Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

D-tect 150 Genauigkeit der Bohrtiefe

werkzeugfetish
Aktives Mitglied
Hej zusammen!

Habe mal eine Frage zur Genauigkeit der Bohrtiefenanzeige beim d-tect 150. Diese wird ja hier im Forum und auch in Testberichten immer sehr gelobt. Auch wenn ich nicht wirklich vorhabe gegen ein angezeigtes Objekt zu bohren, wäre eine präzise Anzeige schon toll.

Anhand von zwei "Versuchsaufbauten" habe ich mal eine Situation nachgestellt. Dabei ist der Unterschied zwischen der Anzeige auf dem Display und der tatsächlichen Tiefe schon recht deutlich.

Kann diese Diskrepanz am "Aufbau" liegen? Oder am gewählten Modus? 
Wie sind da eure Erfahrungen?

Vielen Dank!
13273747.jpg13273745.jpg13273749.jpg13273751.jpg
16 ANTWORTEN 16

higw65
Power User 4
Du verwendest bei Holz den Beton Spezial und bei Beton den Universalmodus.

Verwende mal bei deinen Versuchsaufbauten für die Holzplatte den Trockenbau-Modus und für die Betonplatte den Beton Spezial-Modus.

Aber Du beschäftigst dich damit...und das ist wichtig. Keine Ahnung wie oft ich schon gelesen und gehört habe wie schlecht und überteuert die D-Tect sind...dabei sind es zu 95% Anwenderfehler.
Ich empfehle hier auch das Studium der Bedienungsanleitung und mach einfach noch mehr Tests, denn nur mit Übung kann man die Geräte gut einsetzen. Dann sind es aber echte Helfer.
Muss gestehen...setze meine D-Tect nicht nicht sehr häufig ein und muss dann auch immer wieder überlegen wie das dann war 🙂

Gruß GW


 
ACHTUNG: Texte können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten! Zu Risiken und Nebenwirkungen konsultieren Sie ihren Psychiater.

Stefan_Frisch
Power User 4
Hallo,
Gerald hat zu 100% Recht!
Wenn mich nicht alles täuscht, hat Bosch bei der Bohrtiefe aber auch eine zusätzliche Sicherheitsreserve „eingebaut“.

Gruß
Stefan

kuraasu
Spezialist 2
Moin,

wenn ich mich recht erinnere hatte ybarian auch schon einmal darüber berichtet, dass die angezeigte Bohrtiefe absichtlich niedriger ausfällt als der Abstand zum tatsächlich gemessenen Objekt, damit dieses beim Bohren nicht beschädigt wird.

Kurz noch zum Funktionsprinzip: der Detektor arbeitet ja mit Radar, also mit elektromagnetischer Strahlung. Die Abstandsmessung zum jeweiligen Objekt ist eigentlich im Gerät eine Zeitmessung, und mit der "Lichtgeschwindigkeit" ergibt sich dann die gesuchte Länge. Nun ist das, was man als normalen Zahlenwert für die Lichtgeschwindigkeit kennt allerdings nur im luftleeren Raum, im Vakuum, gültig - sobald da irgendeine Form von Materie mit im Spiel ist, sinkt die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Strahlung ab. In Glas z.B. ist das normale, sichtbare Licht um einen Faktor 1,5 langsamer, also "nur noch" rund 200.000 km/s statt 300.000 km/s. Gleiches gilt, auch wenn diese für Licht nicht durchsichtig sind, für Beton und andere Wandmaterialien, wenn es eben um Radar geht. Aus dem Grund muss man dem D-tect mit Hilfe des Messmodus sagen, was es als Wand erwarten soll, denn andernfalls rechnet die Software da drin mit der falschen Geschwindigkeit und liefert dann auch falsche Messwerte für die Objekttiefe.


