am 12.04.2023 15:46
Guten Tag,
ich stehe vor der Entscheidung den Bosch GDS 18 V-LI HT weg zu tun und mir den GDS 18V-450 HC zu zu legen. Das der GDS 18V-450 HC 800nm Lösemoment und 450nm Festziehmoment aufbringt findet man ja recht schnell heraus. Beim alten Bosch GDS 18 V-LI HT heißt es jedoch immer nur 650nm. Gibt es hier jemanden der mir beide Daten geben könnte sowohl Lösemoment als auch Festziehmoment bzw. diese einordnen kann? Dafür wäre ich sehr dankbar.
am 12.04.2023 16:26
Moin
Früher gabs Hebelgesetze, bsp. Schraubenschlüssel beim Trecker ,eine Radschraube mit 1m Rohr und ein Helfer (65kg) nach links drehen, grad bei 650nm geschafft 😃
Heute alles anders, heute kann ein Akkuschlagschrauber nach rechts als auch nach links drehen, (Gewinde re+li !!!, bei einigen Sportwagen Radbolzen nach LINKS festziehen, nach RECHTS lösen!! aufpassen!!)
Von daher völlig egal re oder li.
Angeblich sollen die bereits festgezogenen Schrauber beim Bosch auch höhere Werte nach LÖSEN der Schraube sein ...
Hole Deinen guten GDS für 450, 650, 1000...egal wie, Deine Autoschrauben ,als auch deine Baustellen völlig reichen.
Alles anderes nur Verwirrungen, eher bei der Kirche glauben 😀
Gruss Willy
Die neueren Ingenieure können den GDS
12.04.2023 18:32 - bearbeitet 12.04.2023 18:36
Soweit ich mich erinnere gab es nie eine offizielle Aussage oder Angabe seitens Bosch was der HT tatchächlich an Drehmoment beim lösen aufbringt.
Edit:
Die Tabelle gibt nur die Festigkeitsklassen verschiedener Schrauben wieder. Hat also mit dem Drehmoment des HT nichts zu tun. Sorry
In der Bedienungsanleitung des HT (auf Seite 9) ist eine Tabelle abgebildet was er beim Anzugsdrehmoment liefert.
am 12.04.2023 18:34
https://www.bosch-professional.com/binary/ocsmedia/optimized/full/o293767v21_160992A4PS_201810.pdf
Das wäre die Bedienungsanleitung zum GDS HT
am 12.04.2023 20:54
Hallo Wechte97
ich besitze den GDS 12V-115 und bei diesem ist auch nur ein Max. Anzugsdrehmoment angegeben. Auf Nachfrage (bei der Bosch Anwenderberatung) sagte man mir, dass das Max. Losbrechmoment bei diesem Drehschlagschrauber mit dem Max. Anziehdrehmoment identisch sei! Dies soll z.B. auch beim GDS 18V-300 der Fall sein.
Ich habe diesen Sachverhalt nie richtig verstanden, da man beim Lösen einer Schraube/Mutter ja eigentlich immer ein höheres Losbrechmoment benötigt!
Bei meinem GDX 18V-210 C dagegen ist das Lösemoment deutlich höher als das Anzugsdrehmoment angegeben (370/210 Nm).
Mit freundlichem Gruß
Hardy
am 13.04.2023 08:18
Hallo,
den GDS 18V-Li HT gegen einen GDS 18V-450 HC ersetzen? Ob das eine gute Idee ist? Reicht den der Li HT nicht aus? Ich kenne jetzt den 18V-450 HC nicht, wage aber zu bezweifeln, dass der wirklich mehr Lösemoment hat als der HT. Wenn, dann würde ich schon direkt zum 1000er gehen. Preislich ist der fürs gleiche Geld zu haben und da er als BiTurbo Gerät zählt, gibts da aktuell nen besseren ProDeal dazu.
Grüße
13.04.2023 09:57 - bearbeitet 13.04.2023 09:57
Ich habe die Tage einen Bericht auf Youtube zu (u.a.) zum Li HT und zum neuen GDS 18V-330 (ähnlich dem 450) gesehen. Interessant ist der zeitliche Verlauf des Drehmoments. Der 650er überholt den 330er erst nach knapp 7 Sekunden Schlagzeit. Der 330er legt aus dem Stand und in den ersten Sekunden sichtbar kräftiger los. Wenn man also nicht ewig schlagen lässt, ist schon der 330er in der Praxis stärker. Das ist wohl dem älteren Antrieb geschuldet, der langsamer dreht. Der 450er wird in der Praxis m.E. nicht schlechter liegen.
Nebenbei wurde auch der Unterschied 8Ah zu 12Ah am GDS 18V-1000 untersucht. Kein nennenswerter Vorteil.
