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GKS 55+ GCE 0°-Winkelfehler, Schnittverlauf

FranzPet
Neuling 2

Hallo Forum,

ich habe mir eine GKS 55+ GCE neu zugelegt um damit Buchenleimholzplatten mit 18 und 26 mm Stärke zu bearbeiten. Dabei sind folgende Themen aufgekommen, bei denen ich für Erfahrungsberichte dankbar wäre:

Nachdem die Maschine erst nach einem Monat zum Einsatz kam, musste ich feststellen, daß an der Grundplatte unten Öl zu erkennen war und auch die Originalschachtel, in der sie bis dahin gelagert war, einen Ölfeck hat. Das Öl tritt vml. im Bereich des Lagers hinter dem Sägeblatt aus. Ist das normal?

Nach den ersten Probeschnitten mit dem Originalblatt Standard for Wood Speed 165x1,7 mit 20 Zähnen ist mir ein doch deutlich zu sehender Winkelfehler > |-1°| bei den Schnitten aufgefallen. Die Gehrungswinkeleinstellung rastet ja nicht ein bei 0°. Kann man den Winkel von -1° bei der Maschine wegjustieren?

Bei einem längeren (Längs-)Schnitt an der Führungsschiene mit einem Expert for Wood 165x1,5 mit 36 Zähnen ist auch ein deutliches Verlaufen des Schnitts um mehrere mm zu erkennen. Das war schätze ich ein Fehlkauf, weil die Stammblattstärke mit 1 mm vml. doch zu dünn ist, oder? Für Längsschnitte vml. auch die Zähnezahl zu groß?

Wollte eigentlich ein Best for Wood 165 x 1,8 mm mit 32 Zähne einsetzen, aber das war noch nicht verfügbar. Gibt es da Erfahrungswerte bzgl. verlaufen? Das Stammblatt hat da ja auch nur 1,3 mm. Oder sollte man für die Längsschnitte unbedingt 20 Zähne verwenden?

Vielen Dank 

Franz

 

 

7 ANTWORTEN 7

JUR
Aktives Mitglied 3

Der Schnittverlauf kann diverse Ursachen haben. Das vorhandene Sägeblatt ist grundsätzlich  nicht ganz optimal für Längsschnitte in Massivholz, die Zähnezahl ist zu hoch, der Spanraum zwischen den Zähnen zu klein, er wird dann überfüllt insbes. wenn dann auch noch mit zu starkem Vorschub gearbeitet wird, verläuft und erzeugt ggf. auch noch "Brandspuren" am Holz.

 

Gehe folgendermaßen vor:

-Mache einen langen Schnitt durch eine Spanplatte  mit der Führungsschiene (hier entstehen nur kurze Späne und die Gefahr der Spanraumüberfüllung ist deutlich geringer), alternativ einen langen Schnitt in Massivholz aber mit sehr geringer Eintauchtiefe max. 10mm und mit sanftem Vorschub. Auch zu schneller Vorschub führt zur Überfüllung des Spanraums und zum Verlauf.

Sollte das Ergebnis jetzt OK sein, Liegt es mit hoher Wahrscheinlichkeit am falschen Sägeblatt.

Ein zweiter Grund kann eine falsch justierte Maschine auf der Grundplatte sein.

Die Justierung der Säge:

-Setze die Maschine mit max. Schnitttiefe auf die Schiene, lege an das Sägeblatt ein langes Stahllineal o.Ä. und überprüfe die Parallelität zwischen Sägeblatt und Schiene. Sollten sich hier Divergenzen zeigen, muss nachjustiert werden. Hierbei darauf achten, dass das Lineal vorne wie hinten an identischen Zähnen anliegt!

20240918_103814[1].jpg

VG Jürgen

Hardy1
Erfahrener 2

Hallo FranzPet, 

bei neuen Elektrowerkzeugen kann schon mal etwas (überflüssiges) Fett austreten. 
Die Gehrungswinkeleinstellungen (die Skalen) an Handkreissägen werden auch gerne mal als „Schätzeisen“ bezeichnet. Ich lege für präzise, rechtwinklige Schnitte ein Haarlineal an das Stammblatt des Kreissägeblattes und den Schenkel auf die Grundplatte, um den Winkel zu justieren. Gegebenenfalls kann man noch einen Probeschnitt machen. Bei Gehrungsschnitten überprüfe ich die Winkeleinstellungen immer durch einen Probeschnitt. 
@JUR hat ja schon einiges zu Längsschnitten geschrieben. Ergänzend möchte ich noch auf die BDA verweisen: „Passen Sie die Schnitttiefe an die Dicke des Werkstücks an. Es sollte weniger als eine volle Zahnhöhe unter dem Werkstück sichtbar sein“.

Mit freundlichem Gruß

Hardy 

FranzPet
Neuling 2

Vielen Dank Hardy und Jürgen für Eure konstruktiven Beiträge.

