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Reglergenauigkeit GDS 18V-300 im Vergleich zum GDX 18V-200 C

christophmuelle
Aktives Mitglied
Hi,

Ich besitze den GDX 18V-200 C, der mit 0-3.400 U/min regelbarer Drehzahl angegeben ist. Die Drehzahl ist auch wirklich gut und präzise von ganz langsam bis sehr schnell regelbar, wie ich es von meinem Bosch Professional Akkuschrauber kenne.

Weil ich aber einen etwas stärkeren Drehschlagschrauber wollte, freute ich mich, dass es mittlerweile den GDS 18V-300 gibt und habe ihn mir zugelegt. Ich möchte am Ende nur einen besitzen und würden den GDX 18V-200 C dann verkaufen.

Ich habe jetzt allerdings festgestellt, dass die Regelbarkeit vom GDS 18V-300 wirklich sehr schlecht ist. Er ist angegeben mit 0-2.400 U/min. Aber wenn ich die Taste im Vorwärtsmodus ganz behutsam drücke, tut sich erst einmal gar nichts. Dann, nach schon einem gewissen Druck der Taste, rast der Schrauber bereits mit einer irren Geschwindigkeit los, dass es eigentlich selbst für die gröbste Anwendung nicht zu gebrauchen ist. 
Für das Herausschrauben lasse ich mir das noch gefallen, aber beim Einschrauben braucht man überall die Möglichkeit, erst einmal langsam und präzise zu starten. Ich würde schätzen, dass die Drehzahl doch eher bei 500-2.400 U/min liegt. Ich habe im Rückwärtsmodus bei ausgeschaltem ABR getestet, weil das die Drehzahl noch schneller macht.

Das ist bereits das zweite Gerät, was ich probiere mit dem gleichen Ergebnis. Das Erste habe ich durch meinen Händler tauschen lassen, da nach telefonischer Rücksprache mit dem Bosch Professional Support das nicht normal ist. Es soll eigentlich so sein, wie beim GDX 18V-200 C. Beide GDS 18V-300, die ich ausprobiert habe, wurden 10/2019 produziert.

Ich habe Videos der beiden Drehschlagschrauber aufgezeichnet, wie sich die Regelbarkeit bei mir darstellt:
GDX 18V-200 C: 


GDS 18V-300: 


Aus meiner Sicht kann es eigentlich nicht normal sein, den eine Regelung von  "0"-2.400 U/min sieht anders aus.

Was meint ihr? Ist das bei euch auch so?
Ist das normal für diesen Drehschagschauber?
Oder habe ich tatsächlich zwei Montagsgeräte hintereinander bekommen?

Viele Grüße,
Christoph
18 ANTWORTEN 18

higw65
Power User 4
Also das Thema ist nicht neu...und alle Angaben stimmen auch.

Der Regelbereich ist ja von 0 bis 2.400 U/min...aber eben nicht in einer gleichmäßigen Kurve. Die Drehzahl fängt bei 0 an...und dann bewegt sich der Bereich von etwa 300 bis 2-400 U/min (können am Anfang auch weniger sein.

Das ist Bauartbedingt und kein Fehler. Betrifft nicht nur den 300er, sondern auch schon den 250er und auch andere Geräte. Der Hintergrund ist dass man bei den gedachten Einsatzgebieten der GDS die untere Drehzahl nur bedingt benötigt und das Ganze auch immer mit Entwicklungsaufwand und Kosten verbunden ist. Zumal sich die EC-Motoren aus dieser Generation auch nicht so gut regeln lassen wie die Nachfolger.

Gruß GW
Ich bin nur auf der Durchreise...und die Forensoftware sorgt für eine baldige Weiterreise...

christophmuelle
Aktives Mitglied

Hi,

Vielen Dank für Deine informative Antwort.

Kann man also sagen, dass der 300er, obwohl er ca. ein halbes Jahr nach dem 200er hier in Deutschland auf den Markt kam, eigentlich auf einer älteren Motortechnologie fusst, wie der 200er?

