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Theorie: Wofür Schwing- / Exzenter- / Bandschleifer auswählen?

spawnie
Aktives Mitglied 3
Hallo zusammen,

Bei der Suche nach einem Schwingschleifer wird man immer wieder in Richtung Exzenterschleifer geschickt, so dass ich mich mal schlau machen wollte und gesucht habe.
Mit dem Ergebnis, dass es keine so richtige Zuteilung gibt.

Daher mal die Frage in den Raum: Was nutzt ihr wofür und wieso bzw. wieso die anderen nicht?
Wo nehmt ihr den Schwingschleifer, wo den Exzenter, wo den Band?
Kann ein Exzenter - speziell wenn er auch noch eine Stufe mit reduzierten Schwingkreisen hat und somit auf Feinschliff einstellbar ist - einen Schwingschleifer ersetzen?

Ausklammern würde ich mal Delta- / Dreieckschleifer, denn die sind ja speziell für Ecken und enge Bereiche, das liegt ja nahe.
6 ANTWORTEN 6

kuraasu
Spezialist 2
Moin,

das ist recht einfach: Bandschleifer für hohen Abtrag, die Bänder haben daher eher grobe Körnung. Schliffbild ist entsprechend grob. Schwing- und Exzenterschleifer insgesamt für feinere Schliffe. Exzenter wenn das Schliffbild sehr gut werden soll, da die mehrfache Kreisbewegung (Tellerrotation und Schwingkreis) das verbleibende "Muster" auf der Oberfläche vereinheitlicht und damit quasi verschwinden lässt. Schwingschleifer wenn die Tellerrotation stört, z.B. an Kanten und bei schmalen Werkstücken, wenn ein geringes Muster im Schliffbild nicht stört (bei sehr feiner Körnung wiederum kaum sichtbar) oder wenn die eckige Form der Schleifplatte von Vorteil ist.

Gruß
kuraasu

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Holzteile zb. Treppenwangen, Stufen, Bodendielen etc. werden NUR mit Bandschleifer geschliffen weil man die Kringel vom Excenterschleifer später sieht, immer schön "mit der Faser".
Es gibt auch stationäre Bandschleifer wo man auch Tischplatten oder Türen komplett abschleifen kann.
Gruss Willy

haifisch18
Power User 4
Moin,

Ich kenne genug Schreiner die Möbel mit Excentern, teils sogar mit Zwangsrotation, schleifen. Und das mit gutem Erfolg!
Stufen, Dielen, Wangen gehen auch, es dauert nur länger als mit dem Bandschleifer.
Die Kringel sind das große Leid dieser Schleiferart, können aber durch den Einsatz von hochwertigem Papier und einer maschinelen Absaugung stark reduziert werden. Nimmt man ein Schleifnetz wie das Sia oder Abranet, sind sie normalerweiße komplett weg. Durch das Netz kann so gut abgesaugt werden, dass es keine Kringel mehr gibt. Diese werden von Fremdkörpern oder ausgebrochenen Schleifpartikeln zwischen Papier und Holz verursacht.

Für manche Schwingschleifer gibt es auch noch eine Dreiecksplatte um komplett in Ecken reinzuschleifen. Den Deltaschleifer hat Bosch ja leider aus dem Programm genommen.
Maria, Maria, i like it laut!

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Kleiner Nachtrag noch, du vergisst aber das ein Bandschleifer auch plan schleift weil er eine harte Grundplatte hat, ein Excenter oder Rutscher kann das kaum.
Ich kenne zb. keinen einzigen Bodenleger der eine alte Diele mit Excenter abziehen würde (planschleifen) du findest beim Verleiher nur Bodenschleifer als Bandschleifer, erster Gang unter 45° zur Diele bis plan und den Rest dann in 0°, bzw. in Faserrichtung,
Es soll aber nicht heissen das es keine Handwerker gäbe die da mit einem Excenter versuchen würden (:)
Ich hab hier aber auch mal von einer Aktion "alte Diele mit Rutscher" erzählt, das war was anderes, dort sollte die alte schüsselige Diele quasi nur oberflächlich "gereinigt" werden damit die Lasur hält und es durften die Fresskanäle von den Würmern auf keinen Fall freigelegt werden, in diesem Fall war oder ist ein Rutscher (Schwingschleifer) natürlich allererste Wahl, hier wäre auch der Excenter schon zuuu aggressiv gewesen. (schade, gibt keine Bilder)
Dann haben wir noch die klassischen Bootsbauer, Mahagoni und 27 Klarlackschichten. Erzähle den Jungs mal die sollen mit Excenter druff das gäb aber Ärger mit dem Eigner (:)
Gruss Willy




 

ronnystritzke
Neuling 2

Hallo, habe aktuell das Projekt mit meinem Klettergerüst aus 2017. Habe dort als Außenfußboden Holzbretter, ca 2cm stark und 12cm breit verlegt und mit Remmers HK Holzschutzlasur gestrichen. Mit den Jahren sind diese verwittert und leicht schüsselig.