Werde sobald ich wieder in der Werkstatt bin, die Lage des Blattes vermessen. Kann man die Parallelität des Blattes selbst justieren oder ist das ein Fall für den Service?

Die hohe Zähnezahl beim Längsschnitt hatte ich ja bereits im Verdacht, wollte aber einen möglichst feinen Schnitt haben. Werde es nochmal mit weniger Vorschub probieren. Mein Eindruck war eher, daß es bei zu langsamen Vorschub zu Brandspuren kommt und war vml. deshalb dann etwas zu schnell. Den Hinweis der BDA bzgl. der Schnittiefe hätte ich beachtet, aber werde da nochmal mehr drauf achten.

Das die Gehrungsskala nicht genau ist, war mir soweit bewusst. Genau ablesen ist bei der Skala sowieso nicht möglich. Allerdings war meine Erwartungshaltung schon, daß der 0°-Winkel dem Endanschlag entspricht und dann auch tatsächlich auch ein 0°-Schnitt wird. Der mit Haarwinkel eingestellte 0-Winkel lässt sich aber nicht mit Schrauben an den Endanschlag dauerhaft kalibrieren, oder?

Schöne Grüße

Franz

 

Hardy1
Erfahrener 2

Hallo Franz, 

meines Wissens kann man die Gehrungsskala nicht justieren. 
Eine Justage der Parallelität von Sägeblatt und der Nut für die Führungsschiene ist möglich. @JUR hatte auf seinem Foto gezeigt, dass er dazu die Säge auf eine FSN gesetzt und dann ein Stahllineal außen an das Sägeblatt angelegt hat. Das Lineal muss dann natürlich sowohl vorne als auch hinten an einem Zahn anliegen! Nun lässt sich an dem Spaltmass zwischen FSN und Lineal die Parallelität vom Sägeblatt zur Nut in der Grundplatte der GKS bzw. zur FSN überprüfen. 
Sollte es hier wieder Erwarten Abweichungen geben, muss man die beiden Kunststoff-Träger (Gehrungswinkeleinstellung), mit der die GKS auf der Alugrundplatte verbunden ist, auf der Grundplatte leicht verschieben. Die zu lösenden Schrauben sind in den Kunststoff-Trägern zu sehen. 
Ich habe so eine Justage noch nicht vornehmen müssen, daher alle Angabe ohne Gewähr! Jürgen hat da aber Erfahrung! 

Mit freundlichem Gruß

Hardy 

FranzPet
Neuling 2

Hallo nochmal,

habe mich jetzt nochmal mit der Handkreissäge auseinandersetzen können. Fett ist augenscheinlich keines mehr ausgetreten in der Zwischenzeit was mich schon mal sehr beruhigt.

Habe mittlerweile auf das Best for Wood 165 x 1,8 mm mit 32 Zähnen umgestellt und damit (und inkl. der Tipps) verlaufen die Schnitte nicht mehr! Vielen Dank dafür. Werde das dünnere Blatt mit 36 Zähnen dann nur noch für Querschnitte verwenden.

Eine Überprüfung der 0° Stellung mittels Winkel an Stammblatt und Grundplatte und entsprechendes Fixieren der Gehrungswinkeleinstellung habe ich durchgeführt: Der 0°-Winkel hält dann auch ein paar Schnitte, aber scheint dann wieder verloren zugehen. Auffällig ist, daß sich das Sägeblatt mit minimaler Kraft leicht kippen (ich denke nicht verformen) lässt. Man muss den Winkel also wirklich sehr vorsichtig anlegen. Ein Spiel in der Drehachse ist klar, wegen der Getriebezähne, aber axial und radial hätte ich eine feste Lagerung erwartet. Ist das normal? 

Alles in allem werden die Schnitte jetzt halbwegs rechtwinklig wenn man ca. alle 3 m Schnittlänge den Winkel nachstellt. Ist deutlich aufwendiger als gedacht, aber immerhin machbar. Die Fehlwinkel sind ansonsten mit bloßem Auge zu sehen. Für das Schneiden von längeren 45°-Gehrungen in 27 mm Buche Leimholz muss ich mir dann vml. was anderes einfallen lassen. 

Schöne Grüße und nochmals Danke

Franz

Hardy1
Erfahrener 2

Hallo Franz, 

ein eingestellte Winkel sollte sich eigentlich nicht an deiner GKS verstellen. Die Antriebswelle des Sägeblattes sollte auch weder ein axiales noch ein radiales (Kipp-) Spiel aufweisen. Hast Du die Möglichkeit, das Spiel an deiner GKS mit den Toleranzen einer anderen GKS zu vergleichen? 

MfG Hardy

FranzPet
Neuling 2

Hallo Hardy,

danke für die schnelle Antwort. Bisher hatte ich keine Möglichkeiten zum Vergleich, aber werde dann wohl mal an einem Aussteller in Baumarkt prüfen gehen.

Schöne Grüße

Franz