Gruß
kuraasu

willyausdemnorden
Power User 4
Moin
Genau das hab ich nie verstanden, wie kann das Radar durch diese Materialien genau erkennen wie tief das Eisen liegt??
Kuraasu, sehr schön erklärt !!!!
Es gibt zig verschiendene Betone mit zig verschiedenen Zuschlagstoffen und Bindemitteln und Hilfsmitteln und wehe der Einschaler hat die Eisenreste inklu, einer handvoll alter Nägel mit entsorgt (:)
Oder sie haben mal nicht so gut verdichtet, sieht man ja öfter nach dem Ausschalen..
Bei Steinen gibt verschiendene Festigkeitsklassen und welcher Handwerker kann erkennen was für Steinsorte unter dem Putz genau ist?
Was mich wundert ist das ÜBERHAUPT ein halbswegs brauchbares Ergebnis kommt??
Gruss Willy

werkzeugfetish
Aktives Mitglied
Hallo zusammen,
danke für die Einschätzungen und die Ausführung zum Funktionsprinzip.
Habe gestern eine neue "Messreihe" mit recht positiven Ergebnissen durchgeführt. Details liefere ich aus zeitlichen Gründen später nach.
Interessehalbe habe ich den d-Tect 150 über einen wasssergefüllten Gartenschlauch laufen lassen und war sehr erstaunt, das mir rein garnichts angezeigt wurde, obwohl lt. Bda wassergefüllte  Kunststoffrohre (Schlauch aus Gummi?) gefunden werden sollten.
Der d-Tect 120 hat auf den Schlauch sofort und wiederholgenau reagiert.
vg
Andreas
13276042.jpeg13276044.jpeg

werkzeugfetish
Aktives Mitglied
Nachtrag 
1. Bild Modus flächenheizung, da fand er nix.
2. Bild universalmodus, da zeigte er den Schlauch, aber halt im falschen modus
13276052.jpeg

haifisch18
Power User 4
bei der Flächenheizung sucht er vermutlich nach Rohren, die IM Beton/Estrich/Putz eingearbeitet sind. Dein Schlauch liegt aber luftumgeben UNTER dem Betonstein?

Der 120er ist da wesentlich einfacher zu bedienen, kann dafür halt nicht so viel.
Maria, Maria, i like it laut!

werkzeugfetish
Aktives Mitglied
Mit der Ausführung von kuraasu lässt sich das natürlich einfach erklären: die Software lässt die Radarstrahlen eine bestimmte Dichte suchen, welche aber nicht da ist, also wird sich nichts gefunden.  Aber ich denke mal er sucht ein Wassergefülltes Rohr, und nicht ein Rohr im estrich?
in meinem Bekanntenkreis hat leider niemand eine Fußbodenheizung, sonst hätte man da mal testen können ...
vg

kuraasu
Spezialist 2
Ja und nein ...

Jetzt wird es ein wenig komplizierter, aber ich versuchs mal möglichst einfach auseinanderzupflücken. Da ist jetzt eine gute Portion Raten dabei was die Details angeht und ob das jetzt im D-tect wirklich genau so läuft, aber ich hoffe das zugrundeliegende Prinzip wird klar.

Zuerst mal dazu wie man sowas im normalen Bereich kennt, also Radar aufm Schiff oder im Luftverkehr. Da sind die Laufzeiten deutlich größer, man sendet einen Impuls aus und bekommt dann irgendwann (aber immernoch in Sekundenbruchteilen) einen reflektierten Impuls zurück. Laufzeit messen, Lichtgeschwindigkeit reinrechnen, fertig. Etwas langsamer kennt man das ja auch aus diversen U-Boot-Filmen, Jagd auf Roter Oktober und so, nur halt dort mit Schall (Sonar). "Ping" ... ... ... "pong" ... "Käpt'n, Kontakt in drei Meilen ..." usw. Dabei sind diese typischen "Ping"-Geräusche die gesendeten bzw. empfangenen Impulse.

