Moin,
@steinefreund: das ganz grobe habe ich ja zu Anfang schon angedeutet; man sieht bei den GCMs bei jeder Preisstufe, was man dafür kriegt.
- Winkel bis 45° sind Standard, aber manchmal braucht man zur Anpassung (z.B. Fußleisten für leicht krumme Wände) knapp mehr, dann ist eine Säge, die 47° oder 48° kann, Gold wert.
- Neigung der Säge ist bei den einseitig angeflanschten Motoren nur zur einen Seite gut möglich, zur anderen begrenzt. Eine andere, aufwändigere Motorkonstruktion ermöglicht beidseitiges Neigen bis 45° (oder sogar mehr), so dass Du mehr Freiheiten hast, das Werkstück von rechts oder links zu sägen.
- Die Blattgröße entscheidet grob über die Schnittkapazität, wobei es genau genommen nur die Schnitthöhe (Blatt-Radius abzüglich Platz für die Achse bzw. Lagerung bzw. Klemmschraube) ist. Die Schnittlänge wird durch den Auszug bestimmt, der entweder auf zwei Gleitlagern oder bei der GDL und ihren beiden neuen Verwandten auf dem Doppel-Gelenkarm basiert. Die 8-Zöller (rund 200 mm Blattdurchmesser) sind die kleinen Sägen, die 10-Zöller (rund 250 mm) die mittleren und die 12er (rund 300 mm) die großen.
Allen gemein ist, dass man den Auszug zum Betrieb als Kappsäge bei schmalen Werkstücken feststellen kann, entweder durch Klemmen der Gleitführung oder durch Blockieren der Gelenkarme. Als Schnittkapazität angegeben ist aber immer der volle Bereich, also mit Auszug. Die Angabe gibt es dann natürlich mehrfach, da sich je nach Gehrung und Neigung nur noch kleinere Werkstücke schneiden lassen (mit Gehrung kürzere, mit Neigung niedrigere). Bei einigen Sägen gibt es zusätzlich noch eine Angabe mit der maximalen Schnitthöhe, die mit einem Abstandshalter erreicht werden kann, wenn man auf etwas Verfahrweg des Auszugs verzichtet. Das ist die Schnitthöhe, bei der die Säge oben am Werkstück anliegt und es unten gerade noch durchsägt. Bei der als "Normalwert" angegebenen Schnittkapazität dagegen taucht das Sägeblatt unten weiter in den Schnittschutz ein, was die mögliche Sägehöhe etwas verringert, aber die Länge erhöht.
Was bleibt sonst noch? Einen Laser zur Anzeige der Schnittlinie haben inzwischen eigentlich alle, wenn auch an unterschiedlichen Stellen im Gehäuse, da liest man dann oft über schnelle Staubablagerungen und dadurch kaum noch sichtbare Laserlinien. Die höherwertigen Sägen haben zwei Laserlinien, eine rechts und eine links vom Blatt. Beide müssen zu Anfang und ggf. auch immer mal wieder geprüft und justiert werden, damit man sich auf sie verlassen kann. Ohnehin gehört die Prüfung und falls nötig das Nachstellen der Winkel und Anschläge bei dieser Art Säge zum Prozedere der Ersteinrichtung unbedingt dazu, also ein bisschen Zeit einplanen vor dem ersten "richtigen" Einsatz, um sich mit der Säge vertraut zu machen. Die BDAs gibt's ja hier auf der Homepage zum Herunterladen, wer schon vorher angucken will, was da auf ihn zukommt.
Rechts und links lässt sich die Auflage fürs Werkstück jeweils etwas verbreitern, bei den einfachen Modellen in Form eines Metallbügels, bei den teureren als flächiger "Tisch". Die Klemmvorrichtung fürs Werkstück ist bei allen, die ich kenne, sehr einfach gehalten. Sie zu nutzen ist zwar Teil der BDA (Werkstück klemmen und nur eine Hand am Griff der Säge, die andere Hand von der Säge fern halten), in der Praxis arbeiten schätzungsweise 99,9% anders mit dieser Art Werkzeug. Wichtig ist: immer Sicherheitsabstand zwischen Fingern und Sägeblatt einhalten. Manche Werkstücke neigen zum Verkanten, kleine Abfallstücke auch direkt zum Wegfliegen im Moment des Durchsägens, also Vorsicht. Auch kleine Holzteile können großes Aua machen, wenn sie plötzlich mit Umfangsgeschwindigkeit des Blatts durch den Raum fliegen.
Absaugen ist immer so ein Thema. Generell verringert eine aktive Absaugung die Staubbelastung erheblich, aber eine Paneelsäge bleibt konstruktionsbedingt immer eine Dreckschleuder und wird nie so sauber wie etwa eine Tauchkreissäge o.ä. mit kompletter Einhausung des Blattes. Wir haben bei den letzten Projekten einfach den GAS 18V-10 am Stutzen laufen lassen, dann steht man wenigsens nicht mehr ganz so stark in einer Spänewolke. Wenn sowas wie ein GAS 35 verfügbar ist, der schafft nochmal mehr weg, klar. Stärkeren Einfluss auf die Absaugung hat allerdings, wie man sägt, sprich ob die Flugbahn der Späne direkt in die Absaugungöffnung geht oder daneben endet.
Last but not least: lange Werkstücke brauchen eine zusätzliche Auflage neben dem eigentlichen Sägetisch. Dafür haben sich mobile, höhenverstellbare Rollenböcke wie z.B. der PTA 1000 gut bewährt. Die mobilen Sägetische aus der GTA-Reihe bringen ebenfalls ausfahrbare Werkstückauflagen mit. Von den Modellen wird der GTA 2500 W oft genutzt, wenn es darum geht, die Säge auf dem Tisch montiert zu transportieren. Beim GTA 3800 und den ähnlich gebauten, kleineren Modellen dagegen ist es besser, Säge und Tisch getrennt voneinander zu transportieren.
Hab ich noch was vergessen? Sicherlich, aber jetzt ist trotzdem erstmal Feierabend
😉Gruß
kuraasu