Die ersten Beläge habe ich mit meiner Menzer LHS 225 Vario Langhalsschleifer Giraffe mit 16er Korn super plan hinbekommen.

Leider ist gestern der Schleifteller von der Aufnahme abgerissen sodass ich diesen ersetzen muss, bekomme jedoch die Innensechskantschraube nicht aus dem Gehäuse...😖

Nun such ich schnell nach einer Alternative wie ich weiter komme und mir stellt sich sich Frage welches Gerät ich da einsetzen kann:

Bandschleifer, glaube GBS75 habe ich da, jedoch reißen hier schnell die Bänder immer an den Klebeflächen auf, vielleicht auch ein billiges Produkt? Eventuell die Bänder von Bosch testen?

Exzenterschleifer GEX 40-150 und Schwingschleifer GSS 23AE / GSS 230AVE hatte ich mir angeschaut.

Den Unterschied zwischen 23AE und 230AVE hab ich noch nicht rausbekommen ausser der Preis und so richtig bin ich mir nicht sicher was der richtige Einsatz wäre.

Der Langhalsschleifer war schon Top dafür, einen Hobel hab ich auch jedoch ist der dafür zu grob....

 

Freue mich über eure Ratschläge

 

Mfg Ronny

Hallo Ronny, 

der GBS 75AE hat mit Schleifbändern der entsprechenden Körnung schon einen starken Materialabtrag. Es kommt aber auch auf die Grösse der zu bearbeitende Fläche an, da der GBS recht kompakt ist. Für anspruchsvolle Arbeiten gibt es für den GBS 75AE einen Schleifrahmen. Er verhindert das Kippeln des GBS, so dass die Schleifbandkanten keine Riefen in die Holzoberfläche schleifen. Geschlüsseltes Holz schleife ich zunächst sowohl von links als auch von rechts diagonal zur Maserung. Ist die Fläche Plan, schleift man mit etwas feinerem Korn mit der Maserung. 
Wenn die Schleifbänder an der Verklebung reißen, kann es sich um eine minderwertiges Qualität handeln. Oder die Bänder sind überlagert. Auch muss die Laufrichtung vom GBS und Schleifband übereinstimmen (siehe den Laufrichtungspfeil am GBS und auf der Innenseite der Schleifbänder)! 
Mit einem Getriebeexzenterschleifer (z.B. GET 75-150) könnte man auch etwas mehr Material abtragen (harter Schleifteller). Bei der Zwangsmitnahme des Schleiftellers ist aber Erfahrung im Handling gefragt. Ohne Zwangsmitnahme (Exzenter 4,5mm) wäre dann auch der Zwischenschliff möglich (Medium Schleifteller), im Aussenbereich durchaus auch noch der „Feinschliff“ (weicher Schleifteller).
Der von dir angesprochene GEX 40-150 wäre (wie der GET) für den Zwischenschliff sehr gut geeignet und könnte durchaus auch noch für den „Feinschliff“ eingesetzt werden. 
Für den anspruchsvollen Feinschliff wäre ein Exzenterschleifer mit kleinem Exzenter geeignet (z.B. 1,6mm Exzenter) oder besonders ein Schwingschleifer. Die letzten beiden Maschinen sind nicht für einen Grobschliff geeignet! 
Der GSS 23AE ist m.M.n. eher ein Einstiegsmodell, der GSS 230 AVE sowie sein größerer Bruder, der GSS 280 AVE sind massiver, leistungsstärker und deutlich vibrationsärmer. Der kleinere GSS 230 AVE weist noch eine Besonderheit auf: die original Schleifplatte lässt sich durch eine Schleifplatte mit Verlängerung (Lamellenschleifplatte) sowie durch eine Schleifplatte mit Spitze (Deltaform) austauschen. 
Eine gute, externe Staubabsaugung und gutes Schleifpapier sind auf jeden Fall sehr empfehlenswert! 

Mit freundlichem Gruß 

Hardy