Da das Video nicht von einem Händler stammt, ist es hoffentlich ok, wenn ich das hier verlinke:
13.04.2023 13:25 - bearbeitet 13.04.2023 13:26
Danke bis hier hin für alle Antworten! Das Video ist sehr aussagekräftig. Der GDS 18V-330 HC liefert beim festziehen 12Nm mehr und beim lösen 110Nm weniger als der GDS 18 V-LI HT.
Der GDS 18V-450 HC wird also sehr wahrscheinlich stärker sein als der GDS 18 V-LI HT.
am 13.04.2023 14:23
Ich habe nochmal in die Tabelle geschaut, die 330 aus der Gerätebezeichnung beziehen sich auf amerikanische Foot-Pounds, d.h. wir dürften hier schon den 450er gesehen haben. Aber wer lässt sein Gerät in der Praxis so lange schlagen, dass der HT seine größere Kraft überhaupt zeigen könnte?
am 13.04.2023 17:12
Was man in diesem Forum (und auch in diesem Beitrag) immer wieder liest, ist der Irrglaube, dass das Losbrechmoment höher als das Anzugsmoment ist. Das ist einfach falsch und basiert wahrscheinlich auf den Erfahrungen mit korrodierten Schrauben. Normalerweise ist das Lösemoment IMMER NIEDRIGER als das Anzugsmoment. Theoretisch erklärbar durch den Wegfall des Momentes in der Gewindesteigung, aber auch praktisch immer messbar.
am 13.04.2023 18:50
Hallo church,
genau das ist meine Erfahrung! Metrische Verschraubungen im Aussenbereich! Da liegt das Losbrechmoment oft erheblich über dem Anzugsdrehmoment!
Bei nicht korrodierten Verschraubungen kann ich deine Argumentation aber nachvollziehen!
Mit freundlichem Gruß
Hardy
am 13.04.2023 19:04
Zustimmung. Aber schon beim Schrauben am Pkw kommen ggf. die korrodierten Schrauben oder welche mit Schraubensicherung ins Spiel. Für viele sind die GDS Helfer beim Radwechsel.
am 14.04.2023 15:03
Wobei ich gerade beim Radwechsel nicht nachvollziehen kann, warum die Schrauben festsitzen sollten. Normalerweise werden die ja 2x pro Jahr gelöst. Bei mir kann ich immer beobachten, dass das Lösemoment 140Nm beträgt, wobei sie mit 160Nm angezogen wurden, also alles konform zur Physik. Ich nutze dafür einen digitalen Drehmomentschlüssel...
14.04.2023 15:21 - bearbeitet 14.04.2023 15:33
Ich selber hatte auch noch nie Probleme beim Lösen. Kommt immer auch auf Alter und Pflegezustand an. Ein Kollege hat hingegen beim Lösen mit Verlängerung sogar eine Radschraube abgerissen. Bei Allwetterreifen werden die eben nicht 2x im Jahr gelöst. Wenn dann Jahre vorher der Reifendienst mit Rattermax in Einstellung "Leopard II" dran war, brauchst du alles Lösemoment, was du nur finden kannst.
Genauso beim Lösen von Rippschrauben am Bremssattelhalter. Vor Jahren mal mit 200Nm angezogen und durch den Rippkopf gesichert. Da brauchst du auch viel Schmackes. Oder die Schraube der Kurbelwellenriemenscheibe. Oder Bundmutter der Radnabe...
Ich verstehe nicht, warum der TE für seinen Wunsch nach hohem Lösemoment verurteilt wird. Er wird schon wissen, warum er das braucht. Und Bosch wird ebenso wissen, warum alle neuere GDS mehr Löse- als Anziehmoment haben.
am 14.04.2023 21:53
Hallo church,
ich fand deinen Hinweis, dass bei (nicht korrodierten!) Schrauben der Lösemoment nicht höher wie der Anziedrehmoment ist, sehr interessant! Hatte darüber nie nachgedacht, aber beim Lösen solcher Schrauben auch nie Probleme gehabt.
Ganz anders sieht es bei älteren Verschraubungen im Aussenbereich aus, wo ich schon Schrauben abflexen und ausbohren musste.
Oder bei meinen Ganzjahresreifen. Aufgrund schlechter Erfahrungen löse ich meine Radschrauben immer nach einem Werkstattbesuch und ziehe sie dann über Kreuz und zum Schluss mit einem Drehmomentschlüssel an. Diese Schrauben bekomme ich auch noch nach z.B. 2 Jahren ohne Probleme von Hand los.
Ein Nachbar gibt Kupfer- oder Keramikpaste an Schrauben, die er im Aussenbereich verschraubt, um Korrosion zu vermeiden. Bei Radschrauben/Muttern wird dies sehr Kontrovers diskutiert, daher nehme ich bei meinen Radschrauben davon Abstand.
Mit freundlichem Gruß
Hardy
am 14.04.2023 15:49
Also mein Beitrag war eher genereller Natur, da man hier oft liest, dass Lösemomente höher als Anzugsmomente sein sollen, was einfach nicht stimmt. Hat nichts mit Verurteilung zu tun...