Bei so einer "kurzen" Anwendung wie beim D-tect läuft das etwas anders, denn da ist der Antwortimpuls schon da während der Sendeimpuls noch gar nicht vollständig 'rausgegangen ist. Dafür gibt's Filtertechniken, um das (sogar bei nur einer Antenne für Senden und Empfangen) auseinanderzuhalten; die Details spare ich mir jetzt aber sonst wird es unübersichtlich. Die Sache ist die: dieser Filter ist üblicherweise zweigeteilt aufgebaut, einmal in Hardware (Hochfrequenz-Elektronik direkt an der Antenne) und dann nochmal zusätzlich in Software, also in der Datenauswertung dahinter. Und dieser Software-Filter ist der Knackpunkt. Der "sucht" jetzt im Betrieb nämlich nach dem passenden Signal. Um bei dem obigen Schall-Beispiel zu bleiben: wenn der Filter gemäß dem eingestellten Modus ein kurzes, scharfes "pong" sucht, das Objekt aber ein langgezogenes "piiuuuuunnnnnnnnng" zurückgibt (Signalverzerrung durch Dämpfung am Objekt und an der Materie drumherum), dann funktioniert das nicht so recht, oder wenn dann mit unzuverlässigen Werten. Erst wenn man dem Gerät sagt, dass es (auch) auf "piiuuuuunnnnnnnnng" achten soll, kommt ein Messergebnis raus.


Gruß
kuraasu

werkzeugfetish
Aktives Mitglied

Hallo zusammen!
 
Hat etwas gedauert, aber nun habe ich wieder Zeit mich zu melden.
 
@kuraasu:
Vielen Dank für Deine ausführliche Erklärung. Wenn ich deine Ausführung richtig verstanden habe, lag ich mit meiner Vermutung nicht ganz daneben: da mein "Versuchsaufbau" nicht die Realität wiederspiegelt, kann der d-tect150 mit den Signalen nichts anfangen? Er sucht nach dem Signal das aber nicht durch festes Material, sondern durch die Luft "läuft" und somit stimmen die programmierten Werte nicht.
 
Zu dem Anfangsthema "Genauigkeit der angezeigten Bohrtiefe" habe noch einmal Messungen gemacht. 
"Versuchsaufbau": eine Gehwegplatte aus Beton auf zwei Kanthölzern. Darunter habe ich dann abgestimmt auf die max. Suchtiefe des d-tect verschieden Gegenstände gelegt. (Kantholz, Metalprofil, Stromkabel).
Je Modus und Material habe ich drei Messungen durchgeführt, und den Mittelwert notiert. Zusätzlich habe ich den d-tect weitere 3 Mal drüberfahren lassen, ihn dabei aber um 180° gedreht. Dabei kamen manchmal leicht abweichende (1-3mm) Werte heraus.
Zur Besseren Ablesbarkeit habe ich die Werte in eine Tabelle gebastelt, und angefügt.
 
Da ich niemals auf ein angezeigtes Objekt zubohren werde, ist mir die Genauigkeit der Tiefenanzeige nicht so wichtig. Möchte nur verstehen, warum ein 500.- teures Gerät hier tlw. Toleranzen von fast 20mm anzeigt. Oder ob dies der Hinweis auf einen grundsätzlichen Fehler des Gerätes wäre.
Zumal die angezeigte Objekttiefe oft nicht ausreichen dürfte, um einen Dübel zu verankern. Ein Fischer UX 6x50 benötigt eine Bohrlochtiefe von 60mm, dies entspricht der max. Messtiefe des d-tect im Universalmodus.
 
Das stromführende Leitungen selbst nach 10-maligem Überfahren nicht angezeigt werden, war im Forum ja schon Thema, und higw65 hat dazu ein paar schöne Videos gemacht.
 
