Zweireihige 12V Akkus (4Ah, 6Ah) haben abgesehen von einer längereren Laufzeit gegenüber den einreihigen Standardakkus (2Ah, 2.5Ah, 3Ah) zahlreiche weitere Vorteile:
- Sie können (theoretisch) die doppelte Strommenge (Ampere) bereit stellen, es gibt aber nur wenige 12V Geräte die davon auch profitieren können da die meisten 12V Geräte für die kleinen Standardakkus konzipiert und der Motor dann meist der Flaschenhals im System ist
- Die vorhandene Kapazität kann effektiver genutzt werden da die Spannung durch den niedrigeren Innenwiderstand viel später einbricht als bei einem Standardakku, d.h. während das Gerät mit dem 3Ah Akku leistungsmässig kontinuierlich abbaut hält es seine Leistung mit dem 6Ah fast bis zum Ende auf gleich hohen Niveau (bei Kantenfräse und Hobel gut feststellbar)
- Die Zellen erwärmen sich weniger stark, d.h. bei Dauerlast bricht ein vollgeladener 6Ah Akku deutlich weniger ein als ein voll geladener 3Ah Akku (mehr Hitze = mehr Innenwiderstand = Spannungsabfall)
Ich habe derzeit folgende 12V Geräte im Einsatz:
- Bohrschrauber
- Schlagschrauber
- Winkelschleifer ("Miniflex")
- Kantenfräse
- Stichsäge
- Handkreissäge
- Hobel
- Rotationswerkzeug
- Exzenterschleifer
- 2 Lampen
dazu folgende Akkus
Die Handkreissäge GKS 12V-26 (wenig Drehzahl, viel Drehmoment) ist ein Paradebeispiel für ein 12V Gerät welches mit dem 6Ah Akku out of the box stärker läuft, während sie mit dem 3Ah Akku manchmal stehen bleibt kann ich mit dem 6Ah Akku sauber durchziehen. Bei einem halb vollen 6Ah Akku vs. halb voller 3Ah Akku vergrössert sich dieser Abstand soweit als das man mit dem 3Ah Akku nicht mehr sinnvoll arbeiten kann.
Bei Kantenfräse und Hobel kommt es auf den jeweiligen Anwendungsfall an, ich habe hier den Eindruck dass die Geräte zwar per se nicht stärker werden, aber bei längerer Last mehr Reserven da sind, also ihr Leistungsniveau besser halten können.
Aus als diesen Beobachtungen könnte mal folgende Gesetzmässigkeiten ableiten:
- Geräte die mit hohen Drehmoment laufen (Handkreissäge) laufen mit dem großen Akkus deutlich stärker, d.h. hier ist der 6Ah Akku quasi Pflicht
- Geräte die mit hoher Drehzahl laufen (Winkelschleifer, Rotationswerkzeug) profitieren zwar nicht von den zusätzlichen Ampere dafür aber vom geringeren Spannungseinbruch der größeren Akkus, d.h. sie können ihre Leistung länger halten
- Niedrigverbraucher wie Lampen bzw. Geräte die immer nur kurzzeitig Strom ziehen (Akkuschrauber, Schlagschrauber) laufen vor allem länger. Bei Anwendungen die ein hohes Drehmoment erfordern (Lochsäge, Forsterbohrer) ist meist der Motor der Flaschenhals, bei der Stichsäge der fehlenden Gehäuselüfter (Motor überhitzt - Abschaltung)
Ich überlege derzeit selber ob ich nun weitere 3Ah oder 6Ah Akkus kaufen soll, der neue Exzenterschleifer wäre eigentlich ein Kandidat für den 6Ah Akku wenn man länger am Stück schleifen will, mit dem 3Ah Akku ist er halt so schön kompakt und super leicht (1kg vs. 1,7kg beim 18V Modell mit 4Ah ProCore)