Dies ist mein erster Strang hier im Forum also:
Ich bin mitte 80er Baujahr. Gebürtiger Anhaltiner, lebe aber mittlerweile in Dresden.
Beruflich bin ich Fachinformatiker, benutze meine immer zahlreicher werdenden BOSCH-Geräte also nicht gewerblich.
Hier geht es um meine erste BOSCH-Maschine. Geerbt von meinem Vater und daher von unschätzbarem Wert.
Es handelt sich hier um eine Schlagbohrmaschine
CSB 850-2 RET
0 603 166 403
Seit Jahren nehme ich mir vor, das Gerät endlich mal zu überholen. Nachdem die Benuztung durch Kabelbruch im Netzkabel nun unmöglich geworden ist, habe ich mich der Sache angenommen.
Dank des hervorragenden Ersatzteilservices habe ich für die über 20 Jahre alte Maschine noch Teile und sogar die original Beschilderung bekommen.
Folgedne Arbeiten wurden durchgeführt:
- Tausch des Netzkabels (kein Original, aber vom Leiterquerschnitt und Ummantelung zulässig)
- Tausch der Tülle (Originalteil)
- Entrosten und Reinigen des schwergängigen Bohrfutters (abmontiert, mit Bremsenreiniger ausgeblasen und mit Ballistol geölt)
- Getriebe neu gefettet gemäß der Schmierhinweise mit Originalfett
- Gehäuse von den Spuren der letzten Jahrzehnte befreit und Beschilderung erneuert
- Kohlebürsten erneuert (Originalteile), da die alten defekt waren. Eine war gebrochen, die andere stark abgenutzt.
Leider tritt nach dem Kohlentausch folgendes Problem auf:
Wenn ich die Maschine in den Rechtslauf schalte fährt der Motor in die eingestellte Drehzahl. Bei hohen Drehzahlen sieht man dann an den Kohlen recht starkes Feuer. Für etwa eine Sekunde hat er scheinbar auch das volle Drehmoment. Zumindest kommt ordentlich Energie am Bohrfutter an:=)
Anschließend fährt der Motor runter und läuft nur noch ganz langsam und kaum merklich weiter. Das Problem tritt nur im Rechtslauf auf. Im Linkslauf funktioniert alles. Ich kenne das Verhalten bei der Maschine von früher. Da trat das allerdings nur auf, wenn man sich z.B. beim Bohren auf Metall verkantet hat. Manchmal gehts mit niedrigster Drehzahl gerade so. Allerdings stottert die Maschine dann arg.
Nun hab ich die Kohlen langsam im Rechts- und Linkslauf jeweils etwa 20 min bei niedrigster Drehzahl im 1. Gang einlaufen lassen. Um Probleme mit dem Federdruck und Fehler beim Einbau auszuschließen, habe ich die Kohlen nochmal ausgebaut, Sichtprüfung und wieder eingebaut. Der Anker sieht gut aus. Den musste ich beim Fetten zwangsläufig mit ausbauen, da die 3 Hauptkomponenten der Maschine durch die selben 4 Schreuben fixiert werden (siehe Explosionszeichnung).
Ich habe hier im Forum gelesen, dass das Abschleifen des Kollektors Abhilfe schaffen könnte. Ist das sinnvoll? Schleifpapier bis 1000er Körnung ist vorhanden. Allerdings will ich mir den Anker nicht versauen, da ich soviel wie möglich im Originalzustand belassen möchte. Der Pollschuh wurde kaum angefasst/nicht ausgebuat. Von daher denke ich nicht, dass hier durch die Arbeiten ein Defekt zustande kam.
Vor dem Kabelbruch lief die Maschine noch normal. Funkenfeuer am Kollektor war schon da, solange ich die Maschine habe. Die Leistung war natürlich durch die ollen Kohlebürsten reduziert.
Hat hier evtl. jemand eine Idee, was hier das Problem sein könnte?
Von Berufswegen kenne ich die Problematiken beim stellen von Ferndiagnosen. Daher die detailierte Fehlerbeschreibung. Solltet ihr dennoch Fragen haben -> Bitte fragen.
Ich denke, in 20 Jahren kann ich das Teil weiter vererben. Wenn man sich z. B. die Getriebeteile so anschaut, welche nach teils intensiver Nutzung und hohem Alter noch wie neu sind!
Vielen Dank vorab für eure Hilfe!
Marcus Fiedler