JUR
Aktives Mitglied 3

Hallo Patrick,

Du hast das sehr gut beobachtet und aufgezeigt! Da musst Du Dir aber keine Sorgen machen, die "Unsauberkeiten" sind dünne, übergetretene Lotspuren vom  Hartlöten der Hartmetallzähne. Im Grunde für die Qualitätskontrolle ein sicheres Zeichen für eine korrekte Lotstelle. Nach der Beschichtung ist dort logischerweise eine kleine Unebenheit sichtbar, welche aber in der Anwendung keine Rolle spielt, da sie sich direkt in dem Freiraum hinter dem Zahn befindet, wo sich im Gebrauch ohnehin gern Schmutz oder Harzrückstände anlagern. Bei unbeschichteten Sägeblättern sind diese Lotspuren schon farblich durch ihren leichten Goldschimmer sehr gut erkennbar und sehen augenscheinlich etwas "unschön" aus. Auch wurde hier gerne damit Werbung gemacht, dass man teure Qualitätssägeblätter daran erkennt, dass diese Lotspuren nicht oder nur in geringem Maß vorhanden sind, was natürlich auch mit Kosten verbunden ist, qualitativ aber wirklich kaum Unterschiede macht. Zwischenzeitlich gibt es aber tolle Beschichtungen welche noch ganz andere Effekte haben, wie besseres Gleiten, weniger Hitzeentwicklung und weniger Anhaftungen von Harz und Sägerückständen. Mit der Beschichtung werden nun auch nebenbei die optischen "Unsauberkeiten" überdeckt und man kann sich den Aufwand für deren Reduzierung oder Entfernung sparen. Die wahren Qualitätsunterschiede von Sägeblättern liegen in Stahlqualität des Stammblattes, Qualität des Hartmetalls, Schwingungsverhalten, Zahngeometrie, die formliche Einbettung resp. Fassung des Zahns im Stammblatt, Hitzeentwicklung und natürlich der Beschichtung welche wiederum Einfluss auf einige der vorgenannten Faktoren nimmt. Sägeblätter sind tatsächlich hochkomplexe und spezialisierte Werkzeuge. Die Herausforderungen sind seit der Verwendung von Akku-Sägemaschinen nochmals deutlich gewachsen. Hier geht es jetzt auch noch um Energieverbrauch, also mussten diese Sägeblätter dünner werden und dürfen natürlich trotzdem nicht schwingen, verziehen etc. und die Zähne müssen genau so gut auf dem Stammblatt halten obwohl aus o.g. Gründen evtl. Stahlsorten verwendet werden welche u.U. schwieriger zu verlöten sind.

VG Jürgen

Lösung in ursprünglichem Beitrag anzeigen

4 ANTWORTEN 4

JUR
Aktives Mitglied 3

Hallo Patrick,

Du hast das sehr gut beobachtet und aufgezeigt! Da musst Du Dir aber keine Sorgen machen, die "Unsauberkeiten" sind dünne, übergetretene Lotspuren vom  Hartlöten der Hartmetallzähne. Im Grunde für die Qualitätskontrolle ein sicheres Zeichen für eine korrekte Lotstelle. Nach der Beschichtung ist dort logischerweise eine kleine Unebenheit sichtbar, welche aber in der Anwendung keine Rolle spielt, da sie sich direkt in dem Freiraum hinter dem Zahn befindet, wo sich im Gebrauch ohnehin gern Schmutz oder Harzrückstände anlagern. Bei unbeschichteten Sägeblättern sind diese Lotspuren schon farblich durch ihren leichten Goldschimmer sehr gut erkennbar und sehen augenscheinlich etwas "unschön" aus. Auch wurde hier gerne damit Werbung gemacht, dass man teure Qualitätssägeblätter daran erkennt, dass diese Lotspuren nicht oder nur in geringem Maß vorhanden sind, was natürlich auch mit Kosten verbunden ist, qualitativ aber wirklich kaum Unterschiede macht. Zwischenzeitlich gibt es aber tolle Beschichtungen welche noch ganz andere Effekte haben, wie besseres Gleiten, weniger Hitzeentwicklung und weniger Anhaftungen von Harz und Sägerückständen. Mit der Beschichtung werden nun auch nebenbei die optischen "Unsauberkeiten" überdeckt und man kann sich den Aufwand für deren Reduzierung oder Entfernung sparen. Die wahren Qualitätsunterschiede von Sägeblättern liegen in Stahlqualität des Stammblattes, Qualität des Hartmetalls, Schwingungsverhalten, Zahngeometrie, die formliche Einbettung resp. Fassung des Zahns im Stammblatt, Hitzeentwicklung und natürlich der Beschichtung welche wiederum Einfluss auf einige der vorgenannten Faktoren nimmt. Sägeblätter sind tatsächlich hochkomplexe und spezialisierte Werkzeuge. Die Herausforderungen sind seit der Verwendung von Akku-Sägemaschinen nochmals deutlich gewachsen. Hier geht es jetzt auch noch um Energieverbrauch, also mussten diese Sägeblätter dünner werden und dürfen natürlich trotzdem nicht schwingen, verziehen etc. und die Zähne müssen genau so gut auf dem Stammblatt halten obwohl aus o.g. Gründen evtl. Stahlsorten verwendet werden welche u.U. schwieriger zu verlöten sind.

VG Jürgen

Hallo Jürgen!

Das nenne ich eine professionelle Antwort! Vielen Dank für Deine sehr guten Erklärungen, jetzt bin ich beruhigt, dass dem Sägeblatt nichts fehlt. Eigentlich habe ich bei Bosch mit nichts anderem gerechnet, aber man weiß ja nie - auch Maschinen haben mal schlechte Tage 😉.

Mir ist wichtig, dass das Blatt sauberer schneidet, als das originale und vielleicht auch länger durchhält. Ich säge damit nicht beruflich, sondern als Heimwerker und Möbelbauer nur gelegentlich. Und selbst dann will ich nicht an der Qualität sparen.

Gruß & Danke
Patrick

 

JUR
Aktives Mitglied 3

Hallo Patrick,

denke  dran, dass auch ein Sägeblatt Pflege braucht und da meine ich nicht nur das Nachschärfen. Auch Anhaftungen wie Harz und Schmutz führen zu Schnittverlauf, Hitzeentwicklung und Brandspuren! Diese Anhaftungen lassen sich mit entsprechenden Sägeblattreinigern relativ einfach entfernen. Ich favorisiere gerne "Rauchharzentferner" wie es die Metzger verwenden, damit lässt sich auch der Grill prima reinigen. Aufsprühen, ein paar Minuten einwirken lassen, abpinseln, abspülen, trocknen und mit WD-40 o.Ä. etwas konservieren. Das funktioniert natürlich auch mit anderen Werkzeugen wie Lochsägen, Forstnerbohrern, Fräsern und Sägeketten. Sägeketten sollten nach dem Trocknen aber zwingend ein Ölbad bekommen und auch einmal bewegt werden damit das Schmiermittel Zeit hat in die Zwischenräume zu gelangen. Aber hierbei bitte Handschuhe und Schutzbrille nicht vergessen!

VG

Jürgen

Patrick-Blau
Neuling 2

Danke für die vielen Tipps!