Sägeblatt für Holz für andere Materialien... wann Blatt für Multi Material?

[rpnfan]

Ich säge zu 95 % Holz und Holzwerkstoffe, d.h. Massivholz, Multiplex, MDF.

Hin und wieder muss ich mal etwas aus Alu sägen oder Doppelstegplatten oder andere Werkstoffe. Wann sollte man für die GKT55 dann ein Sägeblatt für Multi Material einsetzen? Verhunzt man sich das normale mitgelieferte "Precision" Sägeblatt mit 48 Zähnen bei anderen Werkstoffen? Oder kann ich das bedenkenlos für wirklich gelegentliche Schnitte von Nichtholz-Materialien verwenden?

Stahl / Eisen würde ich sowieso nicht damit sägen und auch keine Gipskartonplatten.

Falls ein Multi Material Blatt sich "lohnt" ist dann eher das mit 48 oder 56 Zähnen die geschicktere Wahl? Das mit 48 Zähnen bekommt man teilweise 15 Euro billiger und wäre von daher meine erste Wahl, wenn es keine deutlichen Gründe für das 56er gibt.

[mn]

Hallo, servus, rpnfan. Wenn man sein Geld mit diesen Maschinen verdient, dann ist es oft hilfreich, dass man mehrere Sägeblätter besitzt. Natürlich kann man das ein oder andere Sägeblatt auch einmal anderweitig nutzen. Es ist aber blöd, wenn dir das dann umso schneller stumpf wird und du nicht weiter arbeiten kannst. Sandwichmaterialien, Alu, Pressspan usw. sorgen dafür, dass ein Sägeblatt ratzfatz stumpf wird. Verdienst du dein Geld damit, dann leg dir Ersatzsägeblätter zu, und erweitere dein Sortiment. Nicht knickern. Mit Bosch professional verdient man sein Geld und macht keine Kür. 
Billiger? Wichtig ist effektiver arbeiten. Kosten werden auf den Kunden kalkuliert. Bestmögliche Arbeit für den Kunden zum besten Preis. Ansonsten auf Bosch grün umschwenken. So schlecht sind die nicht.

[kuraasu]

Moin,

Hauptunterschied ist ja die Zahnform, die an die jeweiligen Werkstoffe angepasst ist. Bei Holz ist halt WZ vorteilhaft, da mit der spitzen Ecke jeweils Fasern vorgeschnitten werden, bevor das Material der ganzen Schnittbreite dann vom nächsten Zahn ausgeräumt wird. Ergibt sauberere Schnittkanten. Bei Kunststoff oder Alu ist das Vorschneiden von Fasern eher nicht so wirklich Thema, dafür aber die (thermische) Belastung der Schneide höher. Da ist TZ/FZ wiederum im Vorteil, da das Schneiden in der Nutbreite auf jeweils zwei Zähne aufgeteilt wird: der TZ schneidet etwas tiefer, aber weniger an den Seiten, und der FZ kann dann die Seiten schneiden, ohne noch allzuviel von der Mitte mitzunehmen (gäbe zu viel Wärmeentwicklung).

Wenn's nur sehr wenig Schnitte sind, kann man die Blätter natürlich jeweils wechselweise auch für die anderen Materialien nutzen, sind schließlich beides HM-besetzte Sägeblätter. Aber man muss mit früherem bzw. verstärktem Verschleiß rechnen, der sich in der Schnittqualität bemerkbar macht.

Ich würde sagen: der Ärger (Quali-Verlust) lohnt sich nicht, besser mehrere Blätter vorhalten und kurz wechseln. Falls Du so viel damit arbeitest, dass Dir das Wechseln zu viel Zeit kostet, wird's Zeit für eine zweite Säge ...

Gruß
kuraasu
 

[rpnfan]

Vielen Dank für die Antworten. Beruflich mach' ich was anderes. Sonst würd' ich sicher einfach das nötige Werkzeug kaufen. Aber die Antwort hilft mir deutlich. Dann wird mit "einmal sägen" ein Blatt nicht gleich die Grätsche machen, aber wenn ich doch gelegentlich etwas anders als Holz sägen will ist ein extra Blatt schon empfehlenswert. Mir war der Unterschied der Zahnform nicht bewusst. Danke für den Hinweis. Ich hab' nun auch gesehen, dass das 48er und 56er Multi-Blatt sich in der Zahngeometrie unterscheiden. Das 48 hat einen Sapnwinkel von 0° und das 56er einen negativen Spanwinkel. Wie ich nun gelernt habe ist der negative Spanwinkel wohl auch für härtere Materialien (als Holz), wie z. B. Alu geeigneter, so dass ich dann als Ergänzung zu meinen Holz-Sägeblättern das 56er Blatt kaufen werde! 🙂

[Marc1]

Hi
Wenn ich Kunstoff schneide nehme ich das Holzblatt,
aber wenns Alu ist mache ich mit immer das Multi drauf
auch für kleine sachen.Der Wechsel dauert bei meiner
Maschine keine 2 Minuten.

Gruß Marc