Die Anzeige eines Obektes wird absolut perfekt angezeigt. Somit kann ich das machen was mir bei der Anschaffung des 150ers wichtig war, max. Nah an ein Objekt "heranbohren" (Natürlich mit etwas respektvollem Abstand, ein kleiner Kiesel in der Wand, und der Bohrer verspringt) 
 
Bild 1 : Tabelle
Bild 2 : Gehwegplatte/Versuchsaufbau
Bild 3 : Angezeigte Kupferleitung im Modus Flächenheizung (Wert kann aber nicht stimmen, da die Platte schon 4,4cm dick ist)
Bild 4 : die Bierflasche findet er in keinem Modus....
Bild 5 : angezeigte Wasserleitung unter Fliese, aber ohne Angaben zur Objekttiefe.
Bild 6 : im Modus Flächenheizung wird die Holzlatte nahezu perfekt angezeigt
 
Grüße
Andreas
13292112.jpg
13292116.jpg13292114.jpg13292108.jpg13292118.jpg13292110.jpg

haifisch18
Power User 4
Der Versuchsaufbau krankt doch weiterhin an dem Fehler, dass du die Objekte nicht IM Beton liegen hast sondern UNTER dem Beton IN der Luft. 
Maria, Maria, i like it laut!

werkzeugfetish
Aktives Mitglied
Damit wirst Du wohl recht haben. Leider habe ich derzeit keine Möglichkeit, unter realen Bedingungen zu messen. 
Habe mir auch keine großen Gedanken über die Wirkungsweise insbesondere mit den Filtern und der Weg/Zeit-Strecke gemacht. Dachte eher an die Funktionsweise eines Echolots.
Werde mir was anderes überlegen.

Da-Berti
Power User 2
Hallo Werkzeugfetisch,

sollte bei Dir in der Nähe mal eine Werkzeugmesse (auf der auch Bosch vertreten ist) sein, dann kann man dort sich die Geräte auch mal erklären lassen. Gute Werkzeughändler bieten diesen Service auch an, ab hier bin ich eher vorsichtig, was die Beratung angeht!
Vielleicht hilft Dir das auch weiter!

VG
Berthold
Bosch, professional tools for professional workers! Like us ;-)!

werkzeugfetish
Aktives Mitglied
Hallo zusammen!

Wollte euch mal meine behaarten Arme zeigen...

Möchte gerne das Thema Bohrtiefe noch einmal kurz aufgreifen, da ich heute mal praxisbezogen messen konnte.
Vorab: werde niemals auf eine detektierte Stromleitung zu bohren, selbts wenn die angeblich 6cm tief sein sollte!

Es handelt sich um eine "klassische" Mauerwerkswand in einem Haus aus den 1930er Jahren. Vom Lichtschalter geht die Stromleitung ziemlich exakt waagerecht nach oben zur Decke hin weg. Gemessen wurde im Universal-Modus.
Mag ja sein, dass der Elektriker beim Schlitzeklobben eher faul war, aber 0,7mm (in späteren Meßgang waren es auch 0,0) finde ich doch sehr wenig..?

Mir geht es nur um die generelle Funktion; und ob bei meinem d-tect evtl. was nicht stimmt. Wenn sende ich ihn lieber mal zum Service ein.

VG
Andreas
13339827.jpg13339785.jpg13339789.jpg13339787.jpg13339791.jpg13339829.jpg13339783.jpg

mack3457
Treuer Fan
Das kann gut sein mit der geringen Tiefe. Bei uns (Baujahr 1906, grundlegend erneuert ca. 1969) liegen die Leitungen oftmals auch nur im Putz oder gerade so abgedeckt vom Putz und / oder der Tapete.

Wenn Du in die Schalterdose schaust, siehst Du möglicherweise, ob die Kabel die Dose oberflächlich oder tiefer verlassen.

Grüße
Thomas Mack

higw65
Power User 4
Grad bei alten Häusern sind das meistens NYIF Stegleitungen, die auf das Mauerwerk genagelt und dann mit Putz überzogen werden. Mit Schlitze kloppen war da Nichts. Da reicht ein kurzer Nagel um die Leitung zu treffen.

Gruß GW
ACHTUNG: Texte können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten! Zu Risiken und Nebenwirkungen konsultieren Sie ihren Psychiater.