Also mein Einsatzzweck sind folgende Dinge.
  • Wechsel von Rädern bei meinem Auto.
  • Und gelegentlich das Lösen von festgerosteten Schrauben über Nüsse oder Bits.
  • Selbstverständlich auch wenn man schon das Gerät hat auch das Einschrauben über Nüsse oder Bits.
Beim Wechsel der Räder beim Auto halte ich mit einer Hand das Rad und mit der Anderen halte ich den Drehschlagschrauber, in den ich schon eine Schraube in die Nuss gelegt habe und führe diesen zum Gewinde und schraube sie dort ein. Deshalb brauche ich einen langsamen Anlauf. Natürlich mit Torsionsstab.

Beim Lösen und Anziehen von kleinen Schrauben, für die man Bits benötigt, möchte ich auch eher langsamere und präzise Drehzahl. So wie man bei einem Akkuschrauber auch nicht von Anfang an mit Vollgaß eine Schraube eindreht, sondern erst wenn sie ein Stück eingedreht wurde. Beim 300er ohne Bitaufnahme wollte ich dann einen Bit-Adapter nutzen.

Kann man also sagen, dass der 300er eher nicht für Einsätze mit Bits oder kleinere Schrauben gedacht ist? Und dafür der 200er besser geeignet ist?

Noch eine grundsätzliche Frage zum Arbeiten mit dem Drehschlagschauber. (Sorry für diese vielleicht Anfängerfrage. Ich bin bisher mehr der Akkuschraubertyp)
Liege ich richtig in der Annahme, dass man die Schraube oder Mutter erstmal von Hand in das Gewinde eindreht, bevor man den Drehschlagschrauber aufsetzt? Damit wäre die anfängliche Drehgeschwinigkeit auch nicht mehr so entscheidend. Ich dachte eigentlich, dass man die Schraube oder Mutter nur auflegt und dann direkt den Drehschlagschrauber ansetzt.

Viele Grüße,
Christoph

higw65
Power User 4
Der 300er ist kein neuer Schrauber...er basiert auf dem 250er (eigentlich identisch) und hat nur die ABR-Funktion drin. Das Gerät gab es schon vor dem 200er...nur nicht in Deutschland.

Wenn man ein Gerät benötigt bei dem man Schrauben ansetzen will...dann ist der 200er das richtige Gerät.

Bei Radschrauben ist es in vielen Werkstätten sogar untersagt die Schrauben mit dem Drehschlagschrauber anzuziehen...und schon gar nicht anzusetzen. Das war aber vor 30 Jahren schon so. Mein alter Meister ist fast ausgeflippt, wenn er das gesehen hat. Auch mit Recht, denn es geht hier nicht um einfache Schrauben und Muttern, sondern um Sicherheitsrelevante Bauteile...

...und wenn jetzt die Leute beim Lesen sage..."das haben wir schon immer so gemacht und nie ist was passiert"...mag sein...und es geht so lange gut wie nix passiert...aber wenn was passiert, dann ist das Geschrei groß.

Mit dem Drehschlagschrauber ansetzen und gegenziehen sollte man wirklich nur machen...wenn man genau weiß was man macht.

Gruß GW
Ich bin nur auf der Durchreise...und die Forensoftware sorgt für eine baldige Weiterreise...

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo
Grundsätzlich ist der GDX besser zu Regeln.
Hat ja auch noch eine Bit aufnahme.
Beim GDS ist das schlichtweg nicht gewollt und
wenn der Regler nicht so feinfühlig ist spart man Geld
bei der Herstellung.Bei Maschinenschrauben braucht man
sowas auch nicht.
Bitte Schrauben und Muttern immer mit der Hand ansetzen
spart einem Zeit und Ärger bzw.Geld.

Gruß Marc
 

Holger_Ertel
Erfahrener 2

.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Leute, benutzt ihr echt nur einen GDS zum Schraubenlösen?
Natürlich sollte man beim Anziehen mit Gefühl das Ganze machen und zeitig stoppen.
Zumindest habe ich so bei mir noch nie eine Schraube zu fest angezogen. Mein Drehmomentschlüssel hatte immer noch genug zu tun.

haifisch18
Power User 4
Im Metall-/Maschinenbau (das ist der Markt, den ich für die GDS sehe), setzen ordentliche Mitarbeiter die Schrauben von Hand ins Gewinde.  Daher kann der Schruaber gerne mit 3-500 Umdrehungen loslegen, ist egal. Man setzt das Gewinde an, setzt die Mutter drauf und zieht durch. 
Maria, Maria, i like it laut!

christophmuelle
Aktives Mitglied
Was mir beim GDS V18-300 auch aufgefallen ist, was sehr komisch ist. Wenn ich die Taste hineindrücke, passiert wie gesagt sehr lange nichts. Also die ersten 5mm startet der Schrauber überhaupt nicht. Dann dreht er wie gesagt plötzlich relativ schnell los.
Wenn ich dann aber die Taste wieder unterhalb  diese 5mm reguliere kann ich ihn plötzlich langsamer regulieren, als er anfänglich anspringt!

