Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

GBH 2-28 F (Drehmomente und sonstige Bohrungen), GSB 21-2 RCT (Erfahrungen)

kamae
Neuling
Hallo Forengemeinde,

da ich noch keine eigene Bohrmaschine besaß und dennoch sehr werkzeuginteressiert bin, nahm ich zu tätigende Deckenbohrungen zum Anlass, mir eine entsprechende Maschine zu kaufen. Da ich mich an frühere Bohrungen mit einer Schlagbohrmaschine erinnern konnte, die in der Decke ein Kraftakt waren, kaufte ich mir den Bohrhammer GBH 2-28 F.

Ich muss sagen, die Bohrungen waren ein Genuss! Unglaublich, wie unterschiedlich man eine Arbeit empfinden kann, je nachdem, ob einen das Werkzeug unterstützt oder ob man mit einem ungeeigneten Werkzeug kämpfen muss... Der Bohrer ging in die Decke wie in Butter und ich war froh, die Anschaffung des Bohrhammers getätigt zu haben. Ich fühle mich nun auch für künftige Bohrungen dieser Art gut ausgerüstet und fürchte keine Bohrungen in Beton mehr.

Nun überlege ich aber, wie praxistauglich das Gerät bei Bohrungen in andere Materialen ist, wenn man den Hammerschlag ausschaltet. Konkret kommt mir die Nenndrehzahl von 900 Umdrehungen pro Minute (1300 im Leerlauf) so niedrig vor, dass ich mir nach Lesen von Drehzahltipps für verschiedene Materialien und Bohrerdurchmesser die Frage der Praxistauglichkeit stelle. Vielleicht kann mir ja jemand schreiben, für welche anderen Bohrungen als in Beton sich das Gerät trotz der geringen Drehzahl noch eignet. Oder ist die Drehzahl kein Problem, solange man den maximalen Bohrerdurchmesser je Material laut Bedienungsanleitung einhält? Ich habe beim Kauf leider nicht daran gedacht, dass das Gerät kein 2-Gang-Getriebe hat, mit dem auch höhere Drehzahlen möglich wären.

Desweiteren kann ich leider keine Informationen über das Drehmoment (hart und weich) für das Gerät finden. Es fällt mir daher schwer zu beurteilen, ob man das Gerät als "Notersatz" für mittlere bis höhere Drehmomente (im Heimwerkerbereich) bei Schrauben einsetzen könnte, wenn Kleinstgeräte wie der Bosch Ixo versagen.

Ich hatte übrigens ursprünglich vor, das Gerät durch die Schlagbohrmaschine GSB 21-2 RCT zu ergänzen, so dass jedes Gerät je nach Material seine Vorteile hätte ausspielen können. Leider habe ich mit der GSB scheinbar kein Glück: Das erste Gerät hat im zweiten Gang in der Schraubstellung selbst bei mittlerer Drehmomentseinstellung beim Eindrehen ein extrem lautes Geräusch bei Last von sich gegeben, so als wenn das Getriebe durchrutscht statt die elektronische Drehmomentabschaltung erfolgt; es hat danach auch übel gerochen, Rauch konnte ich aber nicht vernehmen.

Also beauftragte ich eine Ersatzlieferung (einen großen Onlinehändler darf man hier bestimmt nicht beim Namen nennen), die erst so lange dauerte, dass ich die Produktregistrierung nicht mehr durchführen konnte, und dann war das Siegel am Gerätekoffer bereits bei Erhalt gerissen! Nun weiß ich auch nicht, ob die Ersatzlieferung bereits gebraucht war (dafür bin ich nicht bereit, den Neupreis zu zahlen), oder ob der Händler - wie man als Begründung in einigen Rezensionen liest - nur den Inhalt geprüft hat. Deshalb weiß ich auch nicht, ob der laienhaft abgeschliffene Haltesteg im Koffer von Bosch durchgeführt wurde (damit die Maschine richtig in den Koffer passt) oder jemand anderes da Hand angelegt hat. Der Haltesteg ist dadurch nun am Ende leicht breiter und leicht nach rechts gebogen, so dass ich den Koffer nur schließen kann, wenn ich den Deckel beim Schließen nach links biege. Das ist mir sehr suspekt, weshalb ich einen erneuten Umtausch vornehmen lassen wollte. Mir wurde bei der Abwicklung in meinem Kundenbereich der Website aber nur die Erstattung als Gutschein angeboten, die ich nun ausgewählt habe. Ich bin noch unschlüssig, ob ich alles nun zurücksende oder das Gerät doch noch so akzeptiere.

Das alles führte mich zu den Gedanken, ob ich vielleicht statt der GSB 21-2 RCT einen Akku-(Schlag?)-Bohrschrauber kaufen sollte und die härteren Einsätze mit dem Bohrhammer abdecke. Aber letzteres ist für mich insbesondere wegen der niedrigeren Drehzahl (siehe oben) fraglich.

Ich würde mich freuen, eure Gedanken dazu zu hören. Mein Interesse an Werkzeugen ist groß und ich bin ehrlich: Ich habe gerade keinen konkreten Einsatz für eine GSB. Aber mir ist unwohl bei dem Gedanken, das Werkzeug erst dann - womöglich unter Zeitdruck - kaufen zu müssen, wenn ich andere Standardaufgaben (Loch in die Wand, Möbel schrauben, ...) vornehmen muss. Ich möchte lieber im Vorhinein in Ruhe eine Auswahl treffen, statt im anderen Fall schnell "irgendwas" zu kaufen. Vor allem würde ich gerne den Werkzeugbereich möglichst gleichförmig mit wenig Überlagerung aufbauen und dafür muss man ein wenig künftige mögliche Käufe berücksichtigen. Wenn ich bspw. doch noch die 21-2 RCT behalten und mir eine GSR 12V-20 kaufen würde, ich für letztere aber noch mehr Kraft bräuchte und noch eine 18V-GSB anschaffen würde, so würde sich die ggf. so sehr mit der 21-2 RCT vom Anwendungsbereich im Heimwerkerbereich überschneiden, dass ich lieber gleich eine 18V-GSB statt der 21-2 RCT nehmen sollte.

Ich freue mich auf eure Antworten und Empfehlungen, die würden mir sehr helfen!
2 ANTWORTEN 2

higw65
Power User 4
 
erstellt von kamae am 22.11.2017, 22:52 Uhr
...
 Es fällt mir daher schwer zu beurteilen, ob man das Gerät als "Notersatz" für mittlere bis höhere Drehmomente (im Heimwerkerbereich) bei Schrauben einsetzen könnte, wenn Kleinstgeräte wie der Bosch Ixo versagen.
...
Äh...nein.

Langer Text, Alles sauber umschrieben und auch die richtigen Gedanken gemacht.

Das erste Gerät was mir jetzt dazu einfällt...und mit dem Du wirklich viel machen kannst...der GSR 18 V-EC FC2 ...ohne den Bohrhammeraufsatz.

Gruß GW
 
ACHTUNG: Texte können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten! Zu Risiken und Nebenwirkungen konsultieren Sie ihren Psychiater.

Hermen
Power User 4
Hallo Kamae,

Deine Überlegungen gehen schon in die richtige Richtung, dennoch mal kurz ein Überblick für was du welches Gerät verwenden kannst:

- Bohrhammer (Hier GBH 2-28F):
Da du dich hier idealerweise für das stärkste Modell der 2-Kg-Klasse entschieden hast, sind (wie du bereits selber erkannt hast) Bohrungen in Beton natürlich ein leichtes (auch mal mit größeren und längeren Bohrern oder auch mit Hammerfesten Bohrkronen bzw. ohne Schlag mit Dia-Bohrkronen).
Klar kannst du damit auch Meißeln (wobei hier eher in Ziegel, Poroton, Kalksandstein, ..., weniger in Beton).

Bedingt durch das Wechselfutter kann auch mit Rundschaftbohrern gebohrt werden.
Klar kann man damit auch in Holz, Metall, Fliesen, ect. Bohren (hier natürlich ohne Schlag).
Aber logischerweise (bedingt durch die Konzeption als Bohrhammer) nicht immer so gut wie mit einer deutlich höher drehenden Bohrmaschine.
In deinem Fall kann man recht gut vergleichen, da der GBH mit 900U/min. genau das schafft was der GSB 2-21 RCT im ersten Gang leistet (was aber nicht zwingen auch das Drehmoment betrifft).

-Schlagbohrmaschine (Hier GSB 2-21 RCT):
Hier hast du auch zur TopVariante gegriffen.
Das Rastenschlagwerk ist aber ein anderes Konzept als das Hammerwerk vom Bohrhammer.
Dieses hat zwar eine deutlich höhere Schlagzahl als ein Bohrhammer, dafür sind die Einzelschläge deutlich schwächer. Zusätzlich sollte man bei einer Schlagbohrmaschine (=SBM) bedenken, dass man immer Druck ausüben muss um eine Schlagwirkung zu erzeugen (beim Bohrhammer benötigt man nur so viel Druck das dieser nicht springt).
Bedingt durch das Konzept einer SBM ist diese beim Bohren in Holz, Metall aber auch nicht so exakt wie eine gute (reine) Bohrmaschine, da wg. dem Rastenschlagwerk auch ein gewisses Spiel vorhanden ist.

Das mag jetzt nicht zwingend bei handgeführten Bohrungen den Unterschied spielen, aber es ist u.U. dann zu erkennen, wenn man mit der Bohrmaschine im Bohrständer eingespannt exakte und reproduzierbare Bohrungen benötigt (gerade bei Bohrungen in Metall).

Auf die (reine) Bohrmaschine gehe ich nicht mehr ein (Unterschiede dürften ja klar sein).

Nun, was schafft man sich an?

Hier kommt es auch stark auf die zu bohrenden Materialien an.


Beton klar = erste Wahl Bohrhammer (hast du), zweite Wahl = gute SBM (brauchst du dafür ja nicht mehr).

Ziegel ..... und hier wird es schwierig. Früher war eine SBM dafür die erste Wahl. Die massiven Ziegel oder die alten Hochlochziegel im Reichsformat waren gegenüber dem Schlag aus einer SBM unempfindlich.
Das hat sich mit modernen Baustoffen mit sehr filigranen Stegen aber geändert.
Bei vielen modernen Baustoffen im Mauerbereich darf lt. den technischen Datenblättern kein Schlag mehr verwendet werden.
Hier muss zwingend ohne Schlag mit einem geeigneten, scharfen Bohrer (z.B. Bosch CYL 9 MC) gebohrt werden.

Also stellt sich schon mal die Frage ob du überhaupt eine SBM benötigst.

Denn diese Bohrungen ohne Schlag kann auch dein GBH mit dem Wechselfutter erledigen.

Auch ist im Alltag ein Akku(schlag)bohrschrauber sehr empfehlenswert, da dieser dank Li-Ion-Akkus schnell einsetzbar ist.

Beim Akkuschrauber muss man aber auch unterscheiden was man benötigt.
Dazu aber erst, wenn du dir im klaren bist, für was du welche Bohrmaschine benötigst bzw. welche Materialien du Bohren möchtest.
 
Nichts ist beständiger wie die Veränderung!