Nur nicht direkt von Beginn an. Das ist doch merkwürdig oder?
Das kann doch nicht normal sein?
Wenn er grundsätzlich in der Lage ist langsamer zu drehen, sollte er das doch von Beginn an machen.

es war allerdings so, das dieses Verhalten sowohl beim ersten als auch beim ausgetauschten Gerät so war. Das einzige worauf man dieses gleiche Fehlverhalten? schieben könnte war, dass beide den gleichen Herstellungsmonat haben.

viele grüsse,
Christoph 

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Bei mir werden die Radschrauben auch von Hand angesetzt, bin nämlich auch derjenige der dann die vermackelten Radgewinde oder auch gleich die ganze Radnabe tauschen darf..
Wo habt ihr das aufgeschnappt, war das mal im Fernsehen?
Gruss Willy

 

higw65
Power User 4
 
erstellt von christophmueller am 31.03.2020, 21:00 Uhr
Was mir beim GDS V18-300 auch aufgefallen ist, was sehr komisch ist. Wenn ich die Taste hineindrücke, passiert wie gesagt sehr lange nichts. Also die ersten 5mm startet der Schrauber überhaupt nicht. Dann dreht er wie gesagt plötzlich relativ schnell los.
Wenn ich dann aber die Taste wieder unterhalb  diese 5mm reguliere kann ich ihn plötzlich langsamer regulieren, als er anfänglich anspringt!

Nur nicht direkt von Beginn an. Das ist doch merkwürdig oder?
Das kann doch nicht normal sein?
Wenn er grundsätzlich in der Lage ist langsamer zu drehen, sollte er das doch von Beginn an machen.

es war allerdings so, das dieses Verhalten sowohl beim ersten als auch beim ausgetauschten Gerät so war. Das einzige worauf man dieses gleiche Fehlverhalten? schieben könnte war, dass beide den gleichen Herstellungsmonat haben.
Mag eigentlich keine Vollzitate...aber naja...

Ja...das Verhalten ist normal und betrifft auch andere Geräte...Herstellerübergreifend. Liegt an dem Ansprechverhalten der EC-/Brushless-Motoren und ist kein Fehler. Es ist was Anderes einen Motor zum Laufen zu bringen als ihn dann langsam runterzuregeln.

Gruß GW
Ich bin nur auf der Durchreise...und die Forensoftware sorgt für eine baldige Weiterreise...

higw65
Power User 4
 
erstellt von willyausdemnorden am 31.03.2020, 21:21 Uhr

Wo habt ihr das aufgeschnappt, war das mal im Fernsehen?
Faulheit, Coolness...irgendwo im Film gesehen und das muss man ja nachmachen.

Gruß GW
Ich bin nur auf der Durchreise...und die Forensoftware sorgt für eine baldige Weiterreise...

christophmuelle
Aktives Mitglied
Hi,

naja beim GDX 18V-200 bekommt Bosch das doch auch super hin. Der läuft super sanft an und da gibt es keinen Unterschied zwischen erstem Start und vollem hochdrehen und dann wieder runterregeln bis auf null.

viele grüsse,
Christoph

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo
Wie ich schon mal schrieb ist das bei dem GDS
überhaupt nicht nötig,sich feinfühlig regeln zu lassen....
beim GDR,GDX schon.
Beim Reifelwechsel z.B macht das keinen Sinn.
Da setze ich die Schraube mit der Hand an und mache
sie über Kreuz fest.
Das sind wirklich digitale Geräte.
Beim GDX,GDR wäre die nicht feinfühlige regelbarkeit
fatal.

Gruß Marc
 

haifisch18
Power User 4
Was meinst du mit aufgeschnappt, Willy? Ich komm nicht ganz mit. Das man Maschinenschrauben ohne ansetzen mit der Maschine verarbeitet?
Maria, Maria, i like it laut!

kuraasu
Spezialist 2
Moin,

der Unterschied der Geräte steckt im Motor und in der Regelelektronik.

Der GDX hat einen EC-Motor mit Magnetfeldsensoren, d.h. die Steuerung kann auch bei Stillstand oder niedrigen Drehzahlen jederzeit erkennen, wo sich der Rotor gerade befindet und dann das Drehfeld passend erzeugen. Der Rotor folgt dann dem Magnetfeld und dreht mit der gewünschten Drehzahl.

Der GDS verhält sich dagegen wie ein sogenannter "sensorloser" EC-Motor. Die Steuerung kann nämlich die Lage des Rotors auch dadurch bestimmen, dass sie die Spannung misst, die vom magnetischen Rotor zurück in die Antriebswicklungen induziert wird. Knackpunkt ist nur: damit diese Induktion stattfindet, muss sich der Rotor mit einer gewissen Geschwindigkeit bewegen. Für den Start des Motors bleibt der Elektronik daher nichts anders übrig, als ein Drehfeld für eine ausreichend hohe Drehzahl zu erzeugen und dann abzuwarten, bis der Rotor diesem Feld folgt. Das dauert nur einige Zehntelsekunden, schließlich kann man einen Drehschlagschrauber nicht blockieren - er geht dann in den Schlagmodus über. Wenn der Rotor dann erstmal läuft und die Induktionsspannung messbar ist, kann die Elektronik die Drehzahl auch wieder etwas senken. Aber eine "Lücke" zwischen einer kleinstmöglichen Drehzahl und Null bleibt bei diesem Antriebssystem immer.

Für einen eher groben Drehschlagschrauber wie den GDS 18 V-EC 250 bzw. 18V-300 ABR, der mit seiner 1/2"-Vierkantaufnahme und dem hohen Schlag-Moment ohnehin nicht mehr wirklich für 1/4"-Sechskantbits und 'kleine' Schrauben gedacht ist, passt dieser Motor-Modus eigentlich sogar ganz gut.

Was das Ansetzen von Radschrauben o.ä. mit Drehschlag angeht - das geht genau so lange gut, wie die Schraube nicht verkantet oder verkeilt und auch sonst nichts an sich hat, was sich einer Drehbewegung widersetzt, oberflächlicher Rost oder so. Sobald irgend etwas davon passiert, steigt das nötige Drehmoment beim Eindrehen auf einmal an. Der Drehschlagsschrauber "weiß" aber nicht, dass da gerade ein Problem vorliegt und tut was? Genau, er fängt an zu schlagen. Und das ist in 99% dieser Fälle exakt das Falsche und verschlimmert das Problem nur. Daher: von Hand ansetzen, oder von mir aus mit dem Akkuschrauber oder so. Der bekommt - erst recht mit niedrig eingestellter Rutschkupplung - längst nicht solche hohen Drehmomente hin wie ein Drehschläger, und das ist es genau was man beim Eindrehen der Radmuttern oder ähnlicher Schrauben sicherstellen muss: dass sie sauber in ihrem Gewinde sitzen und am Ende das Rad befestigen statt nur ihren eigenen Dreck oder die Reste des ausgedrehten Gewindes.


Gruß
kuraasu

higw65
Power User 4
 
erstellt von christophmueller am 31.03.2020, 21:36 Uhr

naja beim GDX 18V-200 bekommt Bosch das doch auch super hin. Der läuft super sanft an und da gibt es keinen Unterschied zwischen erstem Start und vollem hochdrehen und dann wieder runterregeln bis auf null.
Neue Generation, neue Entwicklung, andere Anforderungen...und von kuraasu technisch perfekt erklärt 🙂
Ich bin nur auf der Durchreise...und die Forensoftware sorgt für eine baldige Weiterreise...

christophmuelle
Aktives Mitglied
Vielen Dank euch allen und besonders kuraasu für die sehr ausfürlichen Antworten.
Das hat mir sehr weitergeholfen zu verstehen, warum der GDS 18V-300 so ist wie er ist.

Viele Grüße,
Christoph

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Unser Kurassu kennt sich eben ganz genau aus..
Er könnte auch ganz anders schreiben nur verstehen tun das dann die meisten nicht mehr (:)
